Erneut wachte ich auf, doch diesmal nicht von selbst, sondern weil irgendjemand im Haus ziemlich brüllte.
Ich spürte einen Arm um meine Taille und erschrocken setzte ich mich auf, ehe mir wieder einfiel, dass es ja nur Ash war neben dem ich lag. Trotzdem war es mir jetzt eher peinlich, dass ich nur in Unterwäsche bekleidet bei ihm im Bett lag. Vorsichtig entfernte ich also seinen Arm von mir und schlüpfte aus seinem Bett und zog mein Kleid wieder an, das ziemlich zerknittert war, da es die Nacht über am Boden gelegen hatte.
Lächelnd sah ich Ash zu, wie er sich im Bett wälzte und dann die Decke enger um sich zog. Doch offensichtlich hatte er nun gespürt, dass ich nicht mehr neben im war und schnell ging ich aus dem Zimmer, bevor er mich noch beim Starren erwischte.
Anschließend ging ich in die Küche, wo ich die Auslöser für mein Erwachen vorfand. Doch mittlerweile hatten sich wohl alle wieder so weit beruhigt. Da ich nicht wollte, dass wieder jemand los schrie, begrüßte ich einfach alle und durchsuchte dann die Küche nach einem Teebeutel und einem Wasserkocher.
Einige Minuten später gesellte sich Ash zu mir in die Küche.
"Guten Morgen", grüßte er mich und kam auf mich zu, um mich zu küssen. Doch ich drehte meinen Kopf weg.
"Die anderen sind nebenan! Was wenn jemand hereinkommt?"
Doch mein Freund grinste nur und schaffte es mir trotzdem einen flüchtigen Kuss auf die Lippen zu drücken. Dieser Mann war wirklich unmöglich. Leicht grinsend schaute ich ihm hinterher, wie er die Küche verließ.
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Einige Stunden später versammelten wir uns alle für einen Lagebericht.
"Also, ich habe bereits mit meinem Vater telefoniert und er hat die IMSO bereits informiert. Er hat allerdings gemeint, dass es schon noch einige Tage dauern könnte, bis uns die Organisation wieder zurück ins Internat nach London lässt, da erst einige Sicherheitschecks gemacht werden müssen", erläuterte Ash uns die Situation, "und deshalb schlage ich vor, wir fahren jetzt erstmal einkaufen, denn wir haben nicht recht viele Lebensmittel hier und auch mit den ganzen High Heels und Kleidern und Anzügen vom Opernabend kommen wir nicht weit."
Zustimmendes Gemurmel ging durch den Raum und so waren wir einige Minuten später auf dem Weg zum nächsten Einkaufszentrum.
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Gerade war ich mit den Mädels dabei, die Frauenabteilung eines Ladens zu durchforsten. Wir wurden von den meisten Leuten ziemlich blöd angestarrt, weil wir alle drei elegante Klamotten anhatten, die aber allesamt ziemlich viele Falten hatten, weil wir in ihnen geschlafen hatten.
Ich suchte mir einfach ein paar Basic-Tops raus und eine schwarze und eine normale Jeans. Das müsste reichen, denn ich hoffte die IMSO würde uns bald Entwarnung geben und uns zurück ins Internat lassen.
Gemeinsam mit Madison und Blair, die mittlerweile auch einige Kleidungsstücke gefunden hatten, machte ich mich auf den Weg zu den Umkleidekabinen.
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Nachdem wir bezahlt hatten, schlenderte wir noch in ein Schuhgeschäft, um uns wenigstens ein Paar gemütliche Schuhe zu kaufen.
Danach bestand Blair noch darauf, in eine Drogerie zu gehen, um sich Concealer und Wimperntusche zu besorgen. Zusätzlich kaufte sie noch Tampons, die sie schnell in ihrer Tasche verschwinden ließ, da die Jungs wieder auf uns zu kamen.
"Na, seid ihr fertig?", fragte Tyler und wir alle drei nickten.
Dann machten wir uns auf den Weg zurück zum Auto.
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Am Abend lagen Blair, Madison und ich faul auf dem Sofa im Wohnzimmer und schauten gerade eine Folge Grey's Anatomy, die im Fernsehen lief.
Gebannt schauten wir McDreamy, Meredith und Co. zu, wie sie Menschenleben retteten, als Blair plötzlich fragte: "Was läuft eigentlich zwischen dir und Ash?"
Ertappt zuckte ich zusammen und das Blut schoss mir in meine Wangen. Allein wie Madison und Blair triumphierend grinsten, verriet mir, dass ihnen meine Reaktion nicht entgangen war und dass leugnen keinen Zweck haben würde.
"W-Wie...habt ihr das herausgefunden?", fragte ich mit leicht zitternder Stimme.
"Ach bitte, eure Blicke sagen doch schon alles!", meinte Madison und fuchtelte wild mit den Armen.
"Wessen Blicke sagen alles?", mischte sich plötzlich eine Stimme ein. Stumm versuchte ich Ash im Geiste eine Nachricht zuzuschicken, aber natürlich klappte es nicht. Wäre auch zu schön gewesen.
"Deine und Charlies", erwiderte Madison knapp.
Ash zuckte daraufhin nur mit den Schulter und wollte aus dem Raum gehen, stoppte aber mitten in der Bewegung, als Blair ein wand: "Wir wissen das übrigens mit euch beiden!"
Langsam dreht er sich zu uns um und sah uns an.
"Leute!", rief Blair verzweifelt, "eure Blicke! Die Szene beim Aussteigen bei der Oper! Mann konnte die sexuelle Anziehungen zwischen euch beidem förmlich spüren! Und dann, als ihr beide urplötzlich fast gleichzeitig aufs Klo musstet, dann aber mit zerwuschelten Haaren und geröteten Wangen zurückgekommen seit! Blind sind wir alle nicht. Aber wenn es euch tröstet, wir alle haben 20 Dollar an Madison verloren."
Bitte was?! "Wie ihr habt 20 Dollar an Madison verloren?", fragte ich nun in die Runde.
"Äh...wir haben gewettet wir lange ihr es verheimlichen könnt...", beichtete Tyler und kratzte sich schuldbewusst am Nacken.
Empört schnappte ich nach Luft und Ash fragte: "Wer hat was gewettet?" Schnell warf ich ihm einen bösen Blick zu, doch er ignorierte mich bewusst.
Tyler begann zu erzählen: "Also, Madison hat gesagt, ihr haltet es nicht länger wie zwei Monate durch und hat deshalb gewonnen. Blair hat gesagt ein halbes Jahr."
"Immerhin seid ihr Agenten!", redete Blair dazwischen und warf mir und Ash einen gespielt anklagenden Blick zu. Sorry, Blair-Schatz, ich hätte es auch noch gerne länger verschwiegen, aber das Leben ist kein Wunschkonzert.
"Ich habe gesagt, nicht länger als eine Woche, Robert hat nicht mitgemacht." Na, wenigstens einer, der Verstand hatte. Danke, Robbie. "Und Jason hat gesagt ihr wärt schon wieder getrennt, bevor wir es herausfinden würden." Herzlichen Dank Jason, du bist ein wirklicher Ashlie-Shipper.
Da unser kleines Geheimnis jetzt aufgeflogen war, mussten wir uns auch nicht mehr so zurück halten und so kam es, dass wir, zusammengekuschelt, auf dem Sofa lagen und uns an diesem Abend noch einen lustigen Film mit den anderen ansahen.
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C
Teen FictionCharlotte Black ist ein ganz normales, gewöhnliches Mädchen. Das denkt sie zumindest von sich selbst. Doch an ihrem 17. Geburtstag wird sie plötzlich Mitglied bei einer Organisation, die darauf spezialisiert ist, reiche Menschen zu beschützen. Die A...