Ha...habe ich wirklich...?-

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Ich sah Papyrus entsetzt an. Das konnte doch alles nur ein böser Traum sein. „Weißt du Mensch", sagte er. „Ich besitze keinerlei Wissen über irgendetwas, das passiert ist, bevor ich dich zum ersten Mal in Snowdin gesehen habe. Aber..." Papyrus schaute mich mit strengem Blick an. „Ich bin ein Meister im Lösen von Puzzles und aufgrund all dieser Puzzlestücke, die ich dir genannt habe, komme ich zu dem Schluss, dass Sans noch etwas wusste, was er mir nie erzählt hat." Ich sah Papyrus neugierig an. Was könnte er aus diesen Puzzleteilen, wie er sie nannte, geschlossen haben. „Also, wenn meine Theorie stimmt und aufgrund meiner großartigen Kombinationsfähigkeiten, habe ich wenig Zweifel daran." Ich war in diesem Moment völlig baff. Seine Selbstsicherheit schien die meine bei Weitem zu übersteigen. „Wenn ich also mit meiner lückenlosen Schlussfolgerung nicht falsch liegen sollte", sagte Papyrus. „Musst du die magische Fähigkeit besitzen, in der Zeit zurückzugehen." 

Ich sah Papyrus wieder mit großen Augen an. Ich soll... Was?! „Das würde natülich auch bedeuten, dass du uns alle bereits mehr als einmal umgebracht hast. Was auch erklären würde, warum ich diese Vision davon habe, wie du Sans hier in diesem Flur umbringst, obwohl du es in dieser Zeitlinie offensichtlich in Snowdin getan hast." Papyrus schien mir keine Minute  zu gönnen, um das alles zu verarbeiten. Jetzt soll ich auch noch ein und dieselbe Person mehrfach umgebracht haben? „Nun, das sind natürlich alles nur Vermutungen", sagte Papyrus. „Aber wenn du dich wirklich an nichts erinnern kannst, könnte das eine mögliche Erklärung dafür sein." Ich sah Papyrus mit entsetzten Augen und offenem Mund an. „Möglicherweise ist bei deiner letzten Zeitreise etwas schiefgelaufen, das dazu geführt hat, dass du dich nicht nur an die vergangenen Zeitlinien, sondern auch an die Ereignisse dieser nicht mehr erinnern kannst", sagte er. „M...meinen Sie das ernst?", fragte ich und fing an, an meinem eigenen Wissen zu zweifeln. „Nun, das wäre zumindest eine Erklärung, Mensch", sagte er. 

Ich blickte nachdenklich zu Boden. Könnte das wirklich wahr sein?, fragte ich mich. Könnte ich wirklich so vielen Leuten weh getan haben, wie er es beschrieben hat. Und das auch noch mehrere Male, weil ich die Kraft besaß, es rückgängig zu machen. Ich war mir überhaupt nicht mehr sicher. Ich sah in seinen Erklärungen tatsächlich eine Möglichkeit, wie ich mich für solche Verbrechen hätte rechtfertigen können. Wenn ich sie doch immer wieder rückgängig machen konnte. Wenn sie danach nichts mehr davon wussten. Könnte ich dadurch in Versuchung geraten worden sein? Konnte ich den Drang verspürt haben, meine Kräfte an diesen Wesen auszuprobieren? Eventuell noch meine eigene Hemmschwelle geschwächt gewesen sein, weil sie keine Menschen sind?! Ist es möglich, dass ich sie nicht mal als Personen angesehen habe und mit ihren Leben wie mit Schachfiguren gespielt habe?!!! Bei diesen Gedanken bekam ich weiche Knie. Ich konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten und sank schließlich zu Boden. Nein, dachte ich. Das...das darf nicht...-. Letztlich brach ich in Tränen aus. Sie flossen mir in Strömen über die Wangen und ich konnte mich nicht mehr beruhigen. „M...Mensch", hörte ich Papyrus Stimme während meines Schluchzens. „Es...es tut mir leid", sagte ich, während meine Tränen nicht aufhören wollten. „Heißt das..., du kannst dich wieder erinnern?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, aber...", schluchzte ich. „Wenn ich wirklich in der Lage war, es rückgängig zu machen...haben Sie Recht. Ja, es ist möglich, dass ich all das getan habe und mich jetzt nur nicht daran erinnern kann." „M...Mensch", wiederholte Papyrus in einer Stimme, die sehr einfühlsam klang. Unter anderen Umständen hätte mich das wahrscheinlich beruhigt, doch in dieser Situation hätte mich nichts beruhigen können. „Mister Papyrus", sagte ich immer noch unter Tränen. „Wenn ich wirklich all das getan habe, verdiene ich jedes Schicksal, dass Sie für mich auswählen. Ob Sie mich nun nur verletzen oder töten wollen, überlasse ich Ihnen. Sie können alles tun. Ich werde mich nicht wehren."

Disbelief Papyrus-Und was mache ich hier?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt