8.Entschuldigungen und neue Bekanntschaften

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Ich lief den kurzen Weg von Raphael nach hause und schwankte noch etwas, weil mir ziemlich schlecht war. Als ich ankam, öffnete mein Dad mir die Tür und sah mich mit einem undefinierbaren Blick an. Shit, ich hatte vergessen ihm bescheid zu geben wo ich bin.

"kai, ach wo kommst du denn her"

Fragte er in einem ironischen Ton

"Tut mir leid, ich war bei Raphi und hab vergessen zu schreiben"

War meine Antwort

"du weißt, ich hab nichts dagegen wenn du bei ihm bist, aber du solltest mir wenigstens schreiben"

Er zog eine Augenbraue hoch und ich musste mir ein Lachen verkneifen. Sowas passte einfach nicht zu meinem Dad, dass er wirklich versuchte mich zu Erziehen. Normalerweise war er eher mein Kumpel

"ja, nächstes mal, versprochen"

Antwortete ich dennoch, um ihn nicht zu verärgern, denn er schien noch ziemlich müde zu sein. Er sah mich eine kurze Zeit lang an, dann ging er einen Schritt auf mich zu, und legt mir seine Hand auf die Schulter

"du solltest dich vielleicht noch ausschlafen"

Sagte er und grinste mich an. Da war er wieder, ich wusste es.

Ich ging an ihm vorbei in mein Zimmer und ließ mich aufs Bett fallen. Gerade als ich fast eingeschlafen war machte jemand die Tür auf.

"hey, kai, ich wollte kurz mit dir reden"

Jule stand im Türrahmen und sah mich mitleidig an.

" komm rein"

Antwortete ich knapp und sie setzte sich zu mir aufs Bett.

"ich wollte nur sagen, dass es mir leid tut, was ich gestern gesagt hab"

Fing sie an, doch sah dabei nur auf den Boden, wie sie es immer tat.

"tut es das?"

Fragte ich sie ironisch

"ja, ich meine ich bin jetzt nicht dein größter Fan aber ich hätte nicht sowas sagen sollen"

Ihr Blick wendete sich zu mir und sofort fokussierten meine Augen ihre. Ich hatte fast das Gefühl, das Meer in ihren Augen zu sehen. Die Wellen.

"okey"

Antwortete ich wie in Trance, bevor ich merkte wie komisch das eigentlich war und verwirrt meinen Kopf schüttelte.

Sie sah mich noch kurz an und ging dann wieder zur Tür

"also, ich lass dich dann mal weiterschlafen"

Sagte sie noch, bevor sie hinter der Tür verschwand. Ich war etwas durcheinander, aber froh dass sie sich entschuldigt hat. Ich legte mich wieder hin, doch schlafen konnte ich jetzt nicht mehr.

Als ich wieder aus meinem Zimmer kam, war es schon mittags. Ich ging die Treppen runter, wo Linda und mein Dad gerade aus der Haustür gingen.

"wo wollt ihr denn hin?"

Rief ich noch schnell

"Linda und ich gehen ins Kino "

Antwortete mein Dad und grinste dabei wie ein Teenager.

"achso viel spaß"

Ich ging am Wohnzimmer vorbei in die Küche, wo ich James entdeckte.

"was machst du da?"

Fragte ich ihn, da er ein Messer in der Hand hatte und verzweifelt versuchte Gemüse zu schneiden.

"ich wollte eigentlich kochen, aber ich kann das definitiv nicht"

Sagte er und fing an zu Lachen. Seine Locken fielen ihm ins Gesicht und er strich sie genervt weg. Wenn man ihn so sieht, könnte man denken, er wäre ein typischer Surfer aus Filmen. Dabei ist er garnicht sportlich.

"ach, keine sorge , ich überlasse das auch immer meinem Dad"

Witzelte ich. Eigentlich konnte ich ziemlich gut kochen, aber dass muss James ja nicht wissen. Sonst zwingt er mich noch, für ihn zu kochen.

Er legte das Messer beiseite und ging auf mich zu.

"vergessen wirs.. hast du Lust mit mir raus zu gehen, können ja unterwegs was zum essen kaufen."

"ja klar, warum nicht?"

Also gingen wir raus. Als wir eine weile unterwegs waren, fiel mir wieder ein, was Jule mal gesagt hatte:"du bist genau wie mein ex". Ich beschloß, James zu fragen ob er etwas weiß.

"letztens, als ich mich mit Jule gestritten habe, hat sie was gesagt, was ich nicht verstanden habe"

Fing ich an zu reden und sah James dabei nicht an.
Er blieb stehen und schaute zu mir

"was denn?"

Fragte er mich interessiert.

"sie hat gesagt, ich wäre genau wie ihr Ex, aber ich weiß nicht was sie damit meint, was hat er denn gemacht?"

Sein Blick wurde etwas kühler und das Thema schien ihn zu beschäftigen.

"ich würde echt gern mit dir darüber reden, weil du echt ein toller Typ bist und ein guter Freund , aber sowas musst du sie echt selbst fragen. Ich darf dir das nicht erzählen "

Antwortete er mir und ich nickte nur leise. An der nächsten Straßenecke hielt James wieder an und starrte zu einer kleinen Gruppe von Jungs, die etwas weiter entfernt stand.

"ähm, das sind.. Freunde von mir, ich geh kurz hin oke? "

Stotterte er mir zu. Ich hatte keine Zeit zu antworten da lief er schon los. Ich blieb stehen und beobachte ihn. Als er bei den Jungs ankam begrüßten sie ihn, und einen der 4 umarmte er sogar. Der Kleidungsstil der Jungs war ziemlich locker: Pullis und Jogginghosen. Sie sahen eigentlich ziemlich sympatisch aus. Der Junge den James umarmt hatte, hat kurze blonde Haare und ist etwas größer als James.

Als sie kurz miteinander geredet hatten, schaute James nochmal ein paar sekunden zu dem Blondhaarigen Jungen, als wollte er ihm etwas sagen und machte sich dann wieder auf den Weg zu mir.

"wer sind die?"

Fragte ich ihn gleich als er ankam

"die 3 sind Freunde von mir"

Antwortete er mit Blick auf die Gruppe

"hä, aber das sind doch 4"

Sagte ich verwirrt. Er schaute kurz auf den boden und antwortete dann knapp:

"oh ja, sorry"

Komische Reaktion. Wenn das Freunde von ihm sind, wieso vergisst er dann einen.

"der mit den blonden Haaren, kennst du den schon länger? Ihr scheint euch gut zu verstehen"

Fragte ich ihn. James drehte sich kurz nochmal in deren Richtung

"ja, er... Ich kenn ihn schon lang. Sein name ist Alexander"

Sagte James mit funkelden Augen. Er hatte ihn scheinbar ziemlich gern. Nach einiger Zeit machten wir uns wieder auf den Heimweg ...

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Sooo, ein neuer charakter vielleicht?

Was denkt ihr?

-Danke fürs lesen✨💗

Du gehörst nur dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt