"Hallo?", meldete sich meine Mutter und mir kamen die Tränen.
"M-Mum? Ich bins, Cha-Charlotte.", stotterte ich und mein Herz pochte.
"Charlotte! Oh mein Gott! Wo bist du?"
"Mum, ich......ich...Mir gehts gut. Wirklich."
"Schatz, wo bist du?!", die Stimme meiner Mutter klang alarmiert.
"Das......darf und kann ich dir nicht sagen. Aber mir gehts wirklich gut und ich werde bestens versorgt.", versicherte ich meiner Mum und hoffte, dass sie keine weiteren Fragen mehr stellte.
"Aber, du warst so plötzlich weg, ich konnte mich ja nicht einmal verabschieden.", schluchzte meine Mutter in den Hörer und nun flossen bei mir auch die Tränen.
"Jaaa, ich weiß, aber es ist mir wirklich nichts passiert und die Leute hier sind schrecklich nett. Alle kümmern sich um mich und ich bin wirklich nicht in Gefahr" Okay, gut . Das Letzte war gelogen. Ich beschützte hier gerade das Leben einer Familie, also harmlos war das nicht.
"Schatz, Charlotte.", die Stimme meiner Mutter wurde leiser, sie flüsterte nurnoch , "traue niemandem. Ich glaub ich weis wo du bist. Deine Tante war auch dort. Das sind alles ausgebildete Agenten, sie sind aufs Lügen und aufs Töten ausgebildet. Sei vorsichtig. Und verschenke dein Herz nicht zu schnell...", erklärte meine Mum.
"Mum?! Wie meinst du das? Tante Grace? Mum?.....Mum!.....MUM?!", schrie ich ins Telefon, doch die Verbindung war bereits abgebrochen.
Wütend schmiss ich das Handy aufs Bett. Ash sah mich verwundert an und hob fragend eine Augenbraue, doch ich warf ihm nur meinen 'Was immer du auch sagen willst, lass stecken'-Blick zu und verschwand nach unten.
In der Küche war nur Blair, die sich erst umsah, ob jemand in der Nähe war und dann näher zu mir kam. "Du musst mir helfen.", flüsterte sie mir zu. "Und wie?", fragte ich, in normaler Lautstärke zurück. "Psssschttt, nicht so laut." "Okay, okay. Wie kann ich dir helfen?"
"Also, ich möchte mich gerne mit jemandem treffen, aber erstens würden meine Eltern mich nie alleine weggehen lassen und zweitens brauch ich ein gutes Alibi, falls mich jemand sieht und erkennt.", erklärte sie mir geheimnisvoll. "Okay, und bei was soll ich dir helfen?", fragte ich neugierig und verschränkte meine Arme vor der Brust. "also, es ist so, dass ich jemanden treffen möchte, der bei meiner Familie nicht gerade gern gesehen wird, und deshalb....."
Plötzlich hörten wir Schritte auf dem Marmorboden und Blair sprang erschrocken einige Schritte zurück. "Ähhhh, hast du schon den Neuen, von der einen blöden blonden Tussi gesehen? Und ihre Extensions", versuchte ich von unserem Top-Secret- Gespräch abzulenken.
"Charlie? Ich hab gerade mit Keath und Josefine telefoniert und hab ihnen erzählt was auf der Party passiert ist. Sie möchten nochmal alleine mit dir reden. Und sie wollen dir auch nähere Anweisungen geben, was du zu tun hast. Sie haben nämlich Informationen über den 'Feind'" Ich nickte. "Triff sie um 15 Uhr im Café in der Masony-Street." Ich nickte wieder, blickte aber dann entschuldigend zu Blair, die traurig ihre Schultern hängen ließ.
