55. 𝔎𝔞𝔭𝔦𝔱𝔢𝔩

1.8K 129 29
                                    

Warnung: Nicht ganz jugendfreie Szenen! (Seht es als Weihnachtsgeschenk :D)

*Jace*

„Sie hat sich wieder hingelegt. Das Fieber scheint nicht sehr hoch zu sein, aber sie muss sich ausruhen. Ihr Körper ist ganz schön geschwächt." Josi zog sich einen Stuhl zurück und ließ sich darauf sinken.

„Vielleicht wäre es in Anbetracht der Umstände besser, wenn du ohne sie zur Wolfshöhle zurückkehrst." Caleb sah, wie sein Freund protestieren wollte und hob die Hand. „Es wird sich herumsprechen, dass du hier bist. So nah an Deorum. Und sie werden es ausnutzen. Die Wolfshöhle bietet dir einfach mehr Schutz."

„Also soll ich zurückgehen und mich dort verkriechen?", knurrte Jace.

„Das wäre klüger, als sich auf den Präsentierteller zu setzen.", erwiderte Josi. „Kathe geht es gut. Sie ist hier sicher. Du nicht. Und du könntest sie in Gefahr bringen, falls weitere Ausgestoßene ihr Glück versuchen wollen. Oder falls Claus auf die Idee kommen sollte, uns anzugreifen."

„Ich werde dir eine Garde mitschicken, die dich bis zu Iluna begleitet."

„Sie ist hier nicht sicher." Er versuchte ruhig zu bleiben. Josi und Caleb sahen ihn stirnrunzelnd an.

„Willst du mir damit sagen, mein ganzes Rudel könnte sie nicht so gut beschützen wie du allein?" Obwohl Caleb es spaßig sagte, hörte er heraus, dass er verärgert war.

Jace zögerte noch einen Moment, bevor er es ihnen schließlich erzählte. „Claus hat ebenso ein Interesse an Kathe, wie an mir. Als Nero sie damals zu ihm brachte, stellte er ihr ein Ultimatum. Sie sollte mich töten. Dafür würde er ihr die Freiheit schenken, sobald er Iluna übernommen hätte." Josi atmete scharf ein.

„Ihre Frist ist abgelaufen. Deshalb hat er die Ausgestoßenen angeheuert. Und sie waren nicht nur meinetwegen dort.", fuhr Jace fort. Seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt. „Unter ihnen war ein Gynophag. Ich habe es zu spät erkannt, sonst wäre er der erste gewesen, den ich getötet hätte. Leider ist es mir erst klar geworden, als er sich aus dem Kampf zurückzog um Kathe zu folgen."

„Du meinst ..." Josi schlug sich schockiert eine Hand vor den Mund.

„Er ist entkommen.", knurrte er. „Doch zuvor hat er sein Interesse an ihr sehr deutlich gemacht."

„Und das alles hast du uns verschwiegen, weil ...?", wollte Caleb wissen.

„Wäre Kathe nicht aufgewacht ..." Er sah seine Freunde eiskalt an. Pure Mordlust blitzte in seinen Augen auf.

„Dann was? Glaubst du, du hättest es allein mit Deorum aufnehmen können?"

„Von diesem Ultimatum hat Kathe bei ihrer Befragung damals nichts erzählt." Caleb hatte die Arme verschränkt.

„Natürlich nicht. Hast du vergessen, in welchem Zustand wir sie gefunden haben? Sie stand unter Schock. Und dein Beta, mit seinen idiotischen Vorwürfen, war bei ihrer Befragung auch keine Hilfe."

„Claus hat ihre Eltern bedroht. Außerdem habe ich einen Verräter in meinem Rudel."

„Wer?", zischte Josi ungehalten.

„Ich weiß es noch nicht. Aber jemand schickt Kathe Botschaften. Dazu kommt noch, dass sich die Lage in Ilargia verschärft hat." Jace berichtete ihnen von der Unterhaltung bei Carola und von den Vorwürfen von Kathes Vater.

„Das klingt nicht gut. Wir können nicht an zwei Fronten kämpfen Jace. Schon gar nicht, wenn wir die Ursache dieser Vorkommnisse noch immer nicht kennen." Caleb tigerte in seinem Arbeitszimmer hin- und her. „Aber alles weißt auf eine Vergiftung mit Eisenhut hin?"

Between the linesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt