Chapter 18

35 4 0
                                    

5 Tage bis Weihnachten

Gut, ich verbessere mich. Es war definitiv ein Fehler mich auf die Couch zu legen, denn ich wachte mit höllischen Rücken- und Nackenschmerzen auf. Verschlafen sah ich auf mein Handy und es leuchtete mir die Ziffern 3:48 Uhr entgegen. Warum war ich auch um 6 Uhr eingeschlafen? Ich sank wieder zurück auf die Couch und probierte wieder einzuschlafen, aber wie ich mich auch hinlegte, es wollte einfach nicht klappen. Zusätzlich bemerkte ich auch, dass mein Magen knurrte und ich dringend aufs Klo musste. Also entleerte ich zuerst meine Blase und begab mich anschließend in die Küche, um etwas zu Essen. Ich entschied mich dieses Mal für Müsli.

Leise vor mich hin summend, lehrte ich zuerst die Cornflakes in die Schüssel und ging dann zum Kühlschrank um mir die Milch zu holen. Aber wie das Schicksal es so wollte, war keine mehr im Kühlschrank.

Liebes Schicksal, was habe ich dir getan damit du mich so hasst?! Also blieb mir nichts Anderes übrig als in den Keller zu schleichen und eine Haltbarmilch zu holen. Leider hatte ich eine kurze Pyjamahose und keine Socken an, also würde es ziemlich kalt im Keller werden.

Also schlich ich mich im Dunklen in den Flur und weiter zur Kellertür. Ich öffnete sie vorsichtig, doch leider knarzte sie trotzdem. Hoffend, dass ich die anderen nicht aufgeweckt hatte machte ich das Licht an, dass leider nur spärlich vorhanden war. Die Glühbirne flackerte gefährlich und ich betete, dass sie nicht ausgehen würde.

Langsam tapste ich Stufe für Stufe die kalte Treppe hinunter und hielt Ausschau nach der Milch. Und voilá, da war sie auch schon. Schnell schnappte ich mir eine Packung und wollte dann wieder nach oben, als ich ein Geräusch hörte. Ängstlich klammerte ich mich an die Milchpackung und wollte gerade nach einem Brett greifen, das an der Wand lehnte als auch plötzlich die Glühbirne noch mehr flackerte. Ich schlich vorsichtig zurück zur Treppe, das Brett immer von meinem Körper weggestreckt und immer dazu bereit zuzuschlagen. Plötzlich sah ich ich eine Bewegung im Augenwinkel und schnell drehte ich mich hin. Dort in der Ecke saß eine Maus (oder vielleicht auch eine Ratte), jedenfalls habe ich schreckliche Angst vor solchen Tieren. Genauso schlimm wie vor Spinnen und apropos Spinnen, in der Nähe der Glühbirne baute sich gerade eine besonders fette ein neues Nest. Ich schluckte laut und mir lief ein Schauer über den Rücken. Trotzdem biss ich die Zähne zusammen und machte mich wieder Richtung Treppe, als ich plötzlich im Dunkeln stand.

Mist, verdammter! Ich stand also hier, im komplett dunklen Keller mit einer Spinne und einer Maus-Ratte mit mir im Raum. Echt super. Ich wartete bis sich meine Augen langsam an die Dunkelheit gewöhnt hatten und versuchte dann, ohne etwas umzustoßen, endlich zur Stiege zu gelangen. Hinter mir aber vernahm ich noch dazu ein leises Nagen. Ich werde sterben! Die Spinne wird mich töten und die Maus-Ratte wird mich essen! Oder andersrum. Die tapfer unterdrückten Tränen stiegen wieder in meine Augen und ich begann vor Angst zu schwitzen. Vor meinem inneren Auge blitzten die Nagezähne der Maus auf und ich fing an zu zittern, Tränen stiegen mir in die Augen.

Trotzdem drehte ich mich mutig um und stellte, erleichtert, fest, dass diese immer noch in der Ecke saß. Ich schluckte und wollte gerade meinen Rückweg fortsetzten, als ganz plötzlich die Wärme eines anderen Körpers hinter mir spürte. Ich wollte losschreien, doch die Person war schneller und legte eine Hand vor meinen Mund und hielt mich fest, damit ich mich nicht bewegen konnte. Dieses Mal konnte ich die Tränen der Angst nicht zurück halten und sie kullerten aus meinen Augenwinkeln und bahnten sich einen Weg meine Wangen entlang. Mein Angreifer schien das nasse Etwas auch bemerkt haben und lockerte etwas seinen Griff, sodass er mich langsam zu sich umdrehen konnte. Ich zitterte, trotzdem arbeiteten alle meine Sinne und Nerven auf Hochtouren, dass ich mich befreien konnte, wenn sich die Chance ergeben würde.

Ich stand jetzt direkt vor meinem Angreifer, sah aber auf dem Boden. Ich machte mich bereit und hob den Blick, schaute meinem Angreifer voller Hass in die Augen, doch als ich sah, wer es war riss ich erstaunt die Augen auf und meine Körperspannung verschwand augenblicklich. Die Hand wurde von meinem Mund entfernt und ich seufzte erleichtert. Trotzdem zischte ich wütend: "Ash! Spinnst du! Ich hatte total Angst, ich...-" dann brach meine Stimme. Mehr und mehr Tränen rannten meine Wangen hinunter und tropften von meinem Kinn. Ash nahm mich nur stumm in die Arme und strich mir übers Haar.

"Ich will nach oben. Ich will hier raus.", flüsterte ich erschöpft und Ash stützte mich auf den Weg nach oben. Er führte mich zum Sofa und ich ließ mich darauf nieder, er neben mir. Mittlerweile hatte ich zu weinen aufgehört und ich putzte mir die Nase.

"Charlie...Es tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe, ich dachte nur du wärst ein Einbrecher. Ich...sorry. Aber was hast du im Keller gesucht, um diese Uhrzeit?", fragte mich Ash.

"Milch. Es war keinen mehr im Kühlschrank."

Ich hörte Ash leise neben mir lachen, dann wurde das Lachen lauter und ich versuchte nicht auch laut loszulachen und biss mir auf die Lippe, aber es klappte nicht und schon bald lagen wir lachend am Boden.

"So etwas, kannst auch nur du machen. Mitten in der Nacht Milch suchen gehen.", brachte Ash unter zwei Lachern hervor und sah mir in die Augen. Ich hörte auf zu lachen und erwiderte dieses intensiven Blick. Wir sahen uns lange so an, bis Ash plötzlich den Kopf abwandte und ich spürte wieder dieses Stechen in der Brustgegend. Ich sollte echt mal überlegen zum Arzt zu gehen...

Ash räusperte sich und sagte: "Ähm...wir sollten an der Nahkampftechnik üben, was meinst du? Dann bist du besser auf solche Situationen im Keller vorbereitet..."

"Ja, das hört sich gut an.", antwortete ich und nickte.

"Es ist zwar mitten in der Nacht, aber ich denke nicht dass wir noch lange schlafen könnten. Was hältst du vor, wenn wir gleich jetzt anfangen?"

"Klar. In 5 Minuten im Trainingsraum!" Mit diesen Worten sprang ich auf und eilte leise in mein Zimmer um mir Sportklamotten anzuziehen.

Wie vereinbart stand ich 5 Minuten später im Trainingsraum-von Ash war noch keine Spur. Typisch Mann. Aber immer behaupten wir Frauen bräuchten la...-Plötzlich schlang jemand seine Arme von hinten um mich, sodass ich mich nicht mehr rühren konnte.

"Dann zeig mal, was du drauf hast. Dann können wir dran arbeiten", raunte mir Ash leise ins Ohr und auf meinem Körper breitete sich eine angenehme Wärme aus. Ich wollte mit dem Fuß fest gegen sein Schienbein schlagen, doch er wich aus. Allerdings musste er seinen Griff lockern und ich ergriff die Chance. Blitzschnell wandte ich mich aus seinen Armen und drehte mich zu ihm um. Erleichtert stellte ich fest, dass er einen Schutzanzug trug, der meine Schläge und Tritte ablindern würde. Ich holte mit dem Fuß aus und trat ihm im den Bauch. Er taumelte leicht rückwärts und ich ergriff seine Arme, drehte sie hinter seinen Kopf und so mit ging er zu Boden.

"Okay, ich glaube es ist noch zu früh am Morgen für mich", schnaufte Ash und ich ließ von im ab.

Ich Lachte nur und ging nach oben in unser Zimmer, um zu duschen.

-----

Nach der äußert erfrischenden Dusche ging ich hinunter in die Küche. Dort fand ich die Schüssel mit Müsli, aber ohne Milch und ich füllte das Müsli wieder zurück in die Packung.

Einige Sekunden später kam Blair die Treppe herunter.

"Ah, gut! Du bist schon wach. Dann können wir ja gleich einkaufen fahren!"

Ich murrte nur, folgte ihr aber dann in die Garage und startete den Wagen.


CWo Geschichten leben. Entdecke jetzt