Kapitel 20

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Ich bin jetzt endlich in Hogwarts und stehe am See. Ich brauche jetzt einfach Ruhe. Das alles war zu viel für mich. Erst ein neues Zuhause, dann diese Nähe zu Draco und dann der Auftritt von Mason. Der Mann, der mich zu einem Vampir machte. Zu gern würde ich wissen was mit John ist. Ob er noch lebt oder ob er bereits tot ist. Ich kann Mason einfach nicht fragen. Ist es die Angst vielleicht zu erfahren das er tot ist? Ich weiß es nicht. Dabei müsste ich ihn doch genauso hassen wie Mason. Wenn nicht sogar mehr. Er hat mir die große Liebe vorgegaukelt und mich dann schäbig verraten. Es tut so schrecklich weh. Doch geweint habe ich deswegen niemals. Ich bin stark und ich brauche niemanden. Niemanden. "Hey? Heute schon jemanden ausgesaugt?" höre ich eine bekannte Stimme, die Draco gehört. Doch über diesen Satz bin ich so wütend, dass ich mich umdrehe und ihm sofort eine Ohrfeige gebe. Doch schnell bereue ich es und sehe ihm leicht traurig in die geschockten Augen. "Tut mir Leid." seufze ich und drehe mich wieder um. "Ist..alles okay?" fragt Draco leicht verunsichert und stellt sich neben mich. "Nein..." "Worüber denkst du nach?" will er wissen. "Mason, John, mein Vampirdasein." zähle ich auf und sehe auf den See hinaus. Draco erwidert nichts, sondern tut es mir gleich und sieht hinaus. "Ich will kein Menschenblut mehr." werfe ich ein und ein geschockter Blick liegt auf mir. "Was? Aber dann stirbst du doch, oder nicht?" "Ich vertrockne wohl eher." korrigiere ich ohne ihn anzusehen. "Du willst sterben? Das kannst du nicht machen."

"Ich will nicht sterben. Ich will mich von Tierblut ernähren, auch wenn es nicht leicht ist."

"Meinst du, du schaffst das?"

"Ich weiß es nicht." erwidere ich und senke den Kopf, bis ich seine Hand auf meiner Schulter merke. "Du wirst es schaffen. Und ich helfe dabei." sagt er und ich sehe ihn eindringlich an. "Warum bist du eigentlich so nett?" will ich wissen und Draco lacht auf. "Das gleiche könnte ich dich fragen." auch mir entfährt nun ein leichtes kichern. "Ja, wir beide scheinen doch eine nette Seite zu haben." sage ich und lächel ihn an. Es tut gut mit Draco zu reden. Ich fühle mich bei ihm wohl und ich denke das wird auch so bleiben. Wer hätte gedacht, dass wir uns einmal so gut verstehen würden? Also ich nicht. Er wird sicher noch eine gute Stütze für mich sein.


Am Abend sitze ich noch lange vor dem Slytherin Kamin und denke nach. Was, wenn mich Voldemort findet und mich zwingt seine rechte Hand zu sein? Das wäre verherend. Und außerdem müsste ich mich Mason zusammen arbeiten. Das wäre noch schlimmer. Nach ein paar Minuten höre ich, wie jemand nach unten kommt. Wer ist das? Doch wirklich interessieren tut mich nur der leckere Geruch. Ja, ich rieche Blut aus weiter entfernung. Hm, es riecht so gut. Ich schließe genüsslich die Augen und stehe dann auf. "Was machst du noch hier?" höre ich eine weibliche Stimme fragen. Ich drehe mich um und erblicke Millicent Bulstrode, die fette von uns. Sie hat sicher eine Menge Blut zu bieten. Ich sage nichts, sondern sehe sie einfach nur an. Gierig mache ich mich auf den Weg zu ihr, doch werde schnell von jemanden zurück gehalten. Ich werde an mit meinem Rücken an eine Männliche Person gedrückt, dessen Geruch ich sofort erkenne. "Lass mich los Draco!" rufe ich wütend, doch er denkt nicht daran mir zu antworten. "Geh schlafen. Ich hab was zu klären." sagt er zu Millicent, die sofort das weite sucht. Er soll mich verdammt nochmal los lassen, ich brauche ihr Blut. Sofort. "Lass mich sofort los!" aus irgendeinem Grund kann ich nicht meine Komplette Kraft einsetzen. Wenn mich Draco berührt, habe ich das Gefühl ein normaler Mensch, mit normalen Kräften zu sein. Was ist das nur? Warum? "Hör auf dich zu wehren!" fordert er von mir und dreht mich leicht aggressiv um. Unsere Gesichter sind nun sehr nah beieinander und er stützt seine Stirn gegen meine. "Hör auf dich zu wehren." flüstert er nun wieder ruhig und auch ich beruhige mich. Er hat irgendwas an sich was mich ruhig macht, nur was? Mein Atem wird langsamer und mein Herzschlag schneller. Kurz stehen wir so da und bewegen uns nicht. Was passiert hier schon wieder? Dieses Mal ist es anders. Es fühlt sich schön an und ich würde diesen Moment am liebsten nie enden lassen. Nach ein paar Augenblicken sehen wir uns in unsere Augen und sagen nichts. Einfach nichts. Seine grauen Augen sind wunderschön und ich verliere mich in ihnen. Ich merke, wie er langsam näher kommt, doch dieses Mal werde ich ihn nicht von mir stoßen. Oder? Auch ich komme näher und langsam berühren sich unsere Lippen. Er hat weiche Lippen, die ziemlich gut schmecken. Ich schließe meine Augen und genieße es. Während ich mich weiter an ihn drücke, umarmt er meine Taillie und drückt mich weiter an sich. Es ist wie bei John. Moment, nein, wieso denke ich jetzt wieder an ihn? Sofort öffne ich die Augen und sehe, dass auch Draco die Augen geöffnet hat. Langsam lösen wir uns voneinander und sehen uns leicht geschockt an. "Ähm.." höre ich nur von Draco, der seinen Kopf kratzt. Ich sehe leicht geschockt nach unten und kann einfach nicht glauben was gerade geschah. Erst hab ich keine Kraft, wenn er mich berührt und dann küssen wir uns auch noch und das hat sich gut angefühlt. Normalerweise würde ich mit ihm sofort ins Bett springen, aber bei ihm macht es mir was aus. Ich mag ihn irgendwie. Das ist nichts für eine Nacht...oder? 

Toxic (HP-FF) (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt