31. 𝔎𝔞𝔭𝔦𝔱𝔢𝔩

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Für Xemerius
Ich hoffe, die neuen Kapitel gefallen dir auch. ♡
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*Jace*

Er trug Kathe geradewegs ins Badezimmer und stellte die ebenerdige Dusche an, die in einer Ecke des Bades eingelassen war. Eine Glaswand trennte den Bereich vom Rest des Bades, sodass die Dusche von drei Seiten geschlossen war.

Jace trat mitten in den warmen Wasserstrahl. Kathe schrie auf und strampelte, doch er ließ sie nicht los. Das Blut war überall und er hielt es keine Sekunde länger aus.

„Jace ...", begann sie, hielt dann jedoch das Gesicht in den Strahl und schloss die Augen. Eine Weile blieb er so stehen, dann stellte er sie vorsichtig vor sich auf die Fliesen. Ihre Kleidung hatte sich, genau wie seine, vollgesogen mit Wasser und Blut. Das Wasser zu ihren Füßen war rot und sie sahen beide zu, wie es in den Abfluss hinein lief.

Er griff nach dem Reißverschluss ihrer Jacke, zog ihn auf und half ihr sie abzustreifen. Sie klatschte nass und schwer auf den Boden und er trat sie beiseite. Später würde er die Sachen höchstpersönlich entsorgen.

Kathe sah unsicher zu ihm auf und er strich ihr liebevoll eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ihr hellblondes Haar war komplett schwarz und steif. Blutige Tropfen liefen ihr über die Schläfe und er zwang sich, sich auf ihren Herzschlag zu konzentrieren. Sie war am Leben. Sie war unverletzt. Claus hatte ihn lediglich erschrecken wollen. Und das war ihm gelungen.

Sie hielt ihr Gesicht erneut in den Strahl, öffnete den Mund und gurgelte ein paar Mal, ehe sie das Wasser ausspuckte und den Prozess wiederholte. Dann fuhr sie sich mit den Händen über das Gesicht und wischte Blutreste fort, bevor sie innehielt und ihre Finger betrachtete. Blut hatte sich unter den Nägeln festgesetzt. Er sah förmlich, wie sehr der Anblick sie verstörte und die Erinnerungen sie zu übermannen drohten. Wie Panik und Angst zurückkamen.

Bevor er näher darüber nachdenken konnte, zog er sie an sich und legte seine Lippen auf ihre. Perplex ließ sie ihn gewähren und Jace küsste sie fordernd und hungrig. Es war genauso überwältigend wie das erste Mal, als hätte ihm jemand Eisenhut untergemischt. Seine Nervenbahnen vibrierten, seine Lippen verselbstständigten sich und ein unbeschreibliches Gefühl jagte durch seinen ganzen Körper. Er war süchtig und ihr vollkommen verfallen.

Trotz des Wasserrauschens konnte er deutlich hören, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte und er spürte wie ihr Körper, der sich anfangs versteift hatte, langsam auf ihn einging. Obwohl sie den Kuss nicht erwiderte, gruben sich ihre Finger in seinen durchnässten Pullover und ihr Mund öffnete sich, als seine Zunge gierig über ihre weichen Lippen glitt.

Sein Verlangen trieb ihn weiter an, und langsam ließ er seine Zunge vordringen und erkundete ihren Mund. Seine Hand presste sie noch näher an seinen Körper, während die Finger seiner anderen Hand über ihr Gesicht fuhren. Sie hatte so weiche Haut, dass es ihn fast wahnsinnig machte.

Als seine Zunge neckend gegen ihre stieß, zuckte Kathe plötzlich zurück und sah ihn entsetzt an. Verwirrung spiegelte sich in ihrem Gesicht wieder, als sie auf Abstand ging und um Fassung rang.

„Du ... Du hast versprochen ..."

„Das du dich mir freiwillig hingeben wirst? Ja, das habe ich." Jace grinste, um das Gefühl in seinem Magen zu überspielen. „Es hat eben nicht den Eindruck gemacht, als wäre es unfreiwillig."

Schamesröte kroch ihr in die Wangen. „Du findest es moralisch vertretbar, meine Situation so auszunutzen?"

„Ich habe gar nichts ausgenutzt, aber das können wir gern noch ändern." Er musterte sie unverhohlen. Der nasse Stoff ihrer Kleidung klebte an ihrem Körper und ließ kaum Platz für Fantasie. Er hatte immer schon gewusst, wie wunderschön sie war. Nicht nur ihr Äußeres. Alles an ihr.

Between the linesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt