Der nächste Tag, Donnerstag, verging ruhig. In der Schule passierte nichts. Und auch am Nachmittag nicht.
Und schon war Freitag. Auch an diesem Tag verlief der Vormittag in der Schule ohne Zwischenfälle. Am Nachmittag, als Ash und ich gerade trainierten, klingelte Ash' Handy. Es war die IMSO. Er schaltete auf Lautsprecher, sodass ich auch mithören und mitreden konnte.
Keath sprach zu uns, er fragte uns, ob wir schon etwas Auffälliges entdeckt hatten und wie es uns ging. Ash erzählte ihm von der Party, die heute Abend stattfinden würde und Keath warnte uns noch einmal ausdrücklich, nicht aufzufallen und uns wie normale Teenager zu benehmen. Wir bejahten und versicherten ihm, dass wir gut aufpassen würden und somit war das Gespräch beendet.
Nach dem wir noch ordnetlich trainiert hatten, ging ich duschen und machte mich dann für die Party fertig.
Anders als Blair, die schon um 15 Uhr angefangen hatte sich aufzustylen, brauchte ich nur eine halbe Stunde, exklusive duschen. Ich lackierte sogar eigenhändig meine Fingernägel, was mir nicht gerade leicht fiel, vor allem nicht bei der linken Hand, da ich Rechtshänderin war. Und Ash' Kommentare machten es nicht besser. Wütend warf ich eine Nagelfeile nach ihm, die er aber nur lachend auffing.
Schließlich hatte ich es geschafft, den Nagellack trocknen zulassen, ohne dass ich irgendwo dagegen kam, und wieder von vorne anfangen musste.
Zu meinem Outfit (Bild): Ich trug eine schwarze Jeans, dazu ein schwarzes Top und darüber eine schwarze Lederjacke, die ich offen ließ. Als Accessoire hatte ich eine mehrreihige Kette gewählt. Außerdem trug ich noch schwarze High-Heels. Beim Make-up hatte ich den Fokus auf die Lippen gelegt. Ich hatte meine Augen nur mit nude-farbenen Lidschatten, den man fast gar nicht sah, und Wimperntusche geschminkt, dafür trug ich roten Lippenstift und roten Nagellack.
Unten wurde ich erstmal angestarrt, ich schminkte mich sonst nie so auffällig und hohe Schuhe trug ich auch selten. Ich errötete leicht, stellte mich aber unbeeindruckt zu den anderen, und wartete mit ihnen auf Blair.
"Siehst gut aus, Charlie", sagte Hillory und die anderen nickten.
Dann kam auch schon Blair die Treppe herunter. Sie hatte ein fantastisches grünes Kleid an, welches wie eine zweite Haut auf ihr lag und ihre Augenfarbe gut betonte. Anders als ich, hatte sie den Fokus auf die Augen gelegt. Sie trug silbernen Schmuck und nudefarbene High Heels. Sie sah wunderschön aus und dass fanden offensichtlich auch die anderen, denn sie starrten sie fassungslos an.
"Wir sind spät dran, können wir gehen?", sagte ich und die anderen folgten mir nach draußen. Wir ließen uns von Hillory hinfahren und würden später mit dem Taxi nach Hause fahren. Schon vor dem Club, konnte man den Bass hören, die Erde vibrierte. Bevor ich in den Club gehen konnte, packte mich Ash am Handgelenk und flüsterte mir ins Ohr: "Ich weiß es ist deine erste Mission, aber könntest du trotzdem bitte darauf achten, dich wie ein normaler Teenager zu benehmen? Und nicht aufzufallen?" Da wurde ich wütend, der Typ unterstellte mir gerade allen Ernstes ICH sei inkompetent? "Erzähl du mir nichts, wer war denn derjenige die Blair angestarrt hatte, als wäre sie ein Stück Fleisch und du halb am verhungern?! Ich kann mich zusammen reißen, aber bei DIR bin ich mir da nicht so sicher", zischte ich zurück. Ash schmunzelte. "Ist da wer eifersüchtig?" Doch anstatt einer Antwort stöckelte ich an ihm vorbei und betrat den Club.
Ich spürte das Ash hinter mir war, aber ich ging unbeeindruckt die Treppe hinunter, in den Keller des Gebäudes wo ein riesiger und angesagter Club war. Die Erde vibrierte vom Bass und die Luft wurde immer stickiger. Es war meine erste Party, aber dass würde ich niemals vor Ash zu geben, also tat ich einfach so als würde mich das Ganze nicht beeindrucken. Vor der schweren Flügeltür, die das Einzige war was uns noch von der Party trennte, stand ein fülliger Mann, der genauso wie ich und Ash völlig in schwarz gekleidet war. Zusätzlich trug der Mann aber eine Sonnenbrille und ein Headset. Daneben standen Blair und Jason, die glücklicherweise auf uns gewartet hatten. Wir nannten dem Türsteher unsere Namen, dieser nickte nur und ließ uns passieren. In dem riesigen Raum befand sich eine große Tanzfläche, auf der schon sehr viele Teenager tanzten. Auf der anderen Seite des Raumes befand sich eine Bar, an der auch guter Betrieb herrschte. Überall standen Leute aus unserer Schule, aber auch viele Menschen die ich nicht kannte. Ich sah wie eine torkelnde Person auf uns zu kam. " Willkomm'n auf mein'r Pardddeeeeyyy", rief die Person, von der ich vermutete, dass es Aaron war. Er schien schon ziemlich betrunken zu sein und diese Vermutung bestätigte sich, als er mir ein zur Begrüßung ein Küsschen links und rechts auf meine Wangen pflanzte, er stank jetzt nicht fürchterlich aber die Alkoholfahne in deinem Atem entging mir nicht und anscheinend Ash auch nicht, denn er hob belustigt die Augenbraue als Aaron ihn 'bro-haft' umarmte und ihm auf den Rücken klopfte. Aaron torkelte von Dannen und auch Blair und Jason mischten sich unter die Menge. Ich warf Ash einen Blick zu, ging dann aber zur Bar, um mir erstens etwas Übersicht zu verschaffen und mir zweitens mein allererstes alkoholisches Getränk zu bestellen. Meine Wahl fiel auf einen Martini, ich nahm das Getränk dankbar entgegen, stellte mich dann auf die Seite und hielt Ausschau nach Blair und Jason. Jason fand ich schnell, er tanzte gerade mit einer Schwarzhaarigen, die meiner Meinung nach, ein viel zu knappes Kleid anhatte. Ich nippte weiterhin an meinem Getränk, ging aber ein bisschen im Club herum und hielt ausschau nach Blair. Ich entdeckte einen blonden Haarschopf, der sich einen Weg durch die Menge bahnte, in Richtung Toiletten und so machte ich mich auch auf den Weg dorthin.
Ich hatte recht, es war Blair, die ich gesehen hatte. Sie stand am Spiegel und frischte ihr Make-up auf, also beschloss ich auch meinen Lippenstift nachzumalen. Ich wartete bis nur noch Blair und ich im Raum waren, dann sagte ich zu ihr: "Sei vorsichtig, Blair. Bitte." Sie nuschelte etwas und verschwand dann. Ich lief ihr hinterher aber ich konnte sie nicht mehr sehen. Ich wollte mir einen Weg durch die Menge suchen, landete dann aber fälschlicherweise auf der Tanzfläche. "Benimm dich wie ein normaler Teenager", hörte ich Ash' Stimme. Und so begann ich mich zur Musik zu bewegen. Erst zögerlich, dann fand ich schnell meinen Rhythmus und es machte mir Spaß. Bis ein Typ anfing mich anzutanzen, und es war kein anderer als Alk-Fahne Aaron. Toll. Ich verdrehte die Augen und versuchte ihn wieder loszuwerden. Doch er fasste das anders auf und legte seine Hände auf meine Hüfte und zog mich weiter zu sich. Wütend biss ich meine Zähne zusammen und musste mich zusammen reißen, nicht einer der Selbstverteidigungstechniken zu verwenden, die mir bei IMSO beigebracht wurden. Ich tanzte weiter und überlegte wie ich aus der Situation entschwinden konnte, da kam ein anderer Typ der mich auch antanzte und somit Aaron vertrieb, vielleicht war es aber der Todesblick. Dankbar sah ich meinen Retter an und ich sah direkt in zwei wunderschöne, grüne Augen. Nur die Tatsache, dass sie Ash gehörten störte mich ein wenig. Aber ich war froh aus der Situation herausgekommen zu sein, deshalb schenkte ich Ash ein Lächeln und wollte dann auch schon von der Tanzfläche hinunter. Aber Ash hielt mich am Handgelenk fest und flüsterte mir ins Ohr: "Jetzt musst du schon mit mir tanzen, schließlich habe ich dich gerettet." Dieses Arschloch. Doch ich wusste, er würde nicht aufgeben. Also tanzte ich weiter und versuchte ihn so gut es ging zu ignorieren. Doch ich konnte immer sein Parfüm riechen, was mich fast wahnsinnig machte. Das Lied endete und es folgte ein langsameres. Die Paare um uns begannen eng umschlugen zu tanzen. "Nein, vergiss es. So tanze ich nicht.", sagte ich. Ich drehte mich blitzschnell um und verließ die Tanzfläche. Hinter mir hörte ich Ash' Lachen.
Ich beschloss Blair zu suchen, sie fand ich nicht, dafür aber Jason der mit der schwarzhaarigen Tussi vor den Toiletten rummachte. Sorgsam bedacht mich bei deren Anblick nicht zu übergeben, flüchtete ich zur Bar und bestellte mir einen Tequilla. Ich spülte meinen Schock damit hinunter und stand dann auf, um weiter nach Blair zusuchen. Kurz drehte sich alles, aber dann konnte ich weider einwandfrei sehen. Kurz vor dem Ausgang sah ich Ash. "Weißt du wo Blair ist?", schrie er, versucht den Lärm der Musik zu übertönen. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, ich bin gerade auf der Suche nach ihr." "Scheiße", fluchte Ash und fuhr sich verzweifelt durch seine Haare. "Ich suche draußen, du suchst hier weiter.", schrie ich und ging nach oben.
Ich war froh eine Lederjacke anzuhaben, denn draußen war es äußerst frisch, ich ging einmal um das Gebäude herum, konnte sie aber nirgends finden. Dann kam mir eine Idee: der Parkplatz! So schnell es in meinen hochhackigen Schuhe ging, lief ich zum Parkplatz. Ich durchkämmte Reihe für Reihe, doch ich konnte Blair nirgends finden. Als ich plötzlich eine Stimme hörte. "Hör, auf lass mich los!" Ich lief auf die Stimme zu. "Aua, du tust mir weh, hör auf!" Und schließlich fand ich sie. Sie wurde von einem Typen gegen ein parkendes Auto gepresst und es schien so, als würde er ihr wirklich wehtun. Um sie herum standen drei weitere Typen, die belustigt zusahen. Diese perversen Schweine. "Lasst sie sofort los!", schrie ich mit fester Stimme. Blair blickte mich hilfesuchend an. "Ahhh, wen haben wir denn da schönes? Noch so ein schönes Mädchen", einer der drei kam bedrohlich auf mich zu. Automatisch wich ich zurück und schätzte meine Möglichkeiten ab. Plötzlich prallte ich gegen etwas hartes. Ein parkendes Auto. Der Typ kam immer näher, doch bevor er mich auch nur anfassen konnte, rammte ich ihm mein Knie in seine Weichteile und versetzte ihm einen Kinnhaken. Vor Schmerz stöhnend sank er auf den Boden. Doch ich hatte keine Zeit mich weiter um ihn zu kümmern, den der nächste kam auf mich zu. Dieser war um einiges schneller und da ich ja schon mit dem Rücken am Auto stand, hatte ich nicht viel Möglichkeiten. Plötzlich zog er auch noch ein Messer. Ich saß tief, tief in der Scheiße. Verdammt! Wenigstens konnte ich ihm mit meinem Fuß sein Messer aus der Hand schlagen. Ich sah zu Blair. Ihr Angreifer hielt sie immer noch fest, hatte jedoch aufgehört sie zu bedrängen. Zum Glück. Dafür kam der Typ vor mir immer näher. Oh, oh. Ich suchte nach einem Ausweg, fand jedoch keinen. Der Typ zückte wieder ein Messer. Verdammt, wieso hatte der so viele Messer? Der Messermann kam weiter auf mich zu.
Plötzlich schnellte eine Faust vor, traf ihn an der Schläfe und mein Angreifer sank zu Boden.
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Teen FictionCharlotte Black ist ein ganz normales, gewöhnliches Mädchen. Das denkt sie zumindest von sich selbst. Doch an ihrem 17. Geburtstag wird sie plötzlich Mitglied bei einer Organisation, die darauf spezialisiert ist, reiche Menschen zu beschützen. Die A...