17. 𝔎𝔞𝔭𝔦𝔱𝔢𝔩

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Für Schottisches_Rind
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*Kathlyn*

Als Kind gab es viele Nächte, in denen ich zitternd und schweißgebadet aufwachte. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, ich konnte mich nicht bewegen und ich hatte das Gefühl, an meiner eigenen Angst zu ersticken. Ich war verstört und verängstigt vom Nachklang eines Alptraumes, an den ich mich nicht einmal mehr erinnern konnte.

Um diesen Zustand zu durchbrechen gab es nur eine Möglichkeit: Ich schrie nach meiner Mutter. Und sie tröstete mich jedes Mal und hielt mich im Arm, bis ich mich beruhigt hatte. (Wenn das nicht half, durfte ich sogar bei meinen Eltern schlafen.)

Es war Jahre her, dass ich das letzte Mal so panisch aufgewacht war. Doch nun waren all diese Gefühle und Ängste mit einem Schlag wieder da: Mein Herz klopfte wild, ich konnte kaum atmen, ich konnte mich nicht bewegen. Ich lag da, starrte in die Dunkelheit und lauschte. Diesmal war mein Alptraum Realität. Etwas hatte sich neben mir bewegt. Jemand hatte sich neben mir bewegt.

Ich hatte gehofft, er hätte meine Botschaft verstanden. Da das Schlafzimmer keine Tür hatte, konnte ich nicht einmal etwas dagegen unternehmen, dass er einfach rein kam. Deshalb hatte ich vorgesorgt. Ich musste mich nur zusammenreißen. Vor Angst wie gelähmt zu sein würde mir nicht helfen.

Vorsichtig streckte ich die Hand aus, beugte mich ein Stück vor und tastete unter dem Bett herum. Meine Finger fanden den kühlen Griff und umschlossen ihn, dann sprang ich aus dem Bett und wirbelte herum, bereit mich zu verteidigen.

Das Mondlicht fiel genau ins Zimmer, es war beinahe Vollmond, sodass ich recht deutlich sehen konnte. Womit ich allerdings nicht rechnete war ein verschlafener Alpha, der alarmiert aus dem Bett schnellte, als wolle er sich auf jemanden stürzen. Er trug nur Shorts. Das Mondlicht schimmerte auf seiner Haut und rahmte ihn ein. Gleichzeitig legten sich Schatten um seine Muskeln und ließen ihn umso einschüchternder und gefährlicher wirken. Sein Blick erfasste rasend schnell die Situation, ehe sich seine Haltung wieder entspannte. Seine Augen blieben an mir haften und glitten anschließend zu dem Gegenstand in meiner Hand.

„Was ist passiert? Hat dir das Bett etwas getan? Oder warum bedrohst du es mit einem Messer?" Sein spöttischer Ton gefiel mir ganz und gar nicht. Ich war nervös genug. Sämtliche Nervenbahnen vibrierten vor Anspannung.

„Hast du deine Zunge verschluckt?" Er begann das Bett zu umrunden.

„Bleib, wo du bist!" Um meinen Worten Nachdruck zu verleihen, hielt ich ihm warnend das Messer entgegen. Er hatte nichts weiter dafür übrig, als ein abfälliges Schnauben. Unbeeindruckt kam er auf mich zu.  Sein Blick wanderte an mir hinunter und ich verkrampfte mich noch mehr. Ich trug ein Langarmshirt von Josi und meine Jogginghose. Nicht, dass ihn das lange aufhalten könnte.

„Stopp! Ich warne dich!", versuchte ich es noch einmal, doch er reagierte nicht wie erhofft. Gleich wäre er bei mir und was er dann mit mir anstellen würde, wollte ich mir nicht ausmalen. Also änderte ich meine Taktik und floh stattdessen ins Wohnzimmer. Ich kam nicht weit.

Bereits nach wenigen Schritten hatte er mich eingefangen. Sein linker Arm umklammerte meine Taille und hob mich hoch, während mir seine rechte Hand problemlos das Messer entwand und es wegwarf. Ich schrie und zappelte, während er mich zurück ins Schlafzimmer trug.

„Was soll dieses Theater?" Jace ließ mich fallen und ich krabbelte sofort quer über das Bett, weg von ihm. Zumindest war das der Plan, denn er schnappte sich meinen Knöchel und zog mich zurück, bevor er mich zu sich umdrehte.

Between the linesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt