Mein sicherer Hafen - Massimo Torricelli

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POV Ava
Ich räume gerade die letzten Gläser meiner Gäste weg als ich ein Geräusch wahrnehme. "Wir haben schon geschlossen" sicher bin ich gerne für meine Gäste da aber irgendwann habe auch ich Feierabend. "Auch für mich" höre ich eine nur mir zu bekannte Stimme fragen. Grinsend drehe ich mich um. "Das dritte Mal diese Woche. Sie muss echt schlecht für dich laufen" ich betrachte Massimo genauer. Er sieht erledigt aus und auf seinen Armen sind diverse kleine Kratzer. Sie bluten zwar nicht stark aber sollten versorgt werden. "Vielleicht habe ich dich  einfach vermisst" versucht er charmant zu sein. "Komm ich bin gerade fertig. Wir sollten deine Wunden verarzten und du solltest etwas essen" ich gehe zum Hinterzimmer und höre wie er mir folgt. "Setz dich bitte, ich hole den Verbandskasten. Hast du noch andere Wunden als an den Armen?" erkundige ich mich besorgt. Sicher ist mir bewusst wer er ist aber er ist auch nicht unzerstörbar. "Nein ich denke nur ein paar blaue Flecke aber ich kann gerne mein Shirt ausziehen, falls du nachsehen willst" "Versuchst du witzig zu sein?" ich fange an seine Wunden zu reinigen. "Aua was ist aus der sanften Ava geworden?" beschwert er sich. "Die hattest du die Woche schon zweimal. Massimo was ist los?" "Es wird nicht einfacher Ava." ich verpasse den tieferen Kratzern ein Pflaster. "So gut wie neu" ich will meine Sachen wegpacken aber er hält mein Handgelenk fest. "Was habe ich etwas vergessen?" er zieht mich in eine Umarmung. "Danke das ich immer herkommen kann. Ohne dich würde ich in dieser Welt versinken. Das hier du hier seit mein sicherer Hafen. Jedes Mal wenn ich hier bin habe ich das Gefühl die Zeit steht still und all meine Probleme sind ganz weit weg" gesteht er mir und ich fühle, dass es heute anders ist als sonst. Etwas scheint ganz und gar nicht richtig. Ich will ihn nicht drängen aber etwas muss ich tun. So kann ich ihn nicht wieder gehen lassen. "Komm wieso trinken wir nicht ein Glas Wein, essen etwas und du bleibst heute über Nacht hier?" schlage ich vor und ich sehe wie er mit sich ringt. "Ich weiß nicht." "Niemand weiß, dass du hier bist na komm schon. Ich habe eh wieder zu viel gekocht" bevor er es sich überlegen kann ziehe ich ihn weiter in den hinteren Teil des Hauses. Mein Privatbereich. Ich decke unseren Tisch und bitte Massimo sich zu setzen. Minutenlang genießen wir unser Essen schweigsam aber ich spüre, dass ihn etwas auf der Seelen brennt. "Ich will dich nicht drängen, aber willst du über etwas reden?" "Ich wüsste nicht, wo ich anfangen sollte. Ich fühle mich wie in einem Haifischbecken" "War das nicht schon immer so?" will ich die Situation etwas auflockern. Sein Blick bleibt jedoch ernst. Er nimmt ein Schluck Wein. "Guter Jahrgang" lobt er. "War das Geschenk eines Freundes" "Ja ich erinnere mich. Ava du weißt ich bin kein Mann der gut über Gefühle reden kann. Das ist nicht meine Art" "Das musst du auch nicht." "Momentan kommt ein Problem nach dem anderen. Habe ich eins gelöst kommt das nächste und bringt noch ein paar Freunde mit" "Kann ich helfen?" "Ich habe das Gefühl, ich habe einen Maulwurf in meiner Organisation. Heute Abend sollte ein Treffen stattfinden. Nicht viele wussten davon, doch trotzdem hat uns jemand angegriffen" "Und jetzt denkst du jemand spielt falsch" greife ich seinen Gedanken wieder auf. "Es würde Sinn ergeben. Jeder versucht mir meine Stellung streitig zu machen. Sie glauben meine Liaison mit Laura hat mich schwach gemacht" "Massimo du bist nicht schwach." "Ich glaube es ist Mario. Seit dem mich Laura verlassen hat ist er komisch" "Bist du sicher? Er hat schon so lange für deinen Vater gearbeitet" plötzlich fällt mir wieder etwas ein. Ich habe Mario die Woche gesehen und die Situation war schon etwas komisch. "Darf ich fragen, mit wem du dich treffen wolltest?" "Sicher. Wen ich nicht ehrlich zu dir bin zu wem dann. Nikolai Chase" nein das kann nicht sein. Der Typ, mit dem sich Mario getroffen hat, hatte einen russischen Akzent. "Hast du ein Foto?" "Ja hier" er reicht mir sein Handy und mein Verdacht bestätigt sich. "Ava was hast du?" Massimo scheint meine Veränderung bemerkt zu haben. "Vielleicht ist es nichts aber ich habe Mario diese Woche mit dem Typen gesehen. Sie sahen ziemlich vertraut aus" "Ich wusste es" er steht wutentbrannt auf und will losstürmen. Ich stelle mich ihm in den Weg. "Ava" "Nein du bist nicht in der Verfassung. Du bist verletzt ich weiß nicht schwer aber so kannst du ihn nicht zur Rede stellen. Wer weiß was der Grund ist. Du brauchst mehr Hintergrundinformationen. Sei schlauer als sie" versuche ich ihn umzustimmen. "Du bist echt clever" "Ich kenne dich doch lange genug und habe mir ein paar Tricks abgeschaut. Komm setz dich" "Ich bin wütend" "Und das zu Recht aber wir müssen schlauer sein. Glaubst du Nico steckt mit ihnen unter einer Decke" frage ich ihn vorsichtig als wir uns wieder setzen. Ich weiß, wie nah sich die beiden stehen. "Ich denke nicht. Er war genauso geschockt wie ich und du weißt, er ist kein guter Schauspieler" "Gut" "Gut?" fragt er ungläubig. "Ja den dann kann er dir helfen dieses ganze Chaos aufzudecken. Natürlich nachdem du gegessen hast und dich so richtig ausgeschlafen hast" "Das sollte ich also tun" meint er grinsend. "Ja heute Nacht kannst du eh nichts mehr ändern. Was passiert ist ist passiert." "Dann werde ich wohl auf dich hören" wir stoßen an und widmen uns weiter unserem Essen. Die Sache mit Mario wird sich schon aufklären da bin ich mir sicher. Massimo lässt sich so schnell nichts wegnehmen. "Du weißt das du immer hier herkommen kannst" mache ich ihm nochmal klar. "So war es und wird es immer sein" "Ich weiß Ava. Du genießt mein Vertrauen und ich weiß, dass ich hier immer einen sicheren Hafen haben werde. Darüber kann ich mich glücklich schätzen" zufrieden grinse ich ihn an. "Darauf sollten wir anstoßen" "Auf dich Ava meine Retterin" "Auf dich und dein Imperium"

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