Traurige Einsicht

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Der Teleport dauerte nur wenige Sekunden und wir befanden uns an einem mir noch unbekannten Ort. Direkt vor uns stand ein Computer, auf dessen Bildschirm eine Menge Zahlen aneinandergereiht waren. „Ok?", sagte ich. „Und wo ist jetzt die Barriere?" „Sicher nicht hier", sagte Sans. „Ich dachte mir nur, wir könnten erstmal ein kleines Gespräch unter vier Augen führen."

„Was...was soll das bringen?", fragte ich. „Ich sagte doch bereits, dass ich mich an nicht mehr erinnern kann, als ich euch beiden bereits erzählt habe." „Ja", sagte Sans. „Schätze das hast du gesagt, nur... Wieso hast du dann so lange gezögert, meine Hand zu nehmen? Eventuell hast du dich ja in diesem Moment an etwas erinnert." „Nur wie mich eine kleine Blume vor dir gewarnt hat", sagte ich und wich dabei seinem einschüchternden Blick aus. „Bist du sicher?", sagte er. „Nicht eher an einen bestimmten Betrugsmord, nachdem du mich einmal verschonen wolltest?" „Wie bitte, was?", sagte ich. Da sah ich plötzlich wie sein Auge blau leuchtete. Es erinnerte mich sofort an Papyrus, dessen Auge in diesem goldenen Flur ebenfalls zu leuchten begann und ich machte erschrocken einen Schritt nach hinten.

Da schloss Sans seine Augen wieder. „Heh", sagte er. „Anscheinend erinnerst du dich daran." Obwohl seine Augen geschlossen waren und er im Grunde friedlich aussah, konnte ich mich immer noch nicht entspannen. Dieses Skelett wusste definitiv mehr als ich und hat mich bestimmt nicht hierher gebracht, um lediglich meine Reaktionen zu testen oder mir Angst zu machen.

„Was... was hast du denn jetzt vor?", fragte ich. Da öffnete er die Augen wieder und seine Pupillen waren wieder weiß. „Hör zu", sagte er und sein Blick wirkte fast traurig. „Ich habe wirklich keine Lust schon wieder gegen dich zu kämpfen und das auch noch so früh in der Zeitlinie, was ich wohl in der letzten getan haben muss, wenn ich vor Papyrus tot war." Ich sah Sans mitleidend an.

„Also", sagte er. „Lass uns das nicht unnötig kompliziert machen. Du und ich wissen genau, dass du so was wie Unwissenheit, Verständnis oder Schuldgefühle immer nur vorspielst, genauso wie jedes andere Gefühl von Mitgefühl oder Mitleid, um uns glauben zu lassen, dass dich irgendetwas, was wir denken oder sagen, kümmern würde." Meine Pupillen erweiteten sich und ich sah Sans mit entsetztem Blick an.

„Welp", sagte Sans. „Ich weiß auch, dass du dazu in der Lage bist, jedes andere Gefühl zu fälschen, also bringen dir deine vielen Gesichtsausdrücke auch nichts. Und dass dir inzwischen meine leeren Augenhöhlen oder mein glühendes Auge keine Angst mehr machen, weiß ich ebenfalls längst, also wieso sparen wir uns nicht dieses Theater und du sagst mir, was du mit all dem bezwecken willst." Ich sah Sans noch eine Weile geschockt an, bis ich schließlich zu einer traurigen Einsicht kam.

„Ich...ich verstehe", sagte ich. „Du willst mir sagen, es spielt keine Rolle wie ich reagiere, was ich sage oder tue, denn du glaubst mir sowieso nicht. Ich könnte dir stundenlang von meinen unsicheren Schuldgefühlen erzählen und wie ich euch jetzt helfen möchte und es würde überhaupt nichts bringen. Du hast deine Entscheidung darüber, wer ich bin und was ich denke, schon lange zuvor getroffen."

„Ziemlich treffend zusammengefasst, Kind", sagte Sans. „Und übrigens, dass du das alles erst jetzt erkannt haben sollst, glaube ich dir genausowenig." Ich konnte nicht anders als lachen. Diese Situation war so lächelich, dass es schon wieder witzig war. „Also schön", sagte ich. „Wenn das so ist, dann hat es ja auch keinen Sinn mehr, mit dir zu diskutieren. Wenn du so davon überzeugt bist, genau zu wissen, was ich wirklich möchte, dann kannst du mich ja darüber aufklären. Und bei der Gelegenheit, vielleicht auch noch ausführen, was du jetzt mit mir vorhast, wo wir hier sind und was das für ein Computer ist." 

Disbelief Papyrus-Und was mache ich hier?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt