Geheimnisvolles Abendessen

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»Alisa?«, höre ich aus weiter Ferne rufen. Meine verschlafenen Augen öffnen sich und das Licht des Tages blitzt in meine empfindliche Netzhaut, sodass ich gezwungen bin diese schnellstmöglich schützend zusammenzupetzen.

»Was ist ...?«, murmele ich und hebe meinen Kopf, als mir auffällt, dass ich mich in der Klasse befinde und der Lehrer gebannt über etwas berichtet, während Elly mich fassungslos anschaut.

»Du pennst jetzt schon gute 20 Minuten. Es wird Zeit, dass du mal aufwachst, sonst verpasst du noch den ganzen Unterricht.«, sie deutet auf ihren Ordner, den sie aufgestellt hat, um mich während meines Nickerchens vor dem schlechten Eindruck beim Lehrer zu schützen, was ich mit einem dankbaren Lächeln entgegne.

»Danke Elly.«, ich reibe mir die Lider und richte mir geduckt die Haare, die vom Schlaf überall abstehen. Wie konnte ich bloß in der Schule und auch noch an meinem zweiten Tag an der FPH einschlafen?
»Was ist denn los mit dir? Heute Morgen warst du auch kaum ansprechbar und bist wie ein Zombie rumgelaufen. Hast du schlecht geschlafen?«

Ich nicke leicht und lege ihren Ordner beiseite.
»Ach, Miss Clinton? Sind sie auch mal wach?« Sympathisch lächelt der Lehrer zu mir rüber und die Schüler um mich herum fangen an zu kichern.
Am liebsten würde ich mich jetzt in Luft auflösen. Na das nenne ich mal tollen ersten Eindruck eingehandelt.

»Schlagen sie bitte Seite 230 auf und diesmal bitte aufmerksam sein.«, er nickt mir ermahnend zu. Wenigstens habe ich Glück einen lockeren Klassenlehrer zu haben. Mrs Rosenstein, aus meiner damaligen Schulklasse, hätte mir womöglich den Kopf abgerissen und ihn auf einem Pfahl, als Warnung in die Klasse platziert, sodass jedes Kind weis, welche Konsequenzen es hat den Unterricht zu verschlafen.

Bei dem Gedanken fällt mir Clara ein. Sie ist immer noch meine beste Freundin, deshalb sollte ich sie nach der Schule mal anrufen und fragen wie es ihr so geht.
Ich tue was man mir sagt und fange an das Buch aufzuschlagen.

Wir haben schon Mittagspause, was Elly und mich dazu bewegt in der Cafeteria für das lecker angebotene Essen anzustehen. Heute gibt es Tacos, eines meiner Lieblingsgerichte.

Als wir uns mit den Tabletts zum Tisch setzen, stößt ein anderes Mädchen mit einem Typen dazu und nehmen neben mir Platz.
»Na du Olle?«, zwinkernd haut sie Elly behutsam auf den Oberarm, die ihre Geste mit einem frechen Grinsen erwidert.

Dann wenden sich vier Augen auf mich. Die zwei unbekannten Gestalten schauen mich fordernd an, als solle ich mich vorstellen. Die Haut des Kerls neben mir schimmert in bräunlichem Teint.

Er sieht ganz nett aus, vermutlich weil er mich mit seinen weißen Zähnen anlächelt. Mit seinen blauen Turnschuhen, den leicht zerrissenen Jeans und seinem roten T-Shirt auf dem "I think I spider" steht, blickt er lässig zu mir.

»Schiel ihn nicht so an, er ist schwul.«, lacht das Mädchen und stupst den Jungen von der Seite an, der sie daraufhin vorwurfsvoll anschaut.
»Oh sorry, ich-«

»Alles cool. Ich bin Layla und das ist Noah. Schön dich kennenzulernen. Wie ich sehe bist du dann wohl die Neue, von der Elly so viel erzählt hat.«
Irritiert blicke ich erst zu Elly, die angefangen hat schuldig mit ihren Fingern herumzuspielen, und dann wieder zu Layla, die erwartungsvoll darauf wartet, dass ich endlich einen Ton herausbekomme.

Ihre engen blauen Jeans und ihre rote Bluse, kombiniert mit einer dunkelbraunen Lederjacke sind perfekt aufeinander abgestimmt, sodass auch ihre kurvige Figur mehr zum Vorschein kommt.
»Ich bin Alisa.«, stelle ich mich vor und schenke den beiden ein einladendes Lächeln.

I will know how you taste Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt