Genug!

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Ich biss frustriert die Zähne zusammen und presste meine rechte Hand zu einer Faust zusammen, bis meine Daumen schmerzten. „Also schön, ich habs kapiert, sagte ich und erweckte damit die Aufmerksamkeit von beiden Skeletten. „Ich habe verstanden, dass du mich für ein verdammtes Mistblag hältst, das euch beschimpft, belogen und getötet hat." „Du hast hintergangen vergessen", sagte Sans. „Und wenn du schon dabei bist, bestohlen hast du uns auch." „Sans!", sagte Papyrus vorwurfsvoll. „Was?", sagte Sans. „Ich wollte es nur der Vollständigkeit halber gesagt haben." Ich seufzte. „Fein", sagte ich. „Du scheinst überzeugt, dass ich das alles getan habe und vermutlich hast du damit sogar Recht. Aber momentan kann ich mich leider an rein gar nichts davon erinnern. Das bedeutet, egal was du mir noch vorwirfst, ich kann mich für nichts davon richtig entschuldigen, nichts davon nachvollziehbar erklären und auch nichts zu meiner Verteidigung sagen. Das einzige, was ich im Moment tun kann, ist euch alle von neuem kennenzulernen und euch meine Hilfe anzubieten, damit wir zusammen einen Weg finden, wieder an die Oberfläche zu kommen. Und ich bin auch sicher, dass wir das schaffen können, wenn wir uns jetzt mehr auf die Zukunft konzentrieren anstatt auf die Vergangenheit. Also bitte Sans, hilf mir dabei eine positivere Zukunft für uns alle zu schaffen."

Aus Papyrus Augenhöhle floss eine Träne. „Das war wunderschön, Mensch", sagte er. „Heh", sagte Sans. „Ich sagte doch, das Kind kann gut reden." „Sans", sagte ich wütend. „Was?", sagte er. „Mehr als schöne Worte sind das für mich nicht. „Ist ja auch nicht so, als ob ich das zum ersten mal von dir gehört hätte." „Ah", sagte ich. „Was soll ich denn noch tun, damit..." „Schau", unterbrach er mich. „Ich kann zwar nicht sagen, ob du hier gerade Theater spielst oder ob du wirklich alles vergessen hast, aber nach allem, was wir durch dich erleben mussten, kannst du nicht verlangen, dass ich dir so einfach glaube."

Ich seufzte. „Na gut", sagte ich. „Ich denke, das ist fair. Aber..., würdest du mir zumindest eine Chance geben?" „Heh, hab ich eine Wahl?", sagte er. „Ist ja nicht so, als ob dich umzubringen, mir jemals irgendetwas gebracht hätte." Ich seufzte wieder. „Und wer weiß", sagte Sans. „Vielleicht bringt diese Zeitlinie ja noch irgend etwas Gutes." „Aber klar doch, Sans", sagte Papyrus. „Du wirst schon sehen, dieses Mal wird sich alles zum guten wenden." „Heh", sagte Sans. „Aber sicher Bro"

„Also Mensch", sagte Papyrus. „Wenn du uns helfen willst, die Barriere zu brechen, musst du durch das Schloss unseres Königs. Die Barriere befindet sich nämlich direkt dahinter. Um dorthin zu gelangen musst du durch Snowdin, Waterfall und Hotland. Dafür gehst du am besten... Warte! Ich zeichne dir eine Karte." Mit einem Mal holte Papyrus Stift und Papier heraus und begann zu zeichnen. „Ich denke nicht, dass das nötig sein wird, Paps", sagte Sans. „Der Mensch hat den Weg bis jetzt immer ganz gut alleine gefunden. Außerdem kenne ich eine Abkürzung und erinnere mich daran, wie das Kind die Barriere gebrochen hat." Ich sah Sans mit großen Augen an. „Sekunde", sagte ich. „Willst du damit sagen ..., dass du mir helfen willst?" „Klar", sagte Sans.„Je schneller wir diese Geschichte hinter uns haben, desto besser." „Fantastisch Sans!", sagte Papyrus. „Dann werde ich mitkommen und ihn dabei unterstützen." „Oh, sorry Bro", sagte Sans. „Aber meine Magie reicht nur, um einen mitzunehmen." „Oh", sagte Papyrus und sah seinen Bruder dabei genervt an. „Das meintest du mit Abkürzung. „Was, du hast nicht wirklich gedacht, dass ich den ganzen Weg laufen würde, oder?", sagte Sans. Papyrus seufzte. „Also schön, Sans. Dann überlasse ich diese Aufgabe dir." „Huh?", sagte ich. „Moment, was habt ihr vor?" „Mach dir keine Gedanken Kind", sagte Sans. „Nimm einfach meine Hand und ich bring dich direkt zur Barriere." „Keine Angst, Mensch", sagte Papyrus. „Sans Teleportationsmagie ist absolut zuverlässig."

Ich schaute ein wenig zögerlich auf die ausgestreckte Hand des kleinen Skeletts. Dann sah ich ihm in sein grinsendes Gesicht. Trotz Papyrus Worten war mir gar nicht wohl bei der Sache. Das ganze schien mir ein wenig zu einfach. „Ähm, aber", sagte ich. „Ich wollte doch eigentlich noch mit allen anderen Monstern reden und mich dafür entschuldigen, was ich getan habe." „Das kannst du immernoch, nachdem du die Barriere gebrochen hast, oder?", sagte Sans. „Sollte auch viel einfacher sein, nachdem du uns alle befreit hast." „Nun, mag sein, aber...", sagte ich. „Sans hat Recht, Mensch", sagte Papyrus. „Wenn er weiß, wie du die Barriere zerstören kannst und dich sicher dort hinbringen kann, solltest du die Gelegenheit nutzen." Ich schaute Sans weiterhin unsicher an. Floweys Warnung erklang noch einmal in meinem Kopf und irgend etwas in mir sagte mir, dass ich seine Hand nicht greifen sollte. „Was ist los, Kind?", sagte Sans. „Vertraust du mir nicht?" Ich schluckte und schaute Papyrus an, der mich sichtbar besorgt anschaute. Ich wollte ihm nicht den Eindruck vermitteln, dass ich kein Vertrauen in seinen Bruder hatte. Aber genau das war der Fall. Ob das eine Eriinerung an das Gefühl einer Zeitlinie war, als ich ihm klar nicht vertrauen wollte. Als ich ihn mehr als alle anderen Monster gehasst hatte und daher immer wieder umgebracht? 

Da schloss Sans schließlich die Augen und nahm seine Hand wieder runter. „Welp", sagte er.„Scheinbar hatte ich doch Recht und das ganze war nur leeres Gerede." Ich sah Sans erschrocken an. „Siehst du Papyrus", sagte er. „Der Mensch hat keine Absicht..." Noch bevor er den Satz beenden konnte, griff ich nach seiner Hand. Seine plötzlich ausgesprochenen Zweifel erfüllten mich mit Entschlossenheit. „Von wegen", sagte ich. „Los, gehen wir." „Heh", sagte Sans. „Na dann, bis dann Papyrus", sagte er. Dann waren wir plötzlich beide von der Stelle verschwunden. 

Disbelief Papyrus-Und was mache ich hier?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt