-Kapitel 15-

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Ich komme am späten Nachmittag nach Hause zurück und sehe Lara in der Küche wie sie auf ihren Kaffee wartet und wie sie etwas summt.
„Ein schönes Lied." Erwähne ich, als ich das Lied erkenne. Ich ziehe meine Jacke aus.
„Ja, finde ich auch." Sie kaut auf ihre Lippe rum und wippt aufgeregt mit ihrem Bein.
„Ist etwas passiert?" Frage ich.
„Ähm." Lara schaut zu mir hoch, ich gehe auf sie zu und sehe das sie geweint hat.
„Lara, was ist los?" Frage ich weiter, sie gibt mir keine Antwort sondern weicht meinen Blick aus und geht einen Schritt von mir weg.
„Bitte rede mit mir!" Sage ich und Lara zuckt zusammen, schaut erschrocken zu mir und ich verstehe die Welt nicht mehr.
„Stimmt es." Ihre Stimme bricht und tränen sammeln sich in ihren Augen.
„Was stimmt?" Frage ich leise und versuche keine Andeutungen zu machen die aggressiv rüber kommen.
„Das du ein Mörder bist."
Amber.
„Wer hat dir das gesagt?" Ich versuche noch einmal Lara nah zu kommen, doch sie weicht direkt wieder zurück.
„Lara ich tue dir nichts, versprochen." Ich hebe hilflos meine Arme, das darf doch nicht wahr sein. Ich habe zwei Wochen Zeit das Geld aufzutreiben und Amber hetzt jetzt schon.
„Ist es wahr?" Schreit Lara unter Tränen mich an, ich fahre mir hilflos durch die Haare. Lara setzt sich erschöpft auf den Stuhl und ich versuche noch einmal Nähe auf zu bauen, ich darf sie nicht verlieren. Nicht sie.
„Lara." Flüstere ich und hocke mich vor ihr, sie schaut verweint zu mir.
„Ich habe jemand beauftragt jemanden zu töten, das macht mich wohl indirekt zu einem Mörder." Sage ich ihr ehrlich und sie wirft erschrocken ihre Hand vor dem Mund. Schüttelt den Kopf und ich versuche sie beruhigen.
„Aber das bin ich nicht, ich würde nie jemanden verletzen." Sage ich ernst.
"Das macht dich wohl zu einem Feigling." Ich wische ihre Tränen aus ihrem Gesicht.
„Ja, ich bin ein verdammtes Feigling. Der sich versteckt hinter seiner Vergangenheit und der Leute." Lara holt einige mal tief Luft, ich überwinde die letzten paar Meter zwischen uns und umarme sie kräftig.
„Es tut mir leid." Sage ich leise, Lara erwidert meine Umarmung.
„Mir tut es leid, ich kann mir nicht vorstellen wie es sich anfühlt jemanden so sehr zu hassen." Ich nicke, bin aber überrascht das sie noch bei mir ist und nicht abhaut wie Laura.

„Weiß noch jemand davon?" Fragt sie nach einer Weile.
„Nein." Antworte ich und hoffe das Amber nicht zu Lina geht, denn sonst habe ich sie für immer verloren.
„Nicht mal Lina?" Wir lösen uns aus unsere Umarmung und ich sehe in ihr verweintes Gesicht und könnte mir selber ins Gesicht schlagen.
Ich wollte nie wieder, dass jemand wegen mir weint.
„Du solltest es ihr sagen, bevor sie es von dieser komischen Frau erfährt." Schnieft sie, nach meinen Kopfschütteln.
„Ich weiß, aber ich will sie nicht verlieren." Sage ich.
„Weil du sie liebst?" Fragt sie und ich schaue erschrocken Lara ins Gesicht.
„Nein! Also nicht so wie du denkst. Lina und ich haben so viel durch gemacht und uns verbindet unsere Vergangenheit und nicht die Gefühle." Erkläre ich und ihr Blick verändert sich.
„Dennoch musst du es ihr sagen." Ich nicke.
„Ich wollte am Wochenende zu ihr, vielleicht möchtest du mich ja begleiten." Sage ich.
„Also solltest du mit einem Mörder noch etwas zu tun haben." Sage ich ernüchternd, Lara nimmt mein Gesicht zwischen ihren Händen, sodass ich sie ansehen muss.
„Ich sehe nur dich, Nick." Sagt sie ernst.
„Nenn dich nicht Mörder, Feigling oder sonst wie, du bist Nick mit deiner Vergangenheit." Ich lächle, wie viel Glück ich mit Lara habe. Unsere Blicke verkeilen sich, ihre Wangen verfärben sich und mein Blick wandert für einen kurzen Moment zu ihren Lippen. Wie oft habe ich schon von diesen Lippen geträumt, sie zu berühren, sie endlich zu berühren.
Ich beuge mich langsam zu ihr und Lara hält mich nicht auf, wenige Zentimeter trennen unsere Lippen voneinander. Ihre Finger gleiten langsam über mein Gesicht, in meinen Nacken und auch die letzten Zentimeter überwinden wir und mein Herz schlägt schnell als ich ihre Lippen berühre. Meine Hände liegen auf ihrer Hüfte und ich greife an ihre Jeans, sie stöhnt leise und hält sich an meinen Nacken fest um mich näher heran zu ziehen. Ich streife meine Zunge über ihre Lippen, Lara öffnet ihren Mund und nun übernimmt meine Lust nach mehr. Ich schiebe sie näher an mich heran, sie lässt das alles zu. Meine Hand gleitet unter ihrem T-Shirt, ihre Haut fühlt sich weich an und warm. Ich weiß nicht wie lange wir uns schon küssen, doch ich will am liebsten nie damit aufhören.
Ein Klingeln.
Ich ignoriere es, küsse Lara weiter und erkunde mit meinen Händen ihren Körper.
Schon wieder ein klingeln.
Ich stöhne und trennen mich genervt von Lara Lippen, doch bewege mich kein Stück. Sie legt ihre Stirn gegen meine und wir lachen.
„Das musste natürlich passieren." Sage ich genervt und Lara lächelt, ihre Wangen sind gerötet und ihre Lippen rot und geschwollen von meinen. Ich erhebe mich langsam, während Lara ihre Sachen wieder richtet, gehe ich zur Tür.
„Hey." Linda geht an mir vorbei und in meine Wohnung als wäre es ihr zu Hause, also es ist ja auch wie ihr zweiten zu Hause.
„Selber hey." Ich schließe die Haustür.
„Hey, du musst Lara sein." Begrüßt Linda Lara, die einwenig überfordert zu scheinen mag. Ich lächle sie frech an und zwinkere ihr zu.
„Und du Linda." Sagt Lara nach einigen Atemzügen, Linda schaut kurz zu mir und ich zu Lara.
„Störe ich?" Fragt Linda.
„Du störst nie Lin, was gibts?" Frage ich und lenke Lindas Aufmerksamkeit auf mich, das Lara sich zurück ziehen kann.

Linda schafft es wohl immer zu ungünstigen Zeiten aufzutauchen.
Eure Soli 💕

Sein Spiel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt