christmas wonder

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„Ich kann nicht glauben, dass du schon wieder deine Jacke vergessen hast! Es hat 0 Grad draußen, junger Mann!"

Louis, der junge Praktikant, lächelt nur müde und zuckt dann mit den Schultern. Demotiviert lässt er seinen Rucksack sinken und geht sich dann seine Hände desinfizieren. Natascha, die immer am Eingang sitzt, schüttelt nur den Kopf und seufzt.

„Irgendwann holst du dir noch eine dicke Erkältung. Du müsstest es doch besser wissen oder willst du hier selbst Patient werden?"

Anscheinend hatte sie es sich zur Aufgabe gemacht, Louis immer wieder auf seine Fehler hinzuweisen. Wie seine Mutter.

Eigentlich sind gerade Weihnachtsferien und der Student müsste gemütlich bei seiner Familie in Doncaster sitzen und den berühmten Kakao seiner Mutter schlürfen.

Doch man kann nun einmal nicht absagen wenn eines der besten Krankenhäuser einem spontan ein Praktikum anbietet, es würde sich sehr gut auf seinem Lebenslauf machen. Auch wenn der Medizinstudent dafür seine freien Tage opfern muss. Wenigstens wird er ein wenig dafür bezahlt.

Gähnend macht sich Louis auf den Weg zu seiner ersten Patientin des Tages. Eine alte Dame die gestolpert ist und nun nach einer Knie-OP Weihnachten wohl hier verbringen wird. Sie tut dem Wuschelkopf wirklich leid, nicht ein einziges Mal hat sie bis jetzt Besuch bekommen.

Manu, so heißt die ältere Dame, lächelt ihn freundlich an und zaubert auch damit Louis wieder ein Lächeln auf das Gesicht. Ein Grund warum er sich dazu entschieden hat Medizin zu studieren, war nicht nur Menschen zu helfen, er möchte auch der Grund sein, warum die Leute mit guter Laune das Krankenhaus wieder verlassen. Seine Schwester sagt immer, wenn er lächelt geht die Sonne auf und man muss automatisch einfach auch grinsen.

Nach seinem Besuch bei Manu will der junge Praktikant gerade wieder zurück, als er gegen etwas Hartes rumpelt. Er hat wohl mal wieder geträumt.

„Vorsicht, junger Mann", brummt ihm eine tiefe Stimme entgegen.

Verpeilt hebt Louis seinen Kopf und blickt in grüne Augen, die ihn schmunzelnd mustern. Warum nennt ihn jeder hier junger Mann? Braune Locken umrahmen das Gesicht des Unbekannten.

Erst jetzt fällt ihm der weiße Kittel des Lockenkopfs auf. Oh Gott, er ist gerade volle Kanne in den Oberarzt der Abteilung hinein gekracht. Schielend versucht er den Namen auf dem kleinen Namenschild zu entziffern, das an dem Kittel an seiner Brust befestigt ist.

„Harry Styles, ich glaube ich habe mich noch nicht vorgesellt", lächelt der Größere dann und streckt ihm seine Hand entgegen. Zögernd nimmt Louis diese und merkt sofort den Größenunterschied. Verdammt, hat der eine riesige Hand.

„Louis. Ähm Louis Tomlinson, ich bin der Praktikant", stottert der Kleinere dann, als er den intensiven Bick des Arztes bemerkt.

„Ich könnte mir besseres vorstellen als meine Weihnachtstage in einem Krankenhaus zu verbringen." Harry mustert den Jüngeren und fragt sich wer sich das freiwillig antut. Er hat schon die Nase voll. Eigentlich wollte er nämlich über die Feiertage hinweg nach Holmes Chapel fahren um endlich seine Schwester und Mutter wieder zu sehen. Aber natürlich musste er kurzfristig einspringen, weil Liam, sein Kollege, Vater wurde. Was fällt dem Kind ein, genau jetzt auf die Welt zu kommen! Aber Harry ist eben ein guter Freund und Kollege und hat mit einem Lächeln (das gefakt war) zugesagt. Irgendjemand muss ja die Stellung halten.

„Naja, es macht sich eben gut in Bewerbungen und für mein Studium." Zaghaft lässt Louis seinen Blick sinken, den intensiven Blick von seinem Gegenüber kann er nicht mehr standhalten.

„Und am 25. hab ich auch frei."

Natürlich hat Louis nicht erwähnt, dass am 24., Christmas Eve, eigentlich sein Geburtstag wäre. Er will da keinen großen Aufriss machen. Seine Familie, besonders Jay, hat schon genug auf ihm herum gehackt, was ihm einfallen würde seinen Geburtstag im Krankenhaus zu verbringen und dort zu arbeiten.

oneshots | larry ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt