Kapitel 13

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Nach ein paar Stunden sind wir endlich am Bahnhof angekommen. Zeit zu gehen. Nur wohin? Ich weiß einfach nicht wohin ich soll. Am besten warte ich hier bis die Schule wieder beginnt. In der Zauberwelt hab ich immer leicht einen Platz gefunden, aber dieses Mal ist es irgendwie was anderes. Ich habe mich an einen festen Platz gewöhnt und ich will nicht mehr woanders hin. Das ist doch bescheuert. Mit meinem bisschen Gepäck setze ich mich auf eine Bank und sehe zu, wie alle von ihren Eltern begrüßt werden. Schon irgendwie traurig, meine Eltern sind seit 200 Jahren tot. Das ist eine lange Zeit. Und was habe ich die ganze Zeit getan? Mich auf die böse Seite geschlagen und Menschen ausgesaugt. Na ja und zwischendurch mal mit Werwölfen gekämpft. Tolles Leben. "Hey?" höre ich auf einmal von einer sehr Bekannten Stimme und sehe hoch. Draco Malfoy steht mit einer wunderschönen Frau vor mir, die anscheinend seine Mutter ist. Fragend sehe ich beide an. "Alles okay? Wo sind deine Eltern, Liebes?" fragt die Frau und sieht mich besorgt an. "Ähm...Na ja.." stammel ich und fummel an meiner Jacke rum. "Kommen sie nicht mehr?" hakt sie nochmal nach und ich schüttel den Kopf. "Sie werden niemals kommen." antworte ich endlich und sehe nach unten. "Haben die dich vergessen?" will nun Draco wissen und ich schüttel den Kopf. "Sie sind tot." sage ich leise und zitter leicht. Es tut weh an sie zu denken. Ich vermisse diesen Familienzusammenhalt. "O Schätzchen, das tut mir so leid." fängt die Frau an und bückt sich zu mir. "Wo wohnst du denn? Sollen wir dich dorthin bringen?" schlägt sie vor und ich schüttel wieder den Kopf. "Ich...ähm...hab kein Zuhause. Ich bin mitgefahren, weil ....ach ich weiß auch nicht." meine Hände balle ich zu Fäusten um mich zusammen zu reißen. Ich will nicht heulen. Das habe ich ewigkeiten nicht mehr getan und das will ich auch nicht mehr tun. Ich bin stark und nicht schwach. "Du meinst du hast keine Familie und kein Zuhause?" hakt Draco nach und ich merke, wie er mich geschockt ansieht. Warum ist er hierher gekommen? Hat er gesehen, dass es mir schlecht geht? Und selbst wenn, ich habe ihn angegriffen. Ich hätte das niemals getan. Wieder schüttel ich den Kopf und die Frau nimmt meine Hand, sodass ich aufstehen muss. "Du wirst mit zu uns kommen, ja?" fragt sie und lächelt mich an. Was? Zu den Malfoys? Niemals, Draco und ich hassen uns doch. "N-Nein, ich.." fange ich an, doch die Frau kommt mir zuvor. "Mein Name ist Narzissa Malfoy. Meinen Sohn kennst du ja. Mein Mann Lucius ist bereits Zuhause. Ihn wirst du gleich kennen lernen." lächelt sie fröhlich. Irgendwie kann ich nichts mehr dagegen sagen, denn auch sie hat irgendwas an sich. "Wirklich, das ist nicht nötig, ich.." "Keine widerrede! Aber eins Vorweg. Du bist ein Reinblut?" will sie wissen und ich nicke. "Ja...wieso?" hake ich nach. "Mein Mann würde kein Halbblut dulden." lächelt sie und wieder nicke ich. "Okay?" antworte ich leicht fragend und schon nimmt sie mich mit. Wohnen bei den Malfoys. Aber wie lange soll das so gehen? Soll ich für immer dort bleiben? Das geht nicht. Ich brauche eine eigene Wohnung oder so was. Vielleicht kann ich Dumbledore ja Manipulieren, dass er mir sein Zimmer überlässt oder so was. Aber das regel ich nächstes Jahr.


Nun bin ich bei den Malfoys. Das Haus ist fast so groß wie unseres damals, nur das dieses hier um einiges dunkler ist. Ob sie wohl auch im Ministerium arbeiten? "Unser Hauself bringt deine Sachen in dein Zimmer." sagt Narzissa und schnipst, sodass ihr kleiner Hauself kommt und meine Sachen mitnimmt. Ich sage nichts, sondern sehe mich nur um. "Schönes Haus." sage ich nun und Narzissa lächelt. "Vielen Dank, Liebes." bedankt sie sich und ich sehe, dass ein Mann mit langen blonden Haaren auf mich zu kommt und mich mustert. Das muss wohl Lucius Malfoy sein. "Narzissa?" höre ich von ihm und sofort sieht Narzissa zu ihm. "Lucius. Das ist...." fängt sie an, doch endlich merkt sie, dass sie ja gar nicht meinen Namen weiß. Also sieht sie mich fordernd an und ich lächel höflich. "Sara. Sara Fontana." stelle ich mich vor und verbeuge mich leicht. Ein leichtes Lächeln legt sich auf Lucius Lippen. "Fontana. Sehr alte Reinblut Familie. Ihr seid bekannt. Italienerin, was?" hakt er nach und ich nicke. "Wir haben eine alte Geschichte, die weit zurück reicht, Mister Malfoy." erwidere ich und lächel stolz. "Das habe ich mir fast gedacht. Hab gedacht, dass die schon längst ausgestorben sind." "Sie hat kein Zuhause, da ihre Eltern...leider von uns gegangen sind. Sie kann doch hier bleiben, oder?" fragt Narzissa lieb und Lucius sieht kurz zu Draco, der ihm zunickt. "Sie kann gerne hier bleiben. Ich würde gern noch etwas von ihrer Familie hören." erklärt Lucius und dreht sich mit Narzissa zum gehen. "Ach Draco? Zeig ihr doch bitte das Zimmer." ruft Narzissa noch mal, bevor sie in einem anderen Raum verschwunden sind und er nickt. Nette Familie. Dieser Lucius scheint ein harter Brocken zu sein. Mit dem werde ich locker fertig. Ich hab gemerkt, dass ich ihn schon fasziniert habe. Also keine Probleme. "Dann komm mal." sagt er und führt mich nach oben in den ersten Stock. Dieses Haus ist wirklich faszinierend. Dunkel, aber dennoch gemütlich. Ich denke, dass ich mich hier wohl fühlen werde. Nach ein paar Schritten, sind wir schon an meinem Zimmer angekommen. "Also...hier ist es." sagt er und stellt sich vor das Zimmer. "Gegenüber ist mein Zimmer und links neben deinem Zimmer ist dein Bad. Wenn was ist, dann klingel. Unser Hauself kommt dann. Klingel ist neben deinem Bett." erklärt er mir und steckt seine Hände in seine Hose. "Danke, Draco." bedanke ich mich leicht schüchtern und gehe dann in mein Zimmer. Warum macht er sowas für mich? Ich habe ihn angegriffen und gewürgt. Diese Frage ist immer noch in meinem Kopf. Jetzt merke ich allerdings erst was für ein riesiges Zimmer ich eigentlich habe. Hier drin ist ein riesiges Fenster mit großem Fensterbrett auf das ich mich setzen kann. Und der Ausblick ist toll. Es erinnert mich an mein Zimmer früher, nur das dieses hier düster eingerichtet ist. Dennoch sehr schön. Hier werde ich mich sicher wohl fühlen. Ach ja mein Zimmer. In meinem alten Zimmer hatte ich auch mein erstes mal mit....John. Ja schon. Jetzt ist er wieder in meinem Kopf. Warum denke ich momentan so oft an ihn? Wahrscheinlich, weil er meine erste große Liebe war. Ja. Mein erster Kuss, mein erstes Mal, meine erste Liebe. John Connor, der Mann, der mich so verraten hat wie man niemanden verrät.

Toxic (HP-FF) (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt