Adam
Ella:
Nachdem ich die Autotür hinter mir zu geknallt hatte, lief ich schnell und ohne mich nochmal umzudrehen aufs Haus zu. Da mein Rucksack noch bei den anderen Jungs war und ich somit keinen Schlüssel hatte, klingelte ich bei den Parkers. Ich musste einige Sekunden warten, bis das bekannte klacken der Höranlage erklang und ich die kleine Zoe hörte.
"Hallo? Wer ist da?" Ich antwortete ihr mit einem kleinen lächeln. "Hey Große. Ich bin es, Ella. Lässt du mich rein?" "Hey Isi. Klar. waartee-" Sie machte mir die Tür auf und ich lief die Treppen hoch. Als ich an der Wohnung unter uns vorbei lief, sah ich, dass die Tür halb offen war. Ich sprang die Treppen ein bisschen schneller hoch. Ich wollte mich jetzt eigentlich gerade mit niemandem unterhalten. Aber es war zu spät. "Ella Schatz?", hörte ich Julia rufen und die Tür wurde ganz aufgezogen. Ich lief rückwärts wieder ein paar Stufen zurück und drehte mich zu ihr.
Sie sah mich verwundert an. "Was ist denn mit dir passiert? Warum hast du Klamotten von Liam an? Ohhh." Ihre Augen weiteten sich aufgeregt "Seid ihr endlich zusammen?" Erschrocken antwortete ich: "Was? Nein." Ich schüttelte heftig meinen Kopf und versuchte von der Frage abzulenken. "Ähm. Also Liam hat mir nach dem Training meine Klamotten weggenommen und ähm dann-" ich druckste etwas herum. "Dann mussten wir halt zum Direktor und danach hat er mir Klamotten von sich gegeben und mich nach Hause gefahren." Ich zeigte an mir runter. Julias bis eben erfreuter Gesichtsausdruck fiel in sich zusammen. "Mein Sohn hat was gemacht? Oh, der wird nachher was von mir zu hören bekommen." "Naja, also eigentlich-" schon wieder stotterte ich herum und spielte unwohl mit dem Saum des T-Shirts. Julia stemmte die Hände in die Hüften und sah mich mit leicht zusammengekniffenen Augen an. "Isabella? Was hast du gemacht? Raus damit." "Also du weißt ja noch, als ich dich vor ein paar Tagen nach den Baby Bildern von Liam gefragt habe. Und es kann sein, dass ich die vielleicht in der Schule aufgehängt habe." Ich sah sie von unten herauf leicht schuldig an. Aber gegen meine Erwartungen, war sie nicht sauer oder so, nein...sie lachte. Liams Mutter lachte lauthals los. Ich sah ihr ein bisschen verstört beim Lachen zu. Manchmal war Julia echt komisch. Ich meine sie lachte gerade ihren Sohn aus, oder? Nach ein paar Sekunden hatte sie sich wieder einigermaßen beruhigt. "Dann seid ihr ja jetzt so was wie quitt, oder? Du musst mir irgendwann mal erzählen wie er reagiert hat, okay?" Ich nickte nur. Ob wir jetzt quitt waren? Ich wusste ja nicht einmal, ob mir noch etwas einfällt. "Na gut. Und ich habe schon gedacht, du wirst endlich meine zukünftige Schwiegertochter." Bitte was? Den letzten Satz, sagte sie eher zu sich selbst, aber ich hatte es trotzdem gehört. Ich starrte sie nur mit einem entgeisterten Gesichtsausdruck an. Aber Julia zuckte nur unschuldig mit den Schultern und lächelte mich wieder an. "Isst du heute mal wieder bei uns? Du warst jetzt schon seit ein paar Tagen nicht mehr bei uns? Alles okay bei dir?" Sie musterte mich besorgt. "Ja, ja, alles gut. Ich lerne gerade nur sehr viel," antwortete ich ihr schnell. Ich konnte ihr ja schlecht sagen, dass ich ihrem Sohn aus dem Weg ging. Obwohl...naja jetzt war es eh zu spät. Verwundert antwortete Julia: "Oh, aber es ist doch noch gar keine Prüfungsphase?" Shit. "Ähm ja, ich wiederhole gerade ein bisschen Stoff." "Ah ja, ich tue jetzt mal so als würde ich dir glauben.", sie musterte mich misstrauisch. War ja klar, dass sie mir nicht glaubte. Julia kannte mich einfach zu gut. "Oder gibt es da etwa einen Jungen?" "Gott nein," schrie ich schon fast. "Wirklich nicht," versuchte ich sie zu überzeugen. Sie sah mich aber nur wissend grinsend weiter an. Ich wollte sie gerade mit weiteren Argumenten zuschütten, als wir erschrocken zusammen fuhren. Draußen hatte ein Auto gehupt. War das Liam gewesen? Was hatte der denn für Probleme? Als ich hörte wie unten die Haustüre aufgeschlossen wurde drückte ich Julia schnell einen Kuss auf die Wange und verabschiedete mich. "Okay, ich muss jetzt hoch. Man sieht sich." Dann hetzte ich die Treppenstufen zu unserer Wohnung hoch. Zweimal hätte es mich fast hingelegt. Ich hörte wie Julia Liam mit einem "Hallo Sohnemann, ich habe gehört, du hast Ellas Klamotten geklaut?!" begrüßte. Oben angekommen, ging ich zum 2. Mal an diesem Tag unter die Dusche. Dieses Mal aber nicht um mir den Schweiß von meinem Körper abzuwaschen, sondern um mich aufzuwärmen und die Blicke der männlichen Wesen die mich in der letzten Stunde angestarrt hatten, zu entfernen. Nachdem 10 Minuten heißes Wasser über meinen Körper geflossen waren, tapste ich barfuß mit einem Handtuch um den Körper gewickelt in mein Zimmer. Über meine Unterwäsche zog ich mir eine schwarze lange Leggins an und darüber Liams T-Shirt. Aber nur weil ich oversize Oberteile liebte und zu meiner Verteidigung sein T-Shirt war leider sehr gemütlich. Anschließend setzte ich mich mit einer Schale Smarties, auf mein Bett. An der Wand lehnend und die Schale auf meinen Schoss, rief ich Hannah an. Sie ging auch sofort ran und ich erzählte ihr alles, was heute noch, nachdem sie gegangen war, passiert ist. Von dem verschwinden meiner Sachen über den Direktorbesuch bis hin, dass Liam mir Klamotten von sich gegeben hatte. Wir regten uns noch eine Weile über Liam und Mister Wayne auf und überlegten uns wie ich reagieren sollte. Nachdem Hannah auflegen musste, legte ich mich auf den Bauch und rief Adam an. Adam war mein bester Freund. Letztes Jahr war ich mit der Hälfte meiner Klasse für einen Monat auf einem Austausch in Kanada. Hannah war leider mit der anderen Hälfte irgendwo in Europa, weshalb ich mir neue Leute zum Abhängen suchen musste. Leider war ich auch mit meiner Austauschpartnerin nicht direkt auf derselben Wellenlänge. Aber als ich dann am ersten Schultag an der Schule in Kanada in einen Jungen reinrannte, der übrigens Adam war, und dieser mich mit zu seiner Freundesgruppe nahm, verstand ich mich direkt super mit ihnen. Mit den anderen drei hatte ich manchmal noch ein bisschen Kontakt, aber bei Adam und mir hatte sich eine tiefe Freundschaft entwickelt. Wir telefonierten oft und auch meine Eltern kannten ihn. Mein Gesicht erhellte sich, als Adams Kopf auf meinem Handy Display erschien. Seine dunkelbraunen Locken hingen ihm etwas ins Gesicht, seine braunen Augen leuchteten und er lächelte mich an. "Hey Bella.", sagte er sanft. "Heyyy" antwortete ich ihm. "Wie war deine Woche so ohne Handy?" "Langweilig und ich hab dich vermisst." "Ich dich auch, Ady." Adam hatte die letzte Woche Handyverbot, weshalb wir gar nicht miteinander geredet oder geschrieben hatten, deshalb musste ich ihn jetzt erstmal auf den neusten Stand bringen. "Ahhh, ich muss dir ganz viel erzählen. Du weißt ja wer Liam ist?" Adam nickte. "Der hat am Montag in der Schule einfach gesagt, dass ich seine Freundin bin und dann habe ich mit Hannah Baby Fotos von ihm in der Schule aufgehängt. Als Rache, weil er es nicht aufgelöst hat." Wir mussten beide lachen und ich erzählte auch im noch von dem heutigen Tag. Natürlich regte sich auch Adam über Liams Verhalten auf. "Wie kann der dich da nur in einem Bademantel vor so vielen Jungs lassen," sagte er aufgebracht. "Und euer Direktor, der geht ja gar nicht." Er fuhr sich durch die Haare. "Es ist ja alles gut ausgegangen und er hat mir ja dann auch Klamotten von sich gegeben," versuchte ich meinen besten Freund zu beruhigen, was dann auch funktionierte. Wir redeten noch ein bisschen, bis meine Eltern nach Hause kamen. "Okay Ady, ich muss auflegen. Sie sind heute früher von der Arbeit gekommen und wollen mit meinem Bruder und mir zu Abend essen. Ich muss Seth noch von unten abholen." Ich verdrehte die Augen. "Das wird schon. Grüß deine Eltern von mir. Ich liebe dich." "Ich dich auch. bye." Wir legten auf und ich machte mich seufzend auf den Weg nach unten. Ich klopfte und ratet mal wer mir die Türe öffnete. Liam, der Vollidiot. Er sah mich mit seinen schuldigen Augen an und wollte gerade etwas sagen, aber ich war schneller. "Ich wollte Seth abholen, meine Eltern sind zuhause und wir wollen zusammen essen." Er nickte und rief kurz nach Seth. Ich wartete ungeduldig, dass mein Bruder endlich kam und Liam stand angelehnt an der Tür und beobachtete mich. Langsam fühlte ich mich unwohl. "Was ist?" fuhr ich ihn an. Er lächelte leicht. "Du hast mein T-Shirt an." Shit, das hatte ich vergessen. Oh je, wie sah das denn nun bitte aus. Ich zuckte nur mit den Schultern. "Ist bequem. Ach ja und das T-Shirt und die Hose behalte ich übrigens. Als Entschädigung." Aus der Küche hörte ich Julia rufen: "Ja klar kann sie das, nicht war Liam Schatz?" Der nickte nur ergeben.
"Ich bin da. Isa wir können hoch gehen." Seth war endlich da. Er und Liams Bruder Luke nannten mich immer Isa, seit sie als kleine Kinder mich immer so genannt hatten, will sie meinen Namen nicht richtig aussprechen konnten und jetzt ist das so geblieben. Ich nickte Liam nochmal zu und ebenso Julia, die gerade aus der Küche kam, dann gingen Seth und ich wieder hoch. Wir aßen zusammen mit unseren Eltern. Wir redeten, erzählten und lachten viel. Es war schön mit meiner Familie Zeit zu verbringen, da das durch die Arbeit meiner Eltern ja nicht so oft möglich war, dann war die Zeit wenn wir sie hatten immer kostbar. Wir sahen uns noch zusammen einen Film an und anschließend fiel ich müde in mein Bett.
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16. Mai 2021
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Romansafriends to enemys to lovers(?) 🖤Liam und Isabella🤍 Sie waren Beste Freunde, dann hatten sie von einem Tag auf den anderen kaum Kontakt mehr. 6 Jahre lang. Nur wohnen sie immer noch in einem Haus und ihre Mütter sind auch noch beste Freundinnen. ...