Liked, Hated, Loved {beendet}

SEVEN TEEN ✔️

Ella:

Wir saßen alle zusammen an dem großen Holztisch im Esszimmer der Parkers. Meine Eltern, die heute offenbar früher nach Hause gekommen waren und Liams Eltern, seine Schwester und unsere Brüder. Selbst Yeti, die süße Hundedame saß schwanzwedelnd neben dem Tisch. Es gab Kartoffelbrei mit Soße, Eier und Blumenkohl.

Nachdem wir alle eine Zeitlang gegessen hatten, räusperte sich Julia. "Ihr hattet doch gestern dieses Babyprojekt. Wie war es denn so? Musstet ihr oft aufstehen?" Jetzt sahen uns auch die anderen Erwachsenen interessiert an. "Also eigentlich bin nur ich-" Wahrscheinlich hatte Liam bemerkt, dass ich ihn schon wieder verpetzten wollte, denn er stieß von seinem Sitzplatz aus mir gegenüber, gegen mein Schienbein. "Aua. Liam was soll das?" "Liam hast du Isabella gerade getreten?" mischte sich seine Mutter ein. "Nein, habe ich nicht" verteidigte sich dieser und starrte mich wütend an. Ich lächelte aber nur zuckersüß zurück und zuckte mit den Schultern. Wir führten weiter einen Starrwettbewerb, als plötzlich meine Mutter aufseufzte. "Ach, ihr seid so niedlich. Aber ihr müsst euch doch nicht mehr vor uns verstellen. Wir wissen dass ihr zusammen seid."

Okay, ich hatte unser Duell verloren. Bei dem letzten
Satz meiner Mutter verschluckte ich mich an meiner eigenen Spucke, hustete los und unterbrach somit unseren Blickkontakt. Nachdem mein kleiner Bruder mir halbwegs liebevoll ein paar Mal auf den Rücken geklopft und ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, fragte ich mit großen Augen in die Runde. "Wir sind nicht zusammen. Warum denkt ihr das überhaupt?" Julia und meine Mutter sahen sich verschwörerisch an. "Also erstens merkt man das als Mutter einfach und zweitens hattest du Ella, letztens Klamotten von Liam an und-" "Aber-." "Uuund, ich habe gestern die Mutter von Leni, ich glaube die müsste in Liams Klasse sein, beim Einkaufen getroffen und sie hat mich auf eure Beziehung angesprochen. Anscheinend hatte ihre Tochter da was in der Schule mitbekommen." Vielsagend sahen sie uns an. Leni. Echt jetzt? Warum? Auf der Toilette heute Morgen in der Schule, war sie mir sogar noch ganz sympathisch.

Flashback heute Morgen, Schule

Mit Polly B. und einem vollbespuckten Oberteil machte ich mich wütend auf den Weg zur Mädchentoilette. Liam hatte mich einfach ausgelacht. Ich riss die Türe auf und lief direkt zum Waschbecken und nahm ein paar der Tücher zum Hände abtrocknen, hielt sie unters Wasser und wusch dann an meinem Oberteil herum.

Viel tat sich allerdings nicht. Frustriert warf ich den Tuchklumpen in den Mülleimer, als sich plötzlich eine der Türen zu den Toilettenkabinen hinter mir öffnete. Ein blondes Mädchen trat heraus. Sie ist eine von Haileys Freundinnen. Leni. Ich nickte ihr zu und widmete mich dann wieder meinem T-Shirt. "Was ist denn bei dir passiert?" Leni sah mich von der Seite an, während sie ihre Hände wusch. "Polly B. hat mich angekotzt." seufzte ich. "Polly B.?", sie sah mich fragend an. "Die Puppe." Sie sah mich immer noch fragend an. "Egal." "Okay, ähm, ich weiß wir kennen uns kaum und hatten bis jetzt auch nicht so tolle Begegnungen, aber willst du ein frisches Oberteil von mir?" Unsicher sah sie mich an. Warum machte sie das? Als ich nicht direkt antwortete versuchte sie sich zu erklären. "Also nur weil ich glaube, dass das nicht rausgeht und ich habe in meinem Spind noch ein Wechsel –T-Shirt. Das kann ich dir geben. Aber nur wenn du willst?" "Ähm, ja gerne." "Okay ich gehe es schnell holen." Sie verschwand nach draußen. Währenddessen nahm ich das Tragetuch mit Polly B. ab und zog mein T-Shirt aus, um es auf links gedreht, in meinen Rucksack zu stopfen. "Wollen wir vielleicht noch Nummern austauschen, dann können wir uns schreiben, wegen des Oberteils und so"!?" "Ja, warum nicht." Wir tauschten schnell unsere Nummern aus, dann verabschiedeten wir uns und ich brachte die Puppe zum Sekretariat und dort sah ich, dass Liam die Tasche auch schon zurück gebracht hatte. Mit einer 15 minütigen Verspätung ging ich dann auch endlich in den Unterricht.

Flashback Ende

"Aber wir sind wirklich nicht zusammen. Das ist alles nur ein Missverständnis", versuchte ich die Erwachsenen zu überzeugen. Doch jetzt mischte sich auch noch mein Vater ein. "Ella, wir haben wirklich alle nichts gegen eine Beziehung zwischen euch. Wir freuen uns wirklich sehr für euch. Aber-" Er fokussierte Liam ernst. "Wenn du ihr wehtust, lernst du mich kennen." Und Liam nickte nur schnell. Pff. Ich seufzte auf. Die werden mir so nie glauben. Wenn nicht mal Liam hinter mir steht, warum sagte er nicht auch, dass wir gar nicht wirklich zusammen sind? Plötzlich zupfte Zoe, die neben mir saß, an meinem T-Shirt. Ich beugte mich fragend zu ihr runter. "Bist du jetzt meine Schwangerin?"

"Deine Schwägerin?" Sie nickte und schaute mich mit großen Bambi Augen an. Bevor ich ihre Freude zerstören konnte, sagte Liam etwas, worauf ich ihn nur fassungslos anstarren konnte. "Ja irgendwann. Im Moment ist sie noch deine zukünftige Schwägerin." Zoe klatschte erfreut in die Hände und auch unsere Mütter seufzten entzückt auf. Neiiiin. Und schon wieder kickte ich ihm gegen das Schienbein. Was sollte das? Er zischte leise auf.

Geschieht dir Recht, du Verräter. Warum? Warum sind alle gegen mich? Warum ignoriert er mich erst jahrelang und lässt jetzt jeden im Glauben wir führen eine Beziehung. Ich verstand ihn nicht. Nach weiteren Minuten in denen wir alle gegessen hatten und ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, fiel mir wieder ein, dass unsere Eltern ja eigentlich nur heute mit uns essen wollten, um uns etwas zu sagen. "Ihr wolltet uns doch noch etwas sagen." "Ach stimmt." Julia schlug sich gegen die Stirn. "Ella pass auf, sonst verschluckst du dich wieder, aber die Neuigkeiten werden dich sehr freuen. Es sind ja bald Herbstferien und wir-", die Aufmerksamkeit aller Kinder lag jetzt bei meiner Mutter. Auch ich rutschte unruhig auf meinem Stuhl herum, wenn meine Mutter mich schon warnte muss es ja echt was Tolles sein. "-fliegen alle zusammen nach Spanien. Und ja Ella wir werden in einem Ferienhaus in der Nähe von deinem Adam wohnen." Mein Mund war aufgeklappt. Ich konnte Adam endlich wieder in Live sehen und nicht nur auf meinem Handy oder Laptop. "Oh mein Gott. Echt jetzt?" Meine Eltern nickten lachend und ich sprang auf, um zu ihnen zu rennen und sie glücklich zu umarmen. Auch Liams Eltern bekamen eine kurze Umarmung. Auch die anderen Kinder hatten sich gefreut, in den Ferien nach Spanien zu fliegen, waren aber nach meinem Ausbruch ruhig geworden und sahen mich verwirrt an.

Die kleinen Parker Kinder, weil sie nicht verstanden was gerade abging, mein kleiner Bruder kennt Adam zwar, versteht aber wahrscheinlich gerade nicht warum ich so ausrastete und Liam... er wahrscheinlich weil er nicht weiß wer Adam ist. Aber in seinem Blick war noch etwas anderes als Verwirrung. Das war mir im Moment aber gerade so egal. Ich musste jetzt Adam anrufen. Sofort. Ich bin schon auf dem Weg zur Tür und hoch in unsere Wohnung, als ich noch schnell rief. "Ich gehe Adam anrufen." Meine Eltern, die sich das wahrscheinlich schon gedacht haben riefen nur zurück, dass ich ihm viele Grüße von ihnen ausrichten soll.

Liam:

Die Türe knallte hinter Isabella zu und im Esszimmer wurde es ruhig bis Isabellas Mutter die Stille durchbrach. "Hach die zwei sind so niedlich." Meine Eltern und Isabellas Vater stimmten Isabellas Mutter Anna zu. Luke, Seth und Zoe hatten sich wieder ihrem Essen gewidmet. Ich wusste gerade nicht wie ich mich fühlte. Natürlich freute ich mich auf die Ferien. Und Spanien ist super. Dann kann ich auch mal wieder surfen und ich kann Zeit mit meiner Familie und meiner ehemaligen besten Freundin verbringen. Naja, vor unseren Eltern werde ich jetzt wohl eher Zeit mit meiner festen Freundin verbringen. Ähm ja, keine Ahnung was das vorhin mit mir war. Warum ich nichts dagegen gesagt hatte, dass nicht nur die Leute in der Schule dachten wir seien zusammen sondern auch noch unsere Familien. Ich habe wirklich keine Ahnung. Vielleicht weil es sie aufregt und ich es liebe sie aufzuregen? Ich weiß es nicht. Okay und jetzt kommen wir zum negativen an den Ferien. Dieser Adam. Wer ist das? Ich habe Anna und meine Mum mal über die zwei reden hören, habe aber nicht so viel mitbekommen, weil ich den Raum verlassen habe. Aber anscheinend ist ihre Beziehung etwas Besonderes. Aber sie können schon mal nicht zusammen sein, sonst wüsste das Isabellas Mutter bestimmt und sie fände es nicht toll, wenn ihre Tochter mit mir zusammen ist. Aber was haben die dann für eine Beziehung? Und wie haben sie sich kennengelernt? Ich meine der wohnt in Spanien. Und ich muss den die ganzen Ferien ertragen? Na, da bin ich aber mal gespannt. Plötzlich legte mir Isabellas Mutter ihre Hand auf die Schulter. "Liam, du musst nicht eifersüchtig sein. Sie sind nur beste Freunde." "Ich bin nicht eifersüchtig."
Oder doch?

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25. Juli 2021