Chapter 14

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Ich funkelte Ash wütend an, musste mir aber auf die Zunge beißen um nicht loszuheulen. Ob vor Wut oder Enttäuschung, konnte ich nicht sagen. Verwirrt starrte er zurück. Nach einigen weiteren, schweigenden Sekunden riss ich mich los und lief nach draußen. Tränen begannen bereits meine Wangen hinunter zu laufen. verstohlen wischte ich sie weg und schlang meine Arme um mich, da es draußen schon ziemlich kalt war.

So stand ich dann da und tat nichts. Plötzlich hörte ich Schritte näher kommen und ich zuckte erschrocken zusammen. Zum Glück war es nur Blair. "Hey...Also ich-Hast du geweint?" Ich nickte nur und beteuerte aber mehrmals, dass alles wieder in Ordnung sei, ich wollte vor ihr irgendwie nicht über Ash sprechen. "Was wolltest du sagen?", wechselte ich schnell das Thema. "Ja..Also. Wir wären dann soweit", sagte sie und errötete leicht dabei. "Und du bist dir sicher?" "Absolut!", antwortete sie und gemeinsam gingen wir wieder hinein. Dort suchten wir alle Beteiligten zusammen, also Tyler und David.

Dann sagten wir noch schnell Jason und Ash Bescheid, die aber, sobald wir gehen wollten auch nach Hause wollten unseren Plan ein bisschen durcheinander warfen. Zum Glück konnten wir es so machen, dass die beiden mit David und Blair im Auto mitfuhren und ich alleine mit Tyler. So hatte ich noch ein bisschen Zeit, mir zu überlegen wie ich Tyler zu Blair ins Zimmer schmuggeln könnte. Gleich nachdem wir losgefahren waren bekam ich eine SMS von Blair:

Was sollen wir tun? Jason und Ash werden bestimmt bemerken wenn Tyler ins Haus kommt.

Schnell tippte ich eine Antwort: Keine Sorge, mir fällt schon was ein.

Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren als ich krampfhaft versuchte eine Lösung zu finden. Die Zeit wurde immer knapper, da wir uns dem Anwesen der Van Wolds näherten. Plötzlich kam mir die rettende Idee in den Sinn. "Park dein Auto vor dem Tor.", befahl ich Tyler. Da wir hinter dem Wagen von den anderen gefahren waren, gingen sie schon vor uns ins Haus. "Komm!", flüsterte ich Tyler zu und winkte ihn hinter mich in die Garage, von der man das Haus betreten konnte. "Versteck dich hinter der Tür. Wenn ich dir zu nicke, dann rennst schleichst du dich schnell ins Haus, okay? Und pass auf dass dich keiner entdeckt. Du gehst sofort in das erste Zimmer links. Das ist die Abstellkammer, ich lass sich dann raus." Tyler nickte und versteckte sich wie ausgemacht hinter der Türe. Ich ging noch einmal sicher, dass man ihn auch wirklich nicht sehen konnte und begann dann hysterisch zu kreischen. Wie erwartet öffnete sich nach einigen Sekunden die Türe und Ash stand da, dicht gefolgt von Jason. "Oh mein Gott Charlie! Was ist passiert!", fragte Jason besorgt und kam auf mich zu. Ich drehte mich zu ihnen um und sagte ängstlich: "Da...da..da war eine riesengroße, fette Spinne. Ich hab mich so erschrocken!" Tränen stiegen in meine Augen, so sehr steigerte ich mich in die ganze Sache rein. Ich hatte aber wirklich Angst vor Spinnen, nur dass ich keine gesehen hatte. Ich bemerkte wie Ash die Augen verdrehte und Anstalten machte wieder hinein zu gehen, als ich rief:" Glaub ihr sie ist noch da?! Vielleicht ist sie ins Haus!" Ich wimmerte ein bisschen. Unauffällig blinzelte ich Tyler leicht zu, der dann auch sofort ins Haus schlich. "Herrgott Charlie, ich werde jetzt bestimmt nicht diese blöde Spinne suchen, nur damit du gut schlafen kannst. Es ist mitten in der Nacht, außerdem ist sie bestimmt nicht ins Haus!", herrschte mich Ash an und ich zuckte leicht bei seinem genervten Tonfall zusammen. Ich nickte und ging dann mit ihnen ins Haus. "Gute Nacht", sagte Jason und verschwand nach oben in sein Zimmer. "Ich muss pissen, ich kann dich doch wohl alleine lassen oder?", spottete Ash und wieder drohten Tränen in meinen Augen aufzusteigen. Schnell sah ich weg und murmelte ein leises "Ja". Daraufhin drehte er sich um und ging. Schnell ließ ich Tyler aus seinem Versteck und brachte ihn nach oben. Puh das war noch einmal gut gegangen. "Blair? Okay, ich werde dann gehen. Sperr die Türe von innen zu, nicht dass jemand hereinplatzt. Und ich hoffe du passt auf, ja? Nicht dass..naja..du weißt schon." Ich sah wie Blair rot wurde und sie nickte nur. Ich nickte auch und verschwand aus ihrem Zimmer. Schmunzelnd schloss ich die Tür hinter mir und hörte das leise Klicken des Türschlosses. Ich drehte mich um und wollte gerade in mein Zimmer gehen, als ich gegen eine harte Brust stieß. "Wer ist da bei Blair drinnen?", fragte Ash mit einer kalten Stimme. "Nie-Niemand.", entgegnete ich stotternd, aber mindestens genauso kalt. "Verarschen kannst du jemand anderen, aber nicht mich. Also sag mir jetzt wer in dem verdammten Zimmer bei Blair ist, oder ich breche die Tür auf!" Ich hob meinen Blick und funkelte ihn an. "Niemand." Zischte ich. "Na gut, du hast es ja nicht anders gewollt Charlie.", fuhr Ash mich an und wollte an mir vorbei, doch ich ergriff ihm beim Handgelenk, zog ihn zu mir, drückte meine Lippen auf seine und betete er würde den Kuss erwidern und nicht mehr an die Sache mit Blair denken. Zu meiner Überraschung erwiderte er wirklich und ich spürte seine warme Zunge an meinen Lippen. mein Herz schlug schneller und in meinem Bauch flogen mindestens einen Million Schmetterlinge. Ash drängte mich in unser Zimmer, ohne den Kuss zu unterbrechen. Ich spürte wie er mich aufs Bett drückte, sodass ich unter ihm lag. Plötzlich hörte er auf und umfasste fest meine Handgelenke. Erschrocken schlug ich meine Augen auf und  sah geradewegs in die Augen von Ash die wütend und gehässigt zugleich aufblitzen. Mein Herz versetzte mir einen Stich. "Mich kannst du nicht verarschen Charlie. Ich weiß genau, dass du mich ablenken wolltest und es hat nicht funktioniert. Also sag mir jetzt verdammt nochmal was mit Blair ist und wer bei ihr ist!" "Niema..", wollte ich antworten, doch ein Wimmernd durchdrang meine Kehle. Ash hatte den Griff um meine Handgelenke verstärkt und seine Fingernägel gruben sich in meine Haut. Tränen des Schmerzes traten mir in die Augen und verschleierten meinen Blick. Endlich merkte Ash, dass er mir weh tat und ließ von mir ab. Schnell setzte ich mich auf und rutschte zum Kopfende des Bettes. Meine Handgelenke schmerzten und plötzlich hatte ich Angst vor ihm. Ich vermisste mein altes Leben als Mauerblümchen. Ich vermisste meine Mum. Meine Bücher. Mein Zimmer. Einfach alles. Nun rannten die Tränen unaufhaltsam meine Wangen hinunter und mein ganzer Körper bebte unter meinen Schuchzern. Ash' Blick wurde sanfter er kam auf mich zu, berührte sanft meinen Arm. Doch ich entzog mich seiner Berührung und lief eilig ins Badezimmer. Dort wusch ich mir mein Gesicht mit kaltem Wasser und entfernte eilig das übrig gebliebene Make-up. Meine Haare band ich zusammen und ich schlüpfte noch schnell in meinen Pyjama, ehe ich das Badezimmer verließ und in mein Bett stieg. Bevor ich endgültig ins Land der Träume verschwand, hörte ich Ash noch flüstern: "Es tut mir so leid Charlie."



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