Um Punkt 15 Uhr betrat ich das Café, aber wie schon erwartet, waren Keath und Josefine bereits da. "Hallo Charlie, bitte setzt dich.", sagte Josefine, "und erzähl uns bitte genau was letztens auf der Party passiert ist." Ich begann also, den ganzen Abend bis ins detailierteste Detail zu schildern und versuchte mich an alles zu erinnern und nichts zu vergessen. Als ich endete, nickten Keath und Josefine nur. "Also gut. Zuerst gibt es eine neue Ausrüstung für euch. Pistolen. Ihr habt es mit einem gefinkelten Team von Angreifern zu tun, das Familie Van Wold vernichten möchte. Mr. & Mrs. Van Wold sind dabei nicht in Gefahr, sie haben beide Bodyguards bei sich. Ihr, also Ash und du, seid nur für die Kinder verantwortlich. Ihr müsst sie auf jedem Schritt und Tritt begleten, hast du mich verstanden?", fuhr Josefine energisch fort und ich musste schlucken. Engeschüchtert nickte ich. "Gut. Dann ahben wir uns überlegt, dass wir euch entscheiden lassen, wer wen beschützen möchte." Wieder nickte ich und sie erhob sich. "Gut, Ash hat eure Waffen bereits mitgenommen. Nimm sie auch in die Schule mit. Du musst auf alles und jeden vorbereitet sein." Dann reichte Josefine mir die Hand und ich verließ, etwas verstört, das Café.
"Gut, und jetzt ziele ein bisschen weiter rechts. Ja, genau so", lehrte mich Ash, der so nah hinter mir stand, das sein warmer Atem meinen Nacken streifte. Ich bekam Gänsehaut, aber meine Hand blieb ruhig und dann feuerte ich einen Schuss mit der Pistole, auf den Dummy. Ash klatschte hinter mir in die Hände. "Wow, nicht schlecht. Mitten ins Herz." Ich wischte mir mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn und nahm dann einen großen Schluck aus meiner Wasserflasche. Ich sah auf die Uhr. "Ahm...Ash? Wir sind hier fertig oder?" "Jap." "Okay. Tschüss, ich geh duschen."
Oben im Zimmer angekommen stieg ich unter die Dusche. Dann zog ich mich an: Schwarer Pulli, schwarze Jeans, schwarze Lederjacke, schwarze Converse. Dann schminkte ich mich noch mit Mascara und Lippenstift und schnappte mir dann meine Tasche. Leise, aber rasch schlich ich mich in die Garage der Van Wolds. Blair wartete bereits im Wagen auf mich. "Okay, los los!", begrüßte sie mich und ich startete den Motor.
"Blair?", ich hielt sie am Arm fest, "mit wem triffst du dich?" "Mit Tyler." "Tyler wer? Rück raus mit der Sprache oder ich fahre dich wieder nach Hause." "Mit Tyler Styworth. Seine Familie und meine, vertragen sich nicht. Aber er ist sooooo lieb und ja, jetzt habe ich so eine Art Date mit ihm." "Und was spiele ich?" "Jaa,, ähh....also keine Ahung." Na toll, ein super Plan. Auf was hatte ich mich da eingelassen?
Im Restaurant angekommen setzte ich mich, widerwillig, zu Blair und Tyler an den Tisch. Ich wollte ihr Date zwar nicht stören, aber mir wurde ausdrücklich gesagt ich solle verdammt gut auf sie aufpassen und ich wollte keinesfalls Josefine verärgern. Ich versuchte die Gespräche der Verliebten nicht zu belauschen, deshalb nahm ich meinen iPod und hörte Musik. Gerade als Elastic Heart von Sia lief, erregten zwei Personen meine Aufmerksamkeit, die gerade das Restaurant betraten. Jason und Ash. Oh Mann, was suchten die denn hier? Und woher wussten die das wir hier waren? Ich überlegte nicht lange und packte Blair am Arm. "Okay Tyler, hör mir gut zu. Es tut mir echt leid euch jetzt auseinander zu reißen, aber es gibt da ein kleines Problem. Du hast uns nicht gesehen, wir waren nicht hier.", zischte ich Tyler noch zu, bevor ich Blair hinter mir nach zerrte. "Entschuldigen Sie, wo ist der Hinterausgang?", fragte ich eine Kellnerin, die auf eine Tür neben der Küche zeigte. Schnell ging ich darauf zu, Blair dicht hinter mir. Schnell stiegen wir ins Auto und fuhren nach Hause. Erst im Auto beruhigte sich mein Puls wieder. Ich konnte nur hoffen Ash und Jason hatten uns nicht gesehen, sonst hätte ich ein ernsthaftes Problem.
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Teen FictionCharlotte Black ist ein ganz normales, gewöhnliches Mädchen. Das denkt sie zumindest von sich selbst. Doch an ihrem 17. Geburtstag wird sie plötzlich Mitglied bei einer Organisation, die darauf spezialisiert ist, reiche Menschen zu beschützen. Die A...