NINE TEEN ✔️

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SAMSTAG TEIL II

Liam:

Wir flogen schon seit ein paar Stunden. Ich war noch vor dem Start eingeschlafen und war jetzt aber seit ein paar Minuten wach, habe aber noch meine Augen geschlossen. Bis jetzt war es ein sehr ruhiger Flug. Keine Turbulenzen und auch kein Babygeschrei. Wahrscheinlich schliefen alle Passagiere, schauten einen Film an oder hörten Musik. Plötzlich hörte ich von hinter eine Stimme. Anna begann mit ihrer Tochter zu reden. "Ella, willst du nicht auch mal schlafen gehen? Du hast jetzt schon 2 Filme geschaut und wir sind heute doch schon so früh aufgestanden." "Mama, du weißt warum ich nicht in der Öffentlichkeit schlafe", antwortete Isabella flüsternd. "Aber hier schläft doch jeder. Das ist was ganz normales." "Mich kann aber jeder anschauen und ich sehe komisch aus beim Schlafen. Außerdem atme ich voll laut. Ich würde bestimmt alle stören." "Du siehst nicht komisch aus." Ellas Mutter seufzte. Anscheinend hatten sie diese Diskussion öfter. "Dann ruhe dich wenigstens mal ein bisschen aus." Ich hörte Isabella neben mir aufgebracht Schnauben und ein Rascheln, während sie sich wieder richtig hinsetzte. Zumindest dachte ich, dass sie das gerade machte, da ich immer noch Fake-Schlafe. "Na gut. Aber nur ausruhen. Nicht schlafen", murmelte Isabella schlecht gelaunt. Nach einiger Zeit, spürte ich ein Gewicht auf meiner Schulter. Ich hörte ein tiefes ein- und ausatmen und ein paar Haare kitzelten mich am Hals. Isabella. Sie war eingeschlafen. Ich musste mir ein Lächeln verkneifen, während ich umständlich mein Handy aus der Bauchtasche meines Hoodies hervorholte und die Innenkamera öffnete. Isabellas Kopf lag in meiner Halsbeuge, was aber auch nur funktionierte, weil ich während des Schlafens tiefer in den Sitz gerutscht war und ihre Arme sich um meinen geschlungen hatten. Ihre langen dunklen Wimpern warfen Schatten auf ihre mit Sommersprossen bedeckten Wangen. Ihr Mund war leicht geöffnet und ihr warmer Atem traf regelmäßig gegen meinen Hals. Als sie ihre Nase rümpfte und sich näher an mich kuschelte, entkam mir ein leises ,Aww'. Sie war soo niedlich. Und sie sah beim Schlafen überhaupt nicht komisch aus, sondern ziemlich süß mit ihrer zerknautschten Backe. Ich machte schnell ein Selfie von uns und mit ihrem warmen Körper neben mir und ihren tiefen Atemzügen schlief ich wieder ein.

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Samstag Abends, Spanien, Andalusien Flughafen ,Jerez de la Frontera'

Wir landeten holprig auf der Landebahn des Spanischen Flughafens. Es müsste ungefähr 18 Uhr sein und wir waren alle ziemlich hungrig. Nachdem ich wieder eingeschlafen war, bin ich von einer Stewardess aufgeweckt worden, weil das Mittagessen verteilt wurde. Isabella war auch schon wach und am Essen. Ihre Augen waren aber auf den kleinen Monitor an dem Sitz vor ihr gerichtet und mir schenkte sie keine Aufmerksamkeit. Aber ich sah wie ihre Wangen einen leichten rosa Ton annahmen. Wahrscheinlich, weil es ihr peinlich war, dass sie gefühlt auf mir geschlafen hatte. Ich habe lächelnd meine Pasta gegessen und nebenher immer wieder mit auf den kleinen Fernseher geschaut, bis sie mir wortlos einen Kopfhörer gereicht hatte und wir zusammen weiter geschaut haben. Es gab später am Nachmittag noch einen Snack, aber wir hatten jetzt doch alle wieder Hunger und waren müde. Ich holte meinen und Isabellas Rucksäcke und die unserer Brüder aus der Klappe über unseren Sitzen und nachdem auch unsere Eltern und Zoe sich fertig gerichtet waren, verließen wir das Flugzeug und liefen rüber in das Flughafengebäude. Isabella lief ganz vorne. Sie rannte schon fast zum Laufband, an dem wir unsere Koffer abholten. Während wir noch auf zwei fehlende warteten hüpfte sie aufgeregt herum. Stimmt ja. Adam. Der Junge, den sie bei ihrem vierwöchigen Austausch letztes Schuljahr kennengelernt hatte. Durch unsere Eltern hatte ich mitbekommen, dass die zwei ziemlich eng befreundet sind. Ja, vielleicht war ich ein bisschen eifersüchtig. Da bin ich aber nur nach vielem Nachdenken draufgekommen. Und auch, weil Isabellas Mutter das beim Essen letzten Mittwoch angesprochen hatte. Ich war neidisch auf die Freundschaft der zwei. Oder was auch immer die haben. Wir waren auch mal beste Freunde und ich wusste, dass ich diese Freundschaft und ihr Vertrauen in mich zerstört hatte. Aber wegen diesem Adam war ich die letzte Woche wieder auf Abstand gegangen. Und weil es einfach komisch war, nach 6 Jahren kein Kontakt, wieder miteinander zu reden. Wir waren gerade wieder warm miteinander geworden, aber ich möchte sie auch nicht verletzten. Im Moment gehörte aber ich noch ihr und nicht dieser Spanier. Auch wenn es nur durch eine Fake-Beziehung ist. Als wir alle nacheinander durch die Türe in die Ankunftshalle gingen, hörten wir eine männliche Stimme mit einem spanischen Akzent über alle Menschen rufen. "Bella, wir sind hier." Ein großer schlaksiger Junge mit einem dunklen Wuschelkopf kam winkend in unsere Richtung. Hinter ihm ein älterer Mann, der ihm ziemlich ähnlich sah. Vermutlich sein Vater. Ich beobachtete wie Isabella und der Junge aufeinander zu rannten und Isabella im ihn die Arme sprang. Ihre Beine schlangen sich um seine Hüfte, seine Hände hielten sie unter ihrem Hintern. Die beiden umarmten sich lachend, während die Erwachsenen sich freundlich die Hände schüttelten. Ich öffnete und schloss die Hand um den Griff meines Koffers. Meine Zähne knirschten, so stark spannte ich meinen Kiefer an. Ich zwang mich aber zu einem Lächeln, als der ältere Mann mich mit einem Handschlag begrüßte. Er hat mir ja nichts getan. "Hola, freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Josue." "Hallo. Liam."

Zoe drückte sich schüchtern an meine Seite und Josue bückte sich auf ihre Höhe. "Hola niña pequeña. Alles klar bei dir?"

"Hola?", fragend schaute meine kleine Schwester nach oben. "Das heißt Hallo auf Spanisch."

"Hola", stolz schaute sie zu mir hoch und ich strich ihr liebevoll über den Kopf. Josue und die anderen Erwachsenen, auch meine Eltern und Anna und Mike Johnson lachten und bewegten sich etwas weiter weg von uns Kindern. "Hola." Zoe lächelte süß und winkte Adam und Isabella zu, die ihre filmreiche Verabschiedung beendet hatten und Arm in Arm zu uns stießen. "Hola. Du bist ja eine Süße," antwortete Adam.

Ich zog Zoe enger an mich ran. Jetzt versuchte er, mir auch noch meine kleine Schwester wegzunehmen? Mit zusammengezogenen Augenbrauen beobachtete mich Isabella. Adam hielt mir seine Hand hin und nach einem Mach-jetzt-Blick von meiner Fake-Freundin nahm ich diese widerstrebend. Wir nickten uns zu.

"Du bist also Liam."

"Und du bist also Adam."

Wir starrten uns in die Augen bis wir von Josue unterbrochen wurden. "Wir nehmen die längere Route, damit ihr noch ein bisschen die Landschaft und das Meer anschauen könnt. Wir brauchen dann ungefähr eine dreiviertel Stunde bis zu eurem Ferienhaus in Rota.", erklärte er uns und nahm meiner Schwester ihren bunten Lama-Koffer ab. Schlechtgelaunt zog ich mir meine Kapuze über den Kopf und folgte den anderen mit Zoe an der einen Hand und meinem Koffer in der anderen zum Auto.

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A/N:

1. niña pequeña=kleines Mädchen
(fühlt euch frei zum verbessern)

3. Das mit der Zeit in diesem Kapitel war ziemlich schwierig und ich denke es ist jetzt auf jeden fall falsch, das sie Samstag gegen 6 Uhr morgens losfliegen und auch samstags gegen 19 Uhr ankommen, weil man von LA nach Spanien ca. 13 Stunden fliegt. Aber ich hab mir gedacht das passt so ganz gut, aber ihr könnt mich immer gerne verbessern...

4. Als kleine Orientierung:

 Als kleine Orientierung:

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5. Habt ihr schonmal einen Austausch oder ein Auslandsjahr gemacht? Wenn ja wohin?

Ich hatte letztes Jahr einen 5 tägigen Austausch mit einer französischen schule, aber wegen corona konnte meine austauschpartnerin nur zu mir kommen, wir sind aber mega close jetzt und waren sie sogar diese Sommerferien besuchen:) wenn es mit corona klappt gehe ich nächstes jahr für 3 Wochen nach kanada, worauf ich mich mega freue hehe

24. November 2021

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