-Kapitel 13-

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Ich liebe es wenn alles um mich herum verschwimmt.
Der Wind an mir abprallt, vorbei fliegt.
Die Schnelligkeit hat mir noch nie Angst gemacht, ich liebe diesen Adrenalin Kick, wenn ich mich in die Kurven legen. Der Boden mir näher kommt, die Bäume an mir vorbei ziehen.
Früher bin ich immer Motorrad gefahren wenn es wieder Stress zu Hause gab, ich habe mich darauf gesetzt und bin weggefahren.
Weit weg.
Soweit wie ich konnte, ich bin weggerannt von dem Haus was eigentlich mein Zuhause war. Ich habe es dort gehasst, das einzige was mich dort gehalten hat war Hannah. Sie war das einzige was mich an diesem Haus gehalten, das und mein schlechtes Gewissen. Sie haben mich aufgenommen nachdem Tot meiner Eltern, wofür ich Hannahs Mama so dankbar bin und doch würde ich es nie wieder tuen. Dieses Schwein von Mann, hat mir mehr als einmal gezeigt das ich schwach bin. Eingeredet das ich kein Mann sei, das ich es nie zu etwas schaffe. Sterben werde wie meine Eltern, immer wieder war ich kurz davor meinen Eltern zu folgen. Immer wieder hat es auch Arthur versucht, so oft auf mich eingeschlagen das ich Ohnmächtig geworden bin. So oft, habe ich geweint wegen diesem Arschloch. An mich selber gezweifelt, doch diese Zeiten sind vorbei. Das Schwein ist tot und ich bin frei.
Zumindest sollte es so sein, doch ich bin es nicht.
Meine Vergangenheit ist mir immer noch ein Schritt voraus, egal wo ich hingehe, hinschaue, überall sehe ich das Gesicht. Das wütende, rote Gesicht von Arthur, mein verheultes, dickes Gesicht. Wie oft habe ich meine Spiegel zerschlagen, weil ich mich nicht mehr ansehen konnte.
Doch das ist vorbei, ich schaue in den Spiegel und sehe einen starken Mann. Der viele Erfahrung gemacht hat, gekämpft hat und endlich sich befreit hat.
Ich werde nie wieder zulassen das mich die Drogen einholen oder Amber. Ich werde ihr das Geld geben und dann ist sie auch nur noch eine Erinnerung die langsam verblasst.

Ich steige von meinem Motorrad ab, als ich zur angegeben Adresse angekommen bin. Hier wohnt also Hannah, in einer Vorstadt mit Vorgarten und einem Familienschlitten.
Ich lächle, genau das habe ich ihr gewünscht. Ich laufe zum Tor und da wird schon die Haustür geöffnet und ich sehe in die weinenden dunklen Augen.
„Nick." Sie kommt langsam durch den Vorgarten laufen, während ich die Gartentür hinter mir schließen.
„Hey." Ich schaue sie unsicher an, das ich nicht weiß ob ich gleich geschlagen werde oder umarmt werde. Doch das zweite tritt ein, Hannah fällt mir um den Hals und lacht.
„Ich dachte du bist tot." Sagt sie, ich drücke sie an mich.
„So schnell wirst du mich nicht los." Sage ich, sie löst sich von mir und ich wische ihr ihre Tränen aus dem Gesicht.
„Komm rein, du hast mir einiges zu erzählen." Sie nimmt meine Hand und läuft mit mir zusammen in ihr Haus. Keine Anzeichen von Wut, Mitleid oder Hass, sondern Freude, liebe und das wissen das ich sie nie wieder verlassen würde.

Wie es wohl Hannah in den Jahren ergangen ist?
Eure Soli 💕

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