-Kapitel 5-

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Es ist wirklich toll wieder daheim zu sein, mit Lina und Linda zusammen zu sitzen und zu lachen. Es fühlt sich so normal an, als wäre ich nie in der Klinik gewesen und nicht ein halbes Jahr weg war.
„Ich gehe nochmal auf Toilette." Sagt Linda.
„Achso dein Handy." Lina holt aus ihrer Tasche mein Handy. Während sie sich hinunter beugt bleibt mein Herz kurz stehen.
Denn hinter Lina sitzt meine Vergangenheit.
Die Person die mich in diese Hölle gebracht hat.
„Alles gut?" Fragt Lina und versperrt mir die Sicht, wofür ich ihr dankbar bin.
„Ja natürlich." Sage ich und nehme ihr mein Handy ab, welches natürlich aus ist.
„Ist es aufgeladen?" Frage ich.
„Bestimmt nicht." Antwortet Lina und trinkt den letzten Schluck ihres Milchshakes.
„So wir können." Linda steht vor uns beiden, Lina nickt während ich versuche nicht zu den Tisch zu gucken, der von uns aus gegenüber steht. Mein Blick wandert zu Lina die mich fragend anschaut, ich lächle ihr nur zu und führe sie zur Tür.
„Alles gut?" Fragt sie, ich lege meine Hand an ihren schmalen Rücken.
„Ging mir nie besser." Lüge ich, doch lege mein glücklichstes Lächeln auf. Doch Lina weiß genau das etwas nicht stimmt, sie hat schon lange mein Lächeln durchschaut. Ich muss es nur herauszögern, dass sie nachfragen kann.

Louis hat sich kein bisschen verändert, was ich natürlich gut finde. Er hat gleich den Blick zu Linda gewendet als wir ankamen, abgecheckt ob es seiner kleiner Schwester gut geht und erst dann kam er zu mir und hat mich kräftig umarmt.
„Schön das du hier bist." Sagt er und ich erwidere seine Umarmung, auch wenn ich weiß das Louis mir nicht traut, weiß ich das er alles tuen würde für mich. Und umgekehrt natürlich!
„Na, alter Freund." Höre ich Liam, ich kann nichts anderes tun als breit zu grinsen.
„Musst du gerade sagen, hast du da ein graues Haar?" Frage ich ihm und zeige auf seinen Kopf, unter seinen dunklen Haaren stiehlt sich eine helle Strähne.
„Schrei nicht zu laut." Liam begrüsst mich mit einer Umarmung und dann gehen wir zusammen in ihr Haus.
Sie leben das perfekte Leben, Lina und Liam sind Seelenverwandte und haben zwei perfekte Kinder, die so besonders sind. Sie haben sich etwas aufgebaut wovon jeder schwärmt, wie aus einem Roman. Voll kitschig.
Da gefällt mir meine Geschichte besser.
„Ich lade mal mein Handy." Sage ich, Lina folgt mir während die anderen ins Wohnzimmer gehen.
„Hannah hat nach dir gefragt." Beginnt sie, mein ganzer Körper wird zu Eis. Hannah.
„Ich hoffe du hast gesagt das ich tot bin." Sage ich sarkastisch, es wäre zumindest das beste für sie.
„Sie vermisst dich Nick." Ich drehe mich zu ihr und schüttle damit dem Kopf.
„Ich habe sie verloren als Schwester, als Freundin, als einzigste Familie die ich hatte." Lina kommt zu mir, sie nimmt meine Hand und drückt sie aufmunternd.
„Dennoch ist sie diejenige die dir ein Leben geschenkt hat, sie hat dich gerettet vor-." Sie schaut mich traurig an, ich löse meine Hand von ihrer und drehe mich zur Tischplatte um.
„Ich bin ihr auch dankbar und werde es auch immer sein, aber es ändert nichts daran das ich sie enttäuscht habe." Ich balle meine Hände zu einer Faust.
„Du kannst deine Vergangenheit nicht los lassen, wenn du die Ketten aus der Vergangenheit nicht löst." Ich drehe meinen Kopf zur Seite und sehe ich Linas aufmunterndes Gesicht.
„Na schön, ich werde Hannah besuchen." Sage ich ergeben, sie hat wahrscheinlich nicht unrecht. Vielleicht kann ich wirklich nur abschließen mit der Vergangenheit, wenn ich alle Ketten löse die mich mit ihr verbinden.
Damit ist wohl auch die Person gemeint die an dem Café Tisch sah's.

Na wer kann sich noch an die freundliche und liebe Hannah erinnern?
Eure Soli 💕

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