34. 𝔎𝔞𝔭𝔦𝔱𝔢𝔩

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Für  EstherLorenz0
Dafür, dass du meinetwegen einen Herzaussetzer hattest. ♡
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*Kathlyn*

„Können wir reden?" Josi betrat die Bibliothek, in die ich mich zurückgezogen hatte. Mir war nicht nach Gesellschaft zumute, erstrecht nicht nach dem Gespräch am Tisch, dennoch nickte ich. Ich war mir sicher, dass mir ein Kopfschütteln auch nicht geholfen hätte.

„Ich habe aber nicht viel Zeit, ich helfe Brian gleich beim vorbereiten fürs Mittagessen."

„Er wird es überleben, wenn er ohne dich anfängt." Josi ließ sich auf dem Kanapee neben mir fallen und stöhnte missbilligend auf. „Gott, ich hatte ganz vergessen wie hart dieses Ding ist."

„Vermutlich ist das der Grund, dass hier nie jemand ist." Vielleicht gefiel mir dieser Raum auch deshalb so gut. Abgesehen davon, dass ihm die alten Einbauregale und die vielen verschiedenen Bücher einen ganz besonderen Flair verliehen.

„Früher war ich auch gern hier.", gestand mir Josi und betrachtete mich aufmerksam. „Wie geht es dir?"

Ich zuckte die Schultern und wich ihrem Blick aus. Ich versuchte so wenig wie möglich über diese Frage nachzudenken. Normalerweise hätte ich mich wohl in die Arme meiner Mutter gekuschelt und einfach nur geheult. Doch das ging ja schlecht, und dass ich jetzt noch irgendwie nach Hause kam bezweifelte ich.

„Ich würde gern sagen, dass es mit der Zeit leichter wird, aber die Bilder werden nie vollständig verblassen. Mir hilft es immer, wenn ich mich auf Dinge konzentriere die ich aktiv tun kann. Dann denke ich nicht so viel darüber nach."

„Ich habe es verdient mich schlecht zu fühlen Josi. Wenigstens kann ich noch etwas fühlen. Leo kann das nicht mehr." Ich lächelte schwer und unterdrückte die aufsteigenden Tränen. „Ich mochte ihn nicht einmal sonderlich, weil er auf mich aufpassen musste. Und ich war mir ziemlich sicher, dass er mich auch nicht mochte."

„Hättest du irgendetwas tun können, um ihn zu retten?"

„Ich hätte nicht weglaufen dürfen. Dann wäre er auf seinem Posten geblieben und –"

„Das habe ich nicht gefragt Kathlyn. Du bist nun mal weggelaufen und nach dem, was du gestern alles erfahren hast, war diese Reaktion völlig verständlich. Niemand macht dir deshalb einen Vorwurf. Also: Hättest du irgendetwas tun können, um Leo zu retten?"

„Nein. Es ging alles so wahnsinnig schnell."

„Dann hör auf darüber nachzudenken. Konzentrier dich auf Dinge, die du jetzt tun und ändern kannst. Dinge, die wirklich in deiner Macht liegen."

„Ich bin aber ein Mensch und kein Werwolf. Wäre ich einer, wäre gestern vieles anders gelaufen. Das hier ist nicht meine Welt. Ich gehöre nicht hier her!"

Between the linesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt