Nach einigen Minuten, Sekunden oder womöglich auch Stunden, lösten wir uns schwer atmend voneinander.
"Dir ist schon bewusst, dass wir das hier", er zeigte zwischen uns hin und her, "eigentlich nicht dürften, oder?" Ash grinste.
"Jap", sagte ich und grinste in an.
"Oh, ich mag es, wenn du das Badgirl spielst." Er wackelte anzüglich mit den Augenbrauen.
Ich lachte laut los und schlug ihm dann spielerisch, leicht auf die Schulter. "Idiot."
"Dein Idiot. Meinst du wir sollen den anderen sagen, dass wir zusammen sind?"
"Ich weiß nicht. Ich würde es ihnen schon gerne sagen, aber das Ganze mit der Organisation und ja....du weißt schon."
Ash nickte wieder und sagte dann: "Gut, dann warten wir noch ein bisschen." Er grinste mich verschmitzt an und drückte mir einen kleinen Kuss auf die Nase. "Wie lange glaubst du dauert es wohl, bis die anderen herausfinden, dass da etwas zwischen uns läuft?"
Ich zuckte die Schultern und antwortete: "Nicht länger als ein Monat. Ich glaube sogar schon früher."
"Bin ganz deiner Meinung, ich denke, die kriegen das schnell heraus." Ash lachte wieder und legte dann einen Arm um meine Taille als wir aus der Abstellkammer traten.
Widerwillig entfernte ich jedoch seinen Arm von mir, denn ich wollte es meine Freunden und auch den anderen Schülern nicht direkt unter die Nase binden. "Wie war das mit Diskretion und Geheimhaltung?", zog ich meinen Freund auf und lächelte ihn an. Wie sich das anhörte: Mein Freund.
Es hörte sich gut, aber beängstigend zugleich an. Er zog einen Schmollmund, ging dann aber wirklich ein bisschen von mir weg.
Die Mädels wollten natürlich alles wissen, doch ich sagte ihnen nur, dass wir geredet hatten und ich ihm, nach langem hin und her, vergeben hatte. Damit gaben sie sich erstmal zufrieden und ich musste innerlich grinsen.
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Gerade hatte es zur Mittagspause geklingelt und ich war noch schnell aufs Klo gegangen. Ich stand also vor dem Spiegel und wusch mir die Hände im Waschbecken.
Vier Tage war es jetzt her, dass Ash mich in die Abstellkammer gezerrt hatte und dass wir zusammen waren. Die anderen hatten noch nichts mitbekommen und ich hoffte das blieb für eine Weile so. Es war irgendwie lustig sie so unwissend zu sehen.
Ich wollte mir gerade meine Hände abtrocknen, als ich plötzlich blitzschnell von hinten umgedreht und hochgehoben wurde, sodass ich nun auf dem Waschbecken saß.
"Hallo, du", grinste Ash mich an und gab mir einen kurzen Kuss.
"Hi", hauchte ich nur und schmiegte mich an ihn. Er wollte mich wieder küssen, aber ich schob in sanft von mir weg und hüpfte vom Waschbecken herab.
"Wir sollten zu den anderen in die Cafétaria gehen. Die warten bestimmt schon und sonst wird es auffällig. Ich gehe vor, du kommst nach, okay?", sagte ich und gab ihm wieder einen kleinen Kuss zum Abschied.
"Hey, Leute!", begrüßte ich meine Freunde, sobald ich an unseren Stammtisch in der Cafétaria getreten war.
"Hi! Wo warst du denn so lange?", fragte mich Madison mit hochgezogener Augenbraue.
"Am Klo. Es sind so viele Mädchen angestanden, ich war schon kurz davor in die Jungstoiletten zu gehen, weil ich mir fast in die Hose gemacht habe!" Ich lachte und die Mädels konnten nur nicken. Sie wussten was auf den Mädchenklos los sein konnte, nur das es heute nicht so gewesen war, aber das musste ja niemand erfahren.
"Wo ist eigentlich Ash?", fragte ich in die Runde, aber alle zuckten nur ratlos mit den Schultern.
"Ah! Wenn man vom Teufel spricht", erwiderte Jason und tatsächlich ließ sich Ash wenige Sekunden später auf einen Stuhl an unserem Tisch fallen.
"Na, was ist denn mit dir passiert?", fragte Madison und wackelte mit den Augenbrauen. Ash schaute sie nur verwirrt an.
"Die nassen Handabdrucke, hinten auf deinem T-Shirt?", erklärte sie näher und ich riss erschrocken die Augen auf, lehnte mich ein bisschen zurück und tatsächlich, da waren Handabdrücke auf seinem T-Shirt, meine Handabdrücke.
Die Jungs lachten nur und gaben Ash ein Highfive, dieser schaute aber nur verstört aus der Wäsche. Ich warf ihm einen kurzen, entschuldigenden Blick zu. Sorry, aber wer hat mich überrascht, gerade als ich meine Hände abtrocknen wollte.
"Wer hatte denn diesmal das Vergnügen?", seufzte Blair.
Diesmal?! Ich verschluckte mich heftig an meiner Suppe und röchelte erstmal hilflos vor mich hin, aber anstatt mir zu helfen, quietschte Blair plötzlich erfreut auf, sprang vom Stuhl hoch und rannte zum Ausgang der Cafétaria, direkt in die Arme von Tyler.
Moment! Von Tyler? TYLER? Was machte der in London?
Wenig später, als er und Blair sich wieder voneinander gelöst hatten, kamen sie an unseren Tisch, strahlten beide bis zu den Ohren und hatten gerötete Wangen.
"Tyler!", rief ich und umarmte ihn freundschaftlich. "Was machst du denn hier?"
"Unser kleiner Tyler hier, hat kurzfristig beschlossen, hierher zu ziehen", konnte ich plötzlich die Stimme von Matt, Tylers Bruder ausmachen, der wie aus dem Nichts hinter Tyler aufgetaucht war.
Zur Begrüßung umarmte auch er uns alle, was ihm einen bösen Blick von Ash einbrachte, der mir sehr wohl nicht entgangen war. Wie süüüß, Ashilein ist eifersüchtig! Und schon wurde mir warm ums Herz.
"Kommt! Lasst uns irgendwo hingehen! Hier kann man doch nicht reden, und wir haben euch einiges zu erzählen!", schlug Matt dann vor und wir machten und alle auf den Weg zu Ash' und Jasons Zimmer.
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Roman pour AdolescentsCharlotte Black ist ein ganz normales, gewöhnliches Mädchen. Das denkt sie zumindest von sich selbst. Doch an ihrem 17. Geburtstag wird sie plötzlich Mitglied bei einer Organisation, die darauf spezialisiert ist, reiche Menschen zu beschützen. Die A...