Kapitel 9

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Kapitel 9

„Wollest du schon immer Fußballer werden?“ fragte ich ihn und nahm den nächsten Bissen von meiner Pasta. Gott ich liebte Nudelgerichte. Er schluckte und nickte.

„Ja…meine Mama meinte das sie das schon geahnt hat als ich noch bei ihr im Bauch war. Sie meinte ich habe immer so viel getreten das sie dachte ich spiele in ihrem Bauch bereits Fußball. Sobald ich laufen konnte und ein Ball in der Nähe war habe ich angefangen damit zu spielen. Als alle in dem Alter waren wo es darum ging welchen Beruf man lernen wollte, wollte ich immer nur Fußball spielen und das auch Hauptberuflich.“ Sagte er und lächelte bei den Erinnerungen.

„Das heißt du hast nichts gelernt außer zu Kicken?“ fragte ich ihn neugierig. Er nickte wieder.

„Ich weiß dass es Riskant ist aber ich wollte nie was anderes machen. Meine Familie stand hinter mir und hat mich wo sie nur konnten Unterstützt. Meine Mama hat immer gesagt man soll an seinem Traum glauben und versuchen ihn umzusetzen. Und das habe ich so gut es ging getan.“

„Deine Mama ist weise und man sieht es. Auch wenn ich keine Ahnung von Fußball habe denke ich mal das du ganz gut bist!““ sagte ich lächelnd. Er grinste.

„Du denkst? Du bist also kein Fußballfan?“

„Ja ich denke und ja ich bin kein Fußballfan. Wenn du mich fragst ist es Krank wenn 22 Leute hinter einem Ball her rennen!“

„Erstens es rennen nur 20 hinter dem Ball her da der Torwart ihm ja nicht hinterher rennt sondern ihn fängt wenn er ins Tor will und zweitens hast mich grade als Krank abgestempelt!“ er lachte und ich schmunzelte etwas.

„Es ist doch auch komisch. Warum sich um so ein Ball kloppen und Männer sind ja so Wehleidig wenn sie mal gefoult werden!“ sagte ich. Er sah mich lange an und schüttelte den Kopf.
„Also ist es in deinen Augen auch kein Richtiger Job!“ sagte er und sah mir in die Augen. Ich legte meine Gabel an die Seite und lehnte mich zurück.

„Ich finde jeder sollte das machen dürfen was er will. Aber ich finde es mehr als ungerecht das Fußballprofi wie du zum Beispiel Millionen verdienen nur weil sie einem Ball hinterherlaufen und andere Berufe wie die Sozialen Berufe, die Personen müssen sich jeden Tag Gedanken machen ob ihr Geld den Monat reicht. In unserer Gesellschaft läuft eindeutig was falsch.“ Sagte ich und meinte es auch so. Er sah mich an und nickte leicht. Er sah nachdenklich aus.

„Du hast Recht das ist nicht gerechtfertigt.“ Stimmte er mir zu und lächelte leicht.

„Ich verstehe einfach nicht warum Personen des Öffentlichen Lebens mehr Geld kriegen als Personen die jeden Tag wirklich hart arbeiten.“ Er legte seine Gabel auf seinen Teller ab und lehnte sich nun zurück.
„Das ist in der Tat nicht gerechtfertigt und wirklich seltsam. Vor allem sage ich mal Personen in den sozialen Berufen teilweise unglaubliches leisten!“ sagte er und kratzte sich nachdenklich am Kopf.

„Ich wollte dir deinen Job jetzt nicht madig reden!“ sagte ich und sah ihn entschuldigend an. Er lächelte mich an und schüttelte den Kopf.

„Hast du nicht. Dein Einwand ist ja auch gerechtfertigt und bringt einen selbst zum Nachdenken!“ sagte er und sah auf den Tisch.
„Sag mal Lilli….ihr habt doch Bald diesen Auftritt wo habt ihr den?“ er sah zu mir hoch und sah mich neugierig an.

„In einer kleinen Halle außerhalb Dortmunds!“ sagte ich leise.

„Wie klein?“ fragte er mich.

„Naja…in die Halle passen 100 Zuschauer.“
„Würdet ihr lieber in einer größeren Auftreten?“ fragte er mich neugierig.

„Die Kids würden es sich wünschen aber das sind Kosten die wir  nicht tragen können. Allein für die Halle musste das Jugendzentrum 1000 Euro locker machen.“ Er sah mich ungläubig an.

Fußball trifft LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt