Toxic (HP-FF) (Abgeschlossen)

Kapitel 15

Ich stehe in meinem Zimmer vor meinen großen Spiegel und kann einfach nicht glauben, dass ich wirklich bei den Malfoys bin. Warum habe ich zugesagt? Draco wird es mir sicher ewig vorhalten und das kann ich nun wirklich nicht gebrauchen. Ich habe keine Lust auf Sticheleien, vorallem, da es mir momentan so schlecht geht. Ich muss einfach sehen, dass ich mich zusammen reiße. Ich hab es die letzten Jahre auch hinbekommen, also kriege ich es dieses Mal auch hin. Außerdem ist Draco nun wirklich kein Gegner für mich. Eher ein Gegner ist Voldemort. O ja, dieser Mann wird noch einiges zerstören. Vorallem Hogwarts wird leiden. "Sara, Liebes?" höre ich von unten rufen und erkenne sofort die Stimme. Es ist Narzissa Malfoy, Dracos Mutter. "Kommst du mal bitte runter in die Küche?" ruft sie nochmal und ich sehe noch einmal in den Spiegel. Meine Haare sehen perfekt aus genau wie mein Gesicht. Aber was erwarte ich, ich bin ein verdammter Vampir. Aber egal. Dann mal los. Ab zum Kreuzverhör.

Unten angekommen sehe ich Narzissa Malfoy an einem riesigen Tisch sitzen. Sie lässt sich gerade von ihrem Hauselfen bedienen und lächelt mir freundlich zu. "Da bist du ja, Täubchen." sagt sie freudig und zeigt auf den Stuhl gegenüber von ihr. Kurz überlege ich und setze mich dann leicht zögernd zu ihr. Was hat sie vor? "Hast du gut geschlafen?" will sie wissen und winkt ihren Hauself weg. "Einigermaßen." "Sag mir...wo hast du die ganze Zeit geschlafen, wenn du kein Zuhause hast?" fragt sie nun. Ich habe mir meistens ein Haus gesucht und die Menschen darin ausgesaugt. Dann hatte ich Obdach. Aber das kann ich ihr schlecht sagen. "Ich habe bei meiner Großmutter gelebt, sie...ist kurz bevor ich nach Hogwarts kam gestorben." lüge ich und hoffe, dass sie mir dies abkauft. "Das tut mir Leid." fängt sie an und steht auf. Sie geht zur Küche und holt mir eine Tasse mit fertigem Tee. Behutsam stellt sie die Tasse vor mich hin und setzt sich wieder. "Wir werden dir Obdach geben solange du es brauchst." stellt sie klar und sieht mich fest an. "Das ist wirklich sehr nett, Miss Malfoy, aber ich brauche das wirklich nicht. Ich habe Ihnen schon genug Umstände gemacht, das sollte genügen, finden Sie nicht auch?" frage ich und hoffe, das ihr dieses Argument reicht. "Du wirst hier bleiben, bis du deinen Abschluss gemeistert hast. Dann hast du einen eigenen Beruf und verdienst dein Geld. Was hältst du davon?" Sie scheint mir keine Wahl zu lassen. Ich merke, dass sie mich wirklich mag und eine weitere Frau im Haus könnte nicht schaden. Nur warum müssen es nur die Eltern von Draco sein? Wird das dann noch schlimmer mit uns beiden werden? Ich weiß es nicht, aber ich denke ich bleibe hier um ihn noch ein bisschen auf den Geist zu gehen. Kurz muss ich grinsen, denn diese Frau gefällt mir immer mehr. Sie ist ein bisschen wie meine Mutter es damals war. Liebevoll, was ihre Familie angeht, aber grausam, wenn man ihnen etwas antut. "Gut. Machen wir es so." bejah ich und sehe sie lächelnd an. Wo hab ich mein Lächeln nur all die Jahre gelassen. Nie war wirklich ein ernstes grinsen dabei. "Das freut mich wirklich sehr. Willkommen in der Familie, Sara." lächelt sie und reicht mir die Hand.

Was ein Gespräch, diese Frau und ich werden uns sicher noch gut verstehen. Ich stehe nun in dem riesigen Garten der Malfoys und träume ein bisschen. Für eine dunkle Reinblüterfamilie haben sie hier viele Blumen und Springbrunnen. Es ist wirklich schön hier und ich fühle mich wohl. Nur das ich mit Draco unter einem Dach leben muss stört mich ein wenig. Aber egal, ich hab keine andere Wahl. Die Einzelgängerin werde ich trotzdem bleiben. "Na, am grübeln?" höre ich auf einmal hinter mich und sofort drehe ich mich um. Es ist Draco, der mich grinsend ansieht. Eigentlich hätte ich ja gehört, dass er kommt, aber ich war im Gedanken und hab es natürlich nicht gehört. "Was willst du von mir?" will ich leicht bedrohlich wissen und sehe ihn böse an. "Na fragen ob du am grübeln bist." will er mich zum Narren halten? Das darf doch alles nicht wahr sein. Aber okay, ich spiel sein Spielchen mit. "Ja ich bin am grübeln. Zufrieden?" ich rolle die Augen und drehe mich wieder um. "Eigentlich...bin ich hier um dir was zu sagen." sagt er nun und ich merke sein Macho-mäßiges Grinsen in meinem Nacken. "Und das wäre?" hake ich sarkastisch nach. "Kannst du dich an den Abend erinnern, als du Ohnmächtig wurdest?" will er nun wissen und sofort stockt mir der Atem. Er meint den Abend, als ich von Harry Potters Blut gekostet habe und mir auf einmal so schwindelig wurde. Bis heute weiß ich nicht was mit mir los war und wer mich ins Bett gebracht hat. "Ja, wieso?" was will er mir jetzt sagen? Das er mich gesehen hat und ausgelacht hat? Zutrauen könnte ich es ihm. "Na ja...fragst du dich nicht wer dich ins Bett gebracht hat?" sagt er noch und so langsam dämmert es mir. Mein Blick wird starr und ich drehe mich langsam zu ihm. Er grinst nicht mehr sondern sieht mich völlig ernst an. "Derjenige war ich." "Du warst das?" sage ich nochmal und weiß gar nicht was ich sagen soll. Normalerweise, würde er sich doch als Held feiern lassen, aber jetzt erst sagt er es mir. Warum nur? "Ja. Damit hättest du wohl nicht gerechnet was?" "Warum hast du es mir nicht gesagt?" frage ich und komme langsam näher zu ihm. "Was?" hakt er unsicher nach, als ob er es wüsste, es mir aber nicht sagen will. "Wieso hast du mir nicht gesagt das du es warst? Warum sagst du es erst jetzt?"wiederhole ich nochmal genauer und stehe nun direkt vor ihm. "Keine Ahnung. Einfach so." antwortet er und zuckt mit den Schultern. Ich kann es einfach nicht fassen. Dieser Kerl, gerade dieser Kerl hat mich ins Bett getragen und sich nichtmal als Held feiern lassen? Ich bin verwirrt und weiß nicht was ich sagen soll. Ich sehe ihn einfach an. Ich sehe ihn einfach in seine grauen Augen und denke, dass ich erstmal nicht mehr sprechen kann. Ich bin einfach geflasht und würde am liebsten lächeln. Aber das ist mir auch nicht mehr möglich. Auch Draco ist nun sehr ernst und sieht mich auch einfach nur an. Wow, ein ernster Draco Malfoy? Das ist sehr ungewöhnlich, aber dennoch faszinierend. Ich denke, dass es nun anders zwischen uns laufen wird und ich anfangen könnte ihn wirklich zu mögen. Er ist anscheinend für Überraschungen gut, dieser Draco Malfoy.