Chapter 32

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"Wir müssen sie irgendwie abhängen", überlegte Ash laut, während ich weiter mich sehr hoher Geschwindigkeit die Autobahn entlang fuhr.

Dann war es eine Zeit lang ruhig auf dem Beifahrersitz, offensichtlich grübelte er bereits an einem Plan, nur das leise Flüstern von der Rückbank drang nach vorne zu mir. Natürlich hatten Blair, Jason und Robert mitbekommen, das etwas nicht in Ordnung war, denn dumm waren sie ja nicht. Wir hatten auch nicht gezögert und ihnen unsere Situation erklärt, doch auch sie konnten nicht viel ausrichten. Sie hatten nur ihren Eltern geschrieben, falls das Internat unser Verschwinden meldet, dass kein Grund zur Sorge bestehe und sie wohl auf seien. 

"Ich hab einen Plan!", rief Ash plötzlich und ließ das leise Flüstern sofort verstummen. Ohne meinen Blick von der Straße abzuwenden wusste ich, dass ihn acht Augen neugierig anstarrten. Ich riskierte nur einen schnellen Blick, denn der Verkehr erforderte meine Aufmerksamkeit, da die Rush-Hour bald beginnen würde und immer mehr Autos auf die Autobahn kamen.

"Also: Meine Familie hat irgendwo in einer kleinen Stadt ein Haus, in dem wir uns zurück ziehen können. Allerdings muss ich dafür auf die Fahrerseite, um dorthin zu fahren. Außerdem wird Charlie bestimmt bald müde werden und der Weg dorthin ist lang. Während ich dann fahre, kann sie schlafen und wir können uns dann auch noch einmal mit dem Fahren abwechseln, falls nötig. Und ich werde natürlich versuchen, unsere Verfolger abzuhängen."

Ich hörte zustimmendes Gemurmel von der Rückbank und bemerkte im Augenwinkel, dass Ash sich zu mir drehte. 

"Also bist du bereit?"

"Äh....Ja?", antwortete ich leicht nervös. Was ist, wenn wir einen Fehler machten? Würden wir dann an der nächsten Leitplanke kleben, oder würden wir gekidnappt und dann womöglich umgebracht werden? 

Ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter und wagte einen längeren Blick in Ash' Richtung. Er sagte zwar nichts, aber seine Augen strahlten ein solchen Vertrauen aus, dass meine Zweifel wie weggefegt waren. 

"Gut. Stelle den Tempomat ein mit der Geschwindigkeit die du gerade fährst. Dann schnallst du dich ab. Und versuch aufzustehen, aber pass auf, dass du das Lenkrad gerade hältst.", schloss er seine Erklärungen. Als Antwort darauf nickte ich und er schenkte mir ein Lächeln. 

Wie er mir erklärt hatte aktivierte ich den Tempomat und löste dann den Gurt aus der Schnalle. Sofort fühlte ich mich total unsicher und ich bekam wieder Zweifel. doch nichtsdestotrotz nahm ich meine Füße von den Pedalen und versuchte, so gut es ging aufzustehen, ohne nach links oder rechts zu lenken, denn sonst wurde ich an das nächste Auto fahren. 

Ich hörte wie sich Ash ebenfalls abgurtete und kurz darauf spürte ich seinen Fuß unter meinem Po. Kurz erschrak ich, doch er beruhigte mich wieder.

"Schön gerade ausfahren. Gut machst du das Charlie."

Dann stellte er seinen Fuß neben meinen rechten und zog das andere Bein nach. Jeder der uns von außen beobachtet hätte, hätte vermutlich sofort die Polizei und den Psychiater gerufen, es musste total komisch ausschauen.

Als ich also praktisch auf Ash' Schoß saß, umfasste er ebenfalls mi einer Hand das Lenkrad. 

"Du kannst jetzt loslassen, Charlie. Ab hier übernehme ich das Steuer, okay? Das hast du wirklich gut gemacht, jetzt musst du nur noch auf den Beifahrersitz klettern."

 Ich nickte wieder und löste krampfhaft meine Finger vom Lenkrad, erst jetzt merkte ich, wie fest ich es eigentlich umklammert hatte. Meine Finger waren ganz steif und taten weh.

Vorsichtig kletterte ich also auf den Beifahrersitz-was sich mit einem Kleid nicht ganz so einfach herausstellte, wie ich gedacht hatte. Zum Glück hatte ich meine hohen Schuhe bevor ich los gefahren bin schon ausgezogen. und sank dann erstmal erschöpft in mir zusammen. Doch lange ausruhen konnte ich nicht, denn Ash befahl mir, einen bestimmten Mr. Davis anzurufen und ihm Bescheid zusagen, dass wir uns ein Auto ausleihen würden. 

Als ich aufgelegt hatte, erklärte Ash uns kurz, was er als nächsten tun würde, damit wir uns nicht erschreckten. Denn was er als Nächstes tat, war das Gefährlichste, was ich jemals in meinem Leben erlebt hatte. Wir waren die ganze Zeit auf dem ganz inneren Fahrstreifen gefahren und als wir dann zu einem der Kreisverkehre kamen, bei denen man abfahren konnte oder nicht, befanden wir uns immer noch auf dem ganz inneren Fahrstreifen. Im letzten Moment riss Ash das Lenkrad herum und fuhr von der Autobahn ab. Hinter uns hörte ich Reifen quietschen und Autos hupen. Als ich dann auch noch ein lautes Scheppern hörte, zuckte ich erschrocken zusammen. 

"Ash! Du hast wahrscheinlich gerade einen Unfall verursacht!", keuchte ich empört, nachdem ich mich von meinem größten Schreck wieder erholt hatte.

Doch dieser zuckte nur mit den Schulter. "Hoffentlich hält dieser wenigstens unsere Verfolger ein bisschen auf."

Ich schnaufte abwertend und drehte dann den Kopf zum Fenster. Wie konnte er nur so ignorant sein? Natürlich hätte er das unter anderen Umständen nicht getan, aber unschuldige Menschen waren zu Schaden gekommen und ich war mir nicht ganz sicher, ob das der Sinn und Zweck einer Rettungsaktion war. Doch der Wagen unserer Verfolger tauchte wirklich nicht mehr hinter uns auf. 

Nach weiteren zwei Stunden Autofahrt hielt Ash an und stieg aus dem Wagen. Er redete kurz mit einem kleinen, glatzköpfigen Mann, der uns dann alle zu einem anderen Auto führte. Wir stiegen alle schon einmal in das Auto, doch Ash kam erst einige Minuten später ins Auto. Dann startete er den Motor und fuhr wieder weiter. 

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Mitten in der Nacht hielt das Auto dann zum letzten Mal und Ash sagte, dass wir endlich angekommen waren.

Todmüde gingen wir alle ins Haus und legten uns auf die erstbeste Sache, die wir finden konnten.

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Am nächsten Morgen erwachte ich mit schmerzendem Rücken auf einer Couch. Langsam richtete ich mich auf und sah mich neugierig im Raum um. 

Durch die Fenster drang etwas Sonnenlicht, und so konnte ich auch den Grund für mein frühes Erwachen erkennen.

Immer noch müde stand ich auf und strich mein Kleid glatt. Durch das Liegen hatte es einige schlimme Falten, aber mit einem guten Bügeleisen würde ich das schon wieder hinkriegen.

Leise tappte ich durch den dunklen Flur und ging die Treppe hinauf. Neugierig wie ich war, öffnete ich gleich die erstbeste Tür. Alles war dunkel in diesem Raum, nur schemenhaft konnte ich zwei Personen ausmachen, die in einem Bett lagen. Vorsichtig schloss ich die Tür wieder und erkundete weiter das Stockwerk.

Auch in hinter der nächsten Tür war alles dunkel. Doch die Person hatte lange Haare und soweit ich erkennen konnte, war sie allein. Also schloss ich daraus, das es Madison war, die dort schlief. 

Das nächste Zimmer war ein Bad. 

Doch bei der nächsten Tür hatte ich Glück. Dort lag Ash. Schnell schlüpfte ich ins Zimmer und rannte leise zum Bett. Dann hob ich vorsichtig die Bettdecke hoch und kroch zu ihm unter die Decke.

"Alex...Bist du das?", brummte Ash leise.

"Ja. Schlaf weiter, ich wollte dich nicht wecken", flüsterte ich zurück und ich spürte wie Ash sich umdrehte, mich mit seinem Arm umschlang und mich enger zu sich zog, doch er schlief tatsächlich weiter.

"Hast du etwa noch dein Kleid an?", fragte er plötzlich leise, mit seiner wirklich sexy Morgenstimme. 

Zaghaft nickte ich, dann fiel mir aber ein, dass er mich höchstwahrscheinlich nicht sehen konnte und antwortete mit "Ja".

"Das ist sicher ungemütlich. Zieh es doch aus."

Plötzlich musste ich grinsen. "Eine wirklich gute Taktik, Mister Montgomery!" Doch ich zog mein Kleid tatsächlich aus. Immerhin hatte ich noch Unterwäsche an und er war mein Freund. 

Ich fühlte mich dann sehr befreit und sank bald darauf wieder in den Schlaf.

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