Ich war dieses Jahr Teil des Adventskalenders von @slayslinksi schaut doch gerne mal vorbei. :)
Weihnachten. Das Fest der Liebe.
Doch wo war meine Liebe geblieben?Warum saß ich alleine in meiner kalten Einzimmerwohnung?
Fröstelnd kuschelte ich mich mehr in meine geliebte Decke. Meine Gedanken kreisten ununterbrochen.
Ich war selbst schuld. Hätte ich ein wenig mehr Selbstbewusstsein, wäre das alles kein Problem. Dann hätte ich vielleicht den ein oder anderen angesprochen und wäre aus mir heraus gekommen.
Stattdessen bemitleidete ich mich selbst.
Der Fernseher brummelte leise im Hintergrund, während mein Blick zum Fenster wanderte. Mitte Dezember und noch immer kein Schnee. Was würde ich für weisse Weihnacht geben...
Der Abspann eines Filmes lief, doch von dem Film hatte ich kaum etwas mitbekommen.
Vielleicht könnte ich meine Schwester anrufen. Oder meine Mutter.
Darcy, meine kleinere Schwester, hatte ihre eigene Modekollektion. Momentan war sie viel beschäftigt. Hingegen war meine Mutter froh, wenn man sich mal meldete.
Allerdings müsste ich mich dann unzähligen Fragen gegenüberstellen. Warum bist du alleine? Geht's dir gut? Du weisst doch, keiner möchte alleine sein. Und so weiter...
Seufzend ging ich meine Kontaktliste auf dem Handy durch.
Mein bester Freund käme noch in Frage. Stan, er war eigentlich immer für mich da und verstand mich.
Nach kurzem Überlegen verwarf ich den Gedanken allerdings wieder. Stan war dieses Wochenende mit seiner Freundin in die Berge gefahren. Da wollte ich ihn unmöglich stören und mit meinen Problemen voll quatschen.
Vielleicht sollte ich mich aus meiner Wohnung bewegen. Im Dorf unten gab es einen kleinen Weihnachtsmarkt. Essen war bei mir im Haus sowieso knapp und gegen einen warmen Glühwein hätte ich auch nichts.
Gute zwanzig Minuten später stand ich tatsächlich vor meiner Haustüre. Meine Händen waren tief in den Taschen meines Mantels vergraben, ein dicker Schal umhüllte mein Gesicht. Eine Mütze versteckte meine Wuschelmähne, die komplett verwüstet aussehen musste.
Mit kleinen Schritten ging ich die Straße hinab, die mich direkt ins Schlaraffenland bringen würde. Schon ein paar Meter weiter vorne, roch ich den herrlichen Duft nach frisch gebrannten Mandeln, Crêpes und Bratwurst.
Der Hunger machte sich augenblicklich bemerkbar.
Ein kleines Lächeln konnte ich nicht unterdrücken. Es schlich sich einfach so auf meine Lippen.
Es waren wenig Menschen da. Das Dorf war auch vergleichsweise eher klein. Ein paar Eltern mit ihren Kindern standen am Karussell, eins zwei Paare schlenderten über den Markt. Eine Gruppe an Jugendlichen stand an dem Glühweinstand und diskutierte anscheinend mit der jungen Dame, ob sie Glühwein bekamen oder nicht.
Mein Weg führte direkt zu dem Bratwurststand. Glücklich und zufrieden stellte ich mich mit meiner Wurst an einen Stehtisch einige Meter weiter. Stumm beobachtete ich die Leute.
Ich leckte mir den restlichen Ketchup von der Lippe, da fiel mir ein Mann in meinem Alter auf. Er stand abseits und rauchte.
Zugegeben, ich hasste es wenn jemand dies tat. Doch bei dem Lockenkopf sah es auf irgendeiner Weise ziemlich heiss aus.Er trug einen langen schwarzen Mantel, einige braune Locken fielen ihn immer wieder ins Gesicht. Sein Blick wanderte ruhig über die Menschenmasse und blieb dann schlussendlich an mir hängen.