Meine Rechte Hand - Massimo Torricelli

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POV Massimo
"Wieso fahren wir nicht gleich ins Hotel?" beschwert sich Laura zum wiederholten Male bei mir. "Weil wir Ava noch abholen müssen" "Ava ist hier. Wieso das?" "Laura ich habe dir erklärt das das hier keine Spaßreise ist. Es ist eine Geschäftsreise und Ava ist nun mal meine Assistentin. Ohne sie wäre ich bei den Terminen aufgeschmissen" "Hätte nicht Domenico sie abholen können" "Nein ich hole sie ab. Die ersten Meetings stehen dann an und ich will mit ihr noch ein paar Sachen durchgehen" "Aber ich dachte, wir gehen dann schön Essen" was versteht sie nur nicht an dem Wort Geschäftsreise. Ich hätte sie echt zu Hause lassen sollen. "Tut mir leid dafür ist keine Zeit. Das hatte ich dir auch gesagt" "Ja aber ich wollte nicht das du allein bist" schmollt sie beleidigt. "Wäre ich nicht wie gesagt Ava ist an meiner Seite" "Ja wie in letzter Zeit immer. Sie verbringt mehr Zeit mit dir als ich" "Du solltest dich fragen warum" nuschel ich vor mich hin. "Bitte" zum Glück kommt das Auto kommt zum Stehen und ich kann dieser Unterhaltung endlich entfliehen. In letzter Zeit finde ich Laura einfach nur noch anstrengend. Das Feuer vom Anfang, die Leidenschaft scheint erloschen. Mal sehen wie sich das noch entwickelt aber jetzt zählt erst mal nur das Geschäft. "Bleib hier ich schaue nach Ava" ""Wo sollte ich auch hin" ab nach Hause aber ich werde mich hüten das laut auszusprechen. Ich betrete den kleinen Flughafen und sehe sofort die Maschine mit der sie angekommen ist und kurze Zeit später auch sie. "Hallo Ava ich hoffe du hattest einen angenehmen Flug." begrüße ich sie mit einer kurzen Umarmung und einen Kuss auf die Wange. "Dank meines spendablen Chefs schon." lächelt sie mich an. "Wie sollte ich meine beste Mitarbeiterin auch sonst fliegen lassen, wenn nicht erster Klasse." Ich nehme ihr den Koffer ab. "Komm das Auto steht draußen. Kleine Vorwarnung Laura sitzt drin und hat schlechte Laune. Sie hat sich den Trip anders vorgestellt" warne ich sie sicherheitshalber vor. "Aber es war doch klar, dass es viele Meetings geben wird immerhin bist du kurz davor den Deal abzuschließen." Sie versteht mich einfach immer. "Du meinst wir. Immerhin bist du meine rechte Hand. Ohne dich würde das Unternehmen nicht so laufen." lobe ich sie. Ava hat mir vor einigen Jahren echt der Himmel geschickt. Sie bringt alle Qualitäten mit die man braucht, um in dem Business zu bestehen. Sie ist clever, gewieft, schlagfertig und sieht gut aus. Ein Bonus für meine Augen. Wir kommen am Auto an und ich halte ihr die Tür auf. Gentleman der ich bin. Als wir eingestiegen sind gebe ich dem Fahrer ein Zeichen und wir fahren los. "Wurde ja auch Zeit das ihr kommt" "Hallo Laura" begrüßt Ava sie aber Laura ignoriert sie einfach. Kindisch. "Massimo das kam noch kurz vor Abflug. Die letzten Zahlen." ich sehe wie Ava eine Mappe aus ihrer Handtasche zieht. "Und?" frage ich neugierig. "Sie sind wie wir sie erwartet haben." zum Glück. "Also gehen wir mit der richtigen Strategie in den Kampf." gut, dass wir nicht kurz vorher den Plan noch ändern müssen. "Ja sie können gar nicht anders als dir den Auftrag geben. Hier sieh selbst." Sie reicht mir die Mappe und als sich unsere Finger berühren kribbelt es. Sie schenkt mir ein Lächeln aber wir werden sofort wieder unterbrochen. "Und wie lange dauert euer Meeting heute" Ich muss mich zwingen ruhig zu bleiben. Ob es zu spät ist Laura mit dem nächsten Flug zurückzuschicken. "Den ganzen Nachmittag und heute Abend gehen wir mit den Kunden Essen." "Cool da brauche ich ein neues Kleid." freut sie sich schon aber das werde ich schnell unterbinden. " Das ist nicht nötig" "Doch so kann ich ja kaum gehen" "Du wirst auch nicht gehen. Ava wird mich begleiten." "Was ich bin deine Freundin und nicht die da" keift sie sofort los und ich spüre sofort wie unangenehm Ava die ganze Situation ist. "Mäßige deinen Ton. Es ist ein Geschäftsessen und Ava wird mich begleiten. Basta." "Ich kann gerne verzichten" bietet Ava an. Auf gar keinen Fall. "Siehst du" schaut mich Laura triumphierend an. "Nein das ist mein letztes Wort. Du bleibst im Hotel" nicht auszudenken, wenn sie mir den Deal noch versaut. Es wäre nicht der Erste.

Stunden später
Zufrieden komme ich mit Ava nach dem Geschäftsessen ins Hotel zurück. "Wir haben es geschafft. Wenn alles gut geht habe ich den Vertrag morgen unter Dach und Fach. Du warst toll heute Ava ich danke dir" "Kein Problem das ist mein Job. Ich helfe gerne." "Wollen wir noch was trinken?" frage ich sie. Irgendwie habe ich keine Lust auf mein Zimmer zugehen. Vermutlich ist Laura immer noch mies gelaunt. "Sonst gerne aber irgendwie bin ich müde. Ich glaube der Jetlag. Sei bitte nicht böse" Schade ich hätte den Abend gerne mit ihr allein ausklingen lassen. "Kein Problem. Wie wäre es mit Brunch morgen früh?" "Das klingt gut." Ich bringe sie noch bis zu ihrem Zimmer. Nicht das sie mir verloren geht. "Schlaf gut Ava" verabschiede ich mich von ihr mit einem Kuss auf die Wange. "Du auch Massimo" nach ein paar Schritten habe ich meine Suite erreicht. Als ich die Tür öffne kann nicht glauben was ich da höre. Stöhnen ist aus dem Schlafzimmer zu hören. Wutentbrannt reiße ich die Tür auf und sehe das Spektakel. Laura vergnügt sich mit einem meiner Bodyguards. Nicht mit mir. Ich lasse mir doch nicht von ihr die Hörner aufsetzen. "Was soll das hier?" Die beiden halten inne und sehen auf. "Ich hole mir, das was ich brauche. Du bist ja nie da. Ich habe auch Bedürfnisse" Jetzt reicht es. Ich zücke meine Waffe und der Typ schaut mich panisch an. "Boss bitte" "Wie man sich bettet so liegt man." Mit einem gezielten Schuss treffe ich ihn und er sackt zusammen. "Wir waren noch nicht fertig" beschwert sich Laura. Ich schnappe sie mir und drücke ihr ihre Anziehsachen in die Hand. "Was wird das?" "Nimm deine Sachen und verschwinde. Ich will dich nie wiedersehen." "Als ob du mich noch nie betrogen hast" "Das tut nichts zur Sache. Geh. Geh zurück nach Polen und komm nie wieder. Du passt nicht in dieses Leben. Nicht zu mir. Ich brauche eine starke Frau an meiner Seite, die mir den Rücken stärkt und nicht in den Rücken fällt" erwidere ich kalt. Alle Gefühle, die ich für sie hatte sind erloschen. "Das wirst du bereuen." "Denke ich nicht." Laura verlässt das Zimmer und ich rufe Domenico an. Der soll sich um den Rest hier kümmern. Ich bleibe keine Nacht länger in diesem Zimmer. Am besten gönn ich mir noch einen Drink. Auf meine neugewonne Freiheit.

Tage später
Der Vertrag ist unter Dach und Fach und Laura und alles was mich an sie erinnert aus meinem Leben verschwunden. Zum Glück. "Na wie fühlt man sich als freier Mann" kommt Domenico grinsend in mein Büro. "Besser als je zuvor" ich fühle mich wieder wie der alte Massimo. "Du wirkst auch gleich gelöster" "Danke. Weißt du, wo Ava ist? Sie wollte nur kurz was holen" "Ja ich hab deine bessere Hälfte auf den Weg zu dir gesehen. Der neue aus der Buchhaltung hält sie auf. Er scheint wohl einen Narren an ihr gefressen zu haben. Wer kann es auch ihm auch verübeln." "Was?" sofort erfasst mich eine unbändige Wut. Wie kann es dieser Typ wagen sie anzusprechen. "Massimo komm runter. Ava ist heiß begehrt das solltest du doch wissen" will mich Domenico beschwichtigen. "Sicher ist mir das nicht entgangen und es gefällt mir ganz und gar nicht. Sie gehört mir. Niemand sonst" "Wirklich du hast dich gerade erst von Laura getrennt. Überstürzt nichts. Genieß das Leben" "Ich weiß das aber ich will sie. Sie ist perfekt" "Das streite ich nicht ab aber spielt es nicht auch eine Rolle was sie will" "Ich kriege immer, was ich will" ich bin Don Massimo. Niemand stellt sich mir in den Weg. "Das weiß ich nur zu gut Massimo. Ich will nur nicht das du sie verletzt. Ich mag Ava. Sie ist mir eine gute Freundin geworden" "Keine Sorge das habe ich nicht vor" ich will sie glücklich machen und auf Händen tragen. Es wird ihr an nichts fehlen. "Sorry hat etwas länger gedauert ich wurde aufgehalten" kommt Ava in mein Büro gestürmt. "Das hat Domenico mir berichtet" versuche ich so neutral wie möglich zu sagen. "Bist du sauer?" fragt sie mich nervös. Nicht auf dich denke ich mir. "Nein ich hatte nur Angst du kommst zu spät." "Ich konnte den neuen aus der Buchhaltung einfach nicht abwimmeln." Sie hat also kein Interesse. Gut für mich. "Jetzt bist du ja da." Ich schaue zu Domenico und gebe ihn ein Zeichen. "Ich lass euch beide dann mal allein. Wie ihr wisst sind Zahlen nicht so mein Ding" "Das war aber ein kurzer Besuch" wundert sich Ava. "Du weißt doch wie er ist. Winke mit ein paar Zahlen und er ist verschwunden." "Stimmt" Wie sie so vor mir steht kann ich kaum die Augen von ihr lassen. Ich muss schnell Handeln, sonst schnappt sie mir noch jemand anderes weg. Das ist keine Option. Ich fühle sie ist die richtige. "Hast du heute Abend schon etwas vor?" "Was?" fragt sie total überrumpelt. Süß. "Nein. Wieso? Hast du einen Termin reinbekommen? Brauchst du meine Unterstützung?" Die brauche ich doch immer. "Nein kein Termin aber ich würde dich gerne zum Essen einladen. Nur du und ich." "Ähm. Sicher, wieso nicht" erwidert sie zögerlich. "Super. Dann ist das ja geklärt. Ich schicke dir einen Fahrer." "Das ist nicht nötig Massimo" "Doch ist es. Ich will ja nicht, das du mir verloren gehst oder dir etwas passiert." "Na schön ich nehme dein Angebot an" "Ich freue mich darauf Ava" Schritt eins ist gemacht. Jetzt heißt es schnell ein perfektes Date auf die Beine stellen und ich weiß schon genau wer mir helfen wird.

Wochen später
Auch wenn es mir schwerfiel habe ich schlussendlich auf Domenicos Rat gehört und habe das Tempo etwas gedrosselt und wurde belohnt. Das erste Abendessen mit Ava war ein voller Erfolg und es folgten noch viele schöne Abende. Wir sind uns näher gekommen und seit ein paar Tagen ist es offiziell. Ava gehört mir und ich lasse sie nie wieder gehen. Wir ergänzen uns perfekt. Nur eine Sache musste ich einfach tun. Ich habe den neuen aus der Buchhaltung gefeuert. Er konnte sie einfach nicht in Ruhe lassen und ich konnte es nicht ertragen wie er sie die ganze Zeit angeguckt hat. "Na so in Gedanken Massimo" "Nur an dich Mi Amor." Ich nehme ihre Hand und ziehe sie auf meinen Schoß. Das Gefühl ist immer wieder unbeschreiblich. "Was machst du? Was wen jemand kommt" Ich verteile Küsse auf ihren Hals und bringe sie so zum Verstummen. Hinterlasse kleine Spuren, sodass jeder sieht, dass sie vergeben ist. Mein Territorium. "Dann wird er gefeuert, weil er uns stört." "Du bist so unersättlich." "Du kennst mich doch Ava. Ich bin süchtig nach dir. Nur nach dir." "Mhm was machen wir da nur" neckt sie mich und fährt mit ihren Händen durch mein Haar. "Ich denke mir fällt da schon etwas ein." Lachend küsst sie mich und ich hoffe, das wird nie enden. Endlich habe ich meine andere Hälfte gefunden. Klingt kitschig ist aber so. Sie ist die einzige, die Massimo Torricelli wirklich bändigen kann und von der ich mich bändigen lasse.

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