-Kapitel 22-

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Als Lina meine verbundene Hand sieht, schaut sie mich erschrocken an und öffnet mir die Glastür.
„Was ist passiert?" Fragt sie, ich lächle.
„Sieht halb so schlimm aus." Sage ich locker und setze mich auf den Bürostuhl, Lara ist schon los gefahren.
„Was ist passiert?" Wiederholt Lina ernst, ich weiche ihren Blick aus und hole tief Luft.
„Mir ist ein Glas runter gefallen, als ich die Scherben aufheben wollte, habe ich mich geschnitten." Ich kürze ab, sie muss ja nicht wissen was davor und danach passiert ist.
„Warst du im Krankenhaus?" Fragt Lina.
„Ja, dank Lara. Sie hat mich hin gebracht." Antworte ich und sie schließt erleichtert die Augen.
„Zum Glück hast du Lara." Lina holt uns ein Kaffee und ich nehme ihr die Tasse ab.
„Wir haben heute zwei Immobilien, einer am Stadtrand und die andere ist eine Wohnung." Sagt Lina und ich nicke.
„Die würde ich gerne machen, in der Zeit kannst du dir die Häuser für morgen anschauen. Dann kannst du, wenn du dich in der Lage fühlst, eins der Häuser morgen machen." Erklärt Lina den Ablauf, sie holt die drei Akten für mich und schmeißt sie auf meinen Tisch.
„Wie gehts dir?" Frage ich Lina, sie sieht kurz auf.
„Gut." Sagt sie, trinkt schnell von ihrem Kaffee.
„Ich weiß das du lügst." Lina presst ihre Lippen aufeinander und schafft es nicht mir ins Gesicht zu schauen.
„Ach, nur ein bisschen Stress zu Hause." Sagt sie ausweichend, doch ich weiß genau das es nicht alles ist.
„Kleine, sag schon." Ich beuge mich zu Lina vor und sie stellt ihren Kaffee beiseite.
„Jemand hat uns gedroht, wahrscheinlich einer von Liams Herausforderer. Vor einem Monat hat Liam eine hammer Immobile für sich gewonnen und jemanden anderes vor seiner Nase weggenommen." Ich nicke, ich bete doch sehr das dieser Brief nicht von Amber ist.
„Ist Liam sich sicher das es von einem Konkurrenten ist?" Frage ich vorsichtshalber nach.
„Er prüft es gerade von der Polizei." Ich reiße meine Augen auf, scheiße.
Wenn Amber davon erfährt und vor allem wenn die Polizei von Ambers Drohungen mit bekommt, dann hatte ich meine Chance.
„Ach, das ist bestimmt nur irgendein Schwachsinn." Versuche ich locker weg zu schieben, doch Lina sieht alles andere als entspannt aus.
„Aber nicht wenn es um meine Kinder geht!" Sagt sie ernst.
Okay ich muss dringend zu Amber!
„Das tut mir leid." Sage ich nur und balle meine Hände unter dem Tisch zu einer Faust und bereue es mit meiner verletzten Hand sofort.
„Bist du sicher das du hier bleiben möchtest?" Fragt sie, nachdem ich mein Gesicht schmerzhaft verzogen habe.
„Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich mir die Immobilien gerne mit nehmen und zu Hause bearbeiten." Sage ich ruhig.
„Das ist kein Problem, ich bringe dich gleich wenn ich zur Besichtigung muss." Erklärt Lina.
„Nein." Sie schaut mich verblüfft an.
„Ich frage Lara, wir wollten eh noch was erledigen." Sage ich freundlich, setze mein bestes Lächeln auf und hoffe das Lina nicht weiter fragt.
„Du scheinst es ja wirklich ernst mit ihr zu meinen." Mein Ablenkungsmanöver hat wohl gewirkt.
„Ja, ich hoffe das ich es nicht verhaue." Sage ich und meine diesen Satz tatsächlich ernst.
„Sei einfach du selbst, dann wird sie bei dir bleiben. So wie ich es tue." Sie gibt mir einen Kuss auf die Wange und meine Haut brennt unter ihren Lippen. Ich schaue aus dem Fenster, wie sehr wünschte ich mir, Lina mein wahres Gesicht zu zeigen. Doch mein wahres Gesicht zeigt nur einen feigen Mann.

„Wir sehen uns morgen." Ich umarme Lina kräftig.
„Lass dich nicht unterkriegen von den Idioten die diesen Brief geschrieben haben." Sage ich ernst und weiß genau das es alles meine Schuld ist.
„Danke, ich hoffe die Polizei kann etwas heraus finden." Wir lösen uns und ich kann erst ausatmen, als Lina hinter sich die Tür schließt.
„Verflucht!" Brülle ich durch unseren Laden und schlage gegen den Tisch, ich bin wütend.
Nein.
Wut, kann nicht mal annähernd das beschreiben was ich gerade fühle.
Ich schnappe mir die Unterlagen und verlasse dann den Laden, mit dem Gewissen das ich so schnell diese Ladentür nicht mehr betreten werden. Auch wenn ich Lina helfen wollte, ich bringe sie mit meiner Anwesenheit nur in Gefahr und nicht nur sie, sondern auch meine Familie. Meine Augen brennen, Tränen aus Wut und Hass bilden sich. Auf dem Weg zu Amber, löse ich meinen Verband. Hole mein Handy danach aus meiner Hosentasche und wähle nach 5 Jahren die Nummer, die ich nie schaffte zu löschen. Doch nach diesem Anruf, werde ich die Nummer und Sie für immer löschen.
„Nick."
„Du Miststück, machst mir sofort die Tür auf wenn ich da bin!" Schreie ich sie durch das Handy an.
„Oh, da ist ja jemand gut gelaunt." Sagt sie sarkastisch um mich weiter zu provozieren, aber soll sie ruhig machen.
„Tu einfach was ich dir sage!" Ich lege auf, bevor sie noch irgendwas sagen und bin fünf Minuten später vor ihrer Bar die noch geschlossen ist. Doch ihre Bodyguards machen mir die Tür auf.
„Ich soll dich vorher abtasten." Sagt der groß gebaute.
„Das kann sie gerne machen." Sage ich lächelnd, er nickt und lässt mich eintreten. Ich laufe die Treppe zu ihrer Wohnung hinauf, Amber öffnet wie besprochen die Tür, als ich die letzte Stufe erreicht habe. Ich greife nach ihren Hals und presse sie gegen die Wand gegenüber der Tür.
„Was ist an dem Satz, du hältst dich von meiner Familie fern so schwer zu verstehen?" Frage ich wütend und drücke meine gesunde Hand doller zusammen und sie versucht zu etwas zu sagen. Doch ich drücke nur weiter ihren Hals zusammen, ich bin zu allem momentan in der Lage. Sie hat mit Lara schon die Linie überschritten, aber nun Lina und ihre Familie. Meine Familie, zu drohen geht weit übers Ziel heraus.

Bad Boy Nick kommt zum Vorschein.
Eure Soli 💕

Sein Spiel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt