Ohne irgendjemandem bescheid zu geben stürmte ich nach draußen auf das Auto zu und stieg ein. Ich war eine Stunde Fahrt entfernt und machte mir unentliche Sorgen... Was ist los bei ihr?ist sie in Gefahr? Und wenn... Schaff ich es dann rechtzeitig?
Mein Kopf drehte sich und mein Herz schlug mir bis zum Hals.. Noch nie hatte ich solche Angst. Ich fuhr im dunkeln durch die Straßen .. Keine Laterne war mehr an und meine Aufregung stieg stetig.. Meine Hände wurden schwitzig und ich starrte immer wieder auf mein Handy , mit der hoffnug irgendeine Nachricht oder einen Anruf zu bekommen. Warum fühlte ich mich so? Warum fühlte es sich so an, als würde mein Herz vor lauter klopfen in tausend Teile zerspringen....
Als ich kurz davor war meine Nerven zu verlieren kam eine Nachricht und ich schnappte so schnell wie möglich mein Handy
"ich hab mich in mein zimmer gesperrt. Hier bin ich erstmal sicher. Er dreht durch. Bitte hilf mir"
Ich musste noch 20 Minuten fahren und konnte es nicht ertragen, sie warten zu lassen. Allein... Mit diesem Mann .
Es kam mir vor wie stunden, als ich endlich vor ihrer kleinen Hütte hielt und aus dem Auto sprang. Vor der Tür angekommen, hörte ich ihn schon schreien
"komm endlich raus du kleines miststück oder ich trete die scheiß Tür ein."
Ohne lang zu überlegen ging ich um das Haus herum zu Miras Fenster und klopfte dagegen. Nach kurzer Zeit öffnete sie das Fenster und ich konnte hinein. Doch als ich sie sah, wurde mir ganz schlecht... Ihre Augen waren Rot und angeschwollen.. Ihre Arme blau und verschrammt. Sie sah so ängstlich aus und ihre Atmung ging rasend schnell. Sie zitterte am ganzen Körper und ich nahm sie direkt in den Arm. Das Adrenalin leitete mich und ich konnte nur daran denken sie zu beschützen. Ohne ein Wort zu sagen zog ich sie zum Fenster und half ihr hinaus als sie leise und stotternd etwas sagte
"meine Sachen"
Ich sah zurück und entdeckte den Koffer auf ihrem Teppich. Ich schnappte ihn mir und zerrte ihn hinaus, als ein erneuter Schrei ihres Vaters mich erschreckte.
"du verdammte zicke bist genau wie deine Mutter. Die hat auch immer versucht mich geradezubiegen,aber das geht nunmal nicht... DAS GEHT NICHT!! UND DANN HAT DIESES VERDAMMTE MISTSTÜCK MICH EINFACH VERLASSEN"
Er trommelte gegen die Tür und ich kletterte schnell aus dem Fenster zu Mira. Ich nahm ihre Hand und half ihr ins Auto. Noch immer mit rasendem Herzen fuhr ich zu unserem Haus. Mira schluchzte und zitterte immernoch und ich versuchte, sie zu beruhigen
" Mira.. Alles ist gut. Du bist in Sicherheit. Du bist bei mir."
Sie konnte mich nicht ansehen und schaute nur nach unten. Die Tränen liefen über ihre Wangen, doch als ich sie ihr vorsichtig wegstreichen wollte, zuckte sie zusammen und ich nahm meine Hand zurück.
" mira ich bin es... nicht er. Was.. Was ist passiert?"
Sie stotterte vor sich hin
"ich.. Ich wollte nur... Meine Sachen holen"
Ich nahm Vorsichtig ihre Hand und sie drehte langsam ihr Gesicht zu mir und sah mich an
"es ist okay mira.. Es ist vorbei. Du musst ihn nie wieder sehen."
Sie brach erneut in Tränen aus und ich nahm sie fest in den Arm. Sie schluchzte in meine Schulter und ich spürte ihr zittern an mir. Ich strich ihr vorsichtig über den Rücken und während ich sie so hielt wurde mir etwas klar.
Dieses Herzrasen das ich hatte vor Angst. Diese Erleichterung die ich jetzt spüre, dass ich sie wieder in meinen Armen halten kann. Ich kann es nun endlich zugeben.
Ich liebe Mira... Ich liebe sie schon die ganze Zeit. Doch ich habe die Chance verpasst...und jetzt ist sie mit Raphael zusammen.. Glücklich.
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Als mira sich einigermaßen beruhigt hatte, legte ich ihr frisches Bettzeug bereit und stellte ein Glas wasser auf den Nachttisch. Es war bereits 4 uhr 25 und ich konnte meine Augen kaum noch offen halten, doch ich wollte nicht vor ihr einschlafen. Ich setzte mich zu ihr aufs Bett und deckte sie zu, da sie sich nicht bewegte. Sie atmete wieder regelmäßig und ruhig, doch die Angst war ihr noch immer anzusehen.
Sie saß mit angezogenen Beinen auf dem Bett, mit dem Rücken zu mir, als sie begann zu reden
"er war nicht immer so. Er war früher ein toller Papa ... Liebevoll. Er war mein Held . Bis Mama ihn verlassen hat. Sie sagte, sie tat es wegen einem anderen Mann. Ich war glaub ich 13 Jahre alt. Anfangs hat er es noch ganz gut verkraftet, aber mit der Zeit gab er sich die Schuld an ihrem Verhalten. Sagte, er wäre kein guter Ehemann gewesen und dass es doch einen Grund gibt, warum sie sich einen anderen suchte. Naja dann fing er an zu trinken, als ich so circa 15 war und hörte nicht mehr auf. Es wurde immer schlimmer, doch er war nie ausfällig oder gewalttätig, nur deprimiert und ständig betrunken... Redete wirres zeug und schlief den halben Tag. Das was er jetzt ist.. Wurde er nur wegen der Drogen. Letzten Winter hat es angefangen. Es hat ihn verändert..er gab nicht mehr sich, sondern ihr die Schuld.. Er wurde Aggressiv und fing an mich anzuschreien und später auch mich zu schlagen. Er war nie ein schlechter Mensch.. Er hat nur zu den falschen Mitteln gegriffen und sich selbst kaputt gemacht. Deswegen bin ich so lang geblieben..weil ich dachte, es gibt noch Hoffnung... Weil er doch trotz allem mein Dad ist."
Sie wurde still und starrte vor sich hin. Ich spürte wie mir Tränen die Wange hinunterrollten und fing an, alles in meinem Kopf zusammenzusetzen.
Nach einiger Zeit der Stille drehte sie sich zu mir um und legte sich in meine Arme. Ihr Kopf lag auf meiner Brust und ich konnte ihre Atmung spüren.
"Mira ich.. Wollte dir noch etwas sagen."
Ich schluckte kurz und sprach dann weiter
"ich.. Bin in dich verliebt mira.. Ich Liebe dich"
Sie stützte sich auf ihren Arm um mich anzusehen und wirkte überhaupt nicht überrascht
"ich weiß kai. Schon seit du angefangen hast in meiner Nähe so komisch zu reagieren. Du weißt, was ich empfinde.. Es hat dich verwirrt. Ich war mir nicht sicher, aber ich hab es schon geahnt."
Ich sah ihr überrascht in die Augen.... Diese Rehbraunen Augen.
" du bist mit Raphael zusammen und ich... Irgendwie mit carla also.. Das was hier los ist geht nicht"
Versuchte ich zu erklärten, während ich meinen Blick nicht von ihr wenden konnte.
"ja.. Wie soll das jetzt weitergehen?"
Fragte sie mich und nahm meine Hand. Mein herz explodierte und meine Hand fing an zu kribbeln.
"ich.. Liebst du Raphael?"
Sie sah mich verwirrt an und antwortete
"kai..klar liebe ich ihn.. Aber irgendwie auf eine andere Art weißt du. Ich bin zu Jung um überhaupt sagen zu können, was liebe ist.. Das bist du auch. Aber bei dir fühle ich mich so anders wie bei ihm. Ich bin froh ihn zu haben, er ist toll, aber ich habe nicht dieses Herzklopfen weißt du"
Obwohl ich das hätte raushören können fragte ich sie
"und hast du das bei mir?"
Sie legte ihren Kopf zurück auf meine Brust und flüsterte
"genau wie du.."
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Soo. Mal wieder ein neues Kapitel. Phuu, hat auf sich warten lassen aber ich bin mehr als zufrieden. Es ist hier grad so viel drama. Erst die story von jule, dann das. Ich hab schon wieder geheult beim schreiben. Es ist echt krass, wie sehr man sich in so etwas hineinversetzt und sich während dem schreiben alles bildlich vorstellt was den Charakteren passiert. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel auch.
Das mit kai ist gerade echt ein hin und her tut mir leid, aber wie es scheint hat er sich jetzt entschieden. Jetzt ist nur die Frage was mit carla und jule ist... Und mit raphael.
-danke fürs lesen✨💗
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Du gehörst nur dir
RomanceKai lebt mit seinem Vater seit 4 Jahren allein, da seine Mutter verunglückt ist. Als Kais Vater sich dazu entschied eine neue Frau kennenzulernen änderte sich alles. Denn als sie mit ihrer Tochter bei ihnen einzieht beginnt sich Kais Welt auf den Ko...