24. Momente der Angst

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Kais pov:

Als mein Handy  klingelte wurde ich plötzlich aus meinen Gedanken gerissen. Neben mir saß noch immer Jule mit ihren roten Wangen und strahlte. Raphael versuchte mich zu erreichen, und als ich dranging, hörte ich seine Stimme laut und ängstlich.

"Kai, ich brauche deine Hilfe "

Es schien sehr wichtig zu sein, denn er schrie mir förmlich ins Ohr

"wieso, was ist passiert?"

Fragte ich geschockt und Jule sah mich verwundert an

"bitte komm schnell ins Krankenhaus, Mira hatte einen Unfall"

Ein kribbeln überfuhr mich und ich machte mir alle möglichen Gedanken während ich das Telefonat beendete und schnell aufstand. Jule sah mir hinterher

"was ist los?"

Fragte sie und ich fing leicht an zu zittern.

"tut mir leid, ich muss los"

Ich weiß nicht, warum ich es ihr nicht gesagt habe, aber ich konnte nicht wirklich klar denken. Ich machte mir solche Sorgen. Als ich mit schnellen Schritten auf die Tür zuging, bemerkte ich, wie Jule mir noch mit einem besorgten Blick hinterhersah. "Ich werde es ihr erklären, wenn ich zeit dazu habe." nahm ich mir vor.

Es war schon mitten in der Nacht und James schlief wahrscheinlich auch schon, also beschloß ich, trotz des Alkohols, den ich getrunken hatte, das Auto zu nehmen und loszufahren. Ich machte mir alle möglichen Gedanken was passiert sein könnte und verzweifelte fast an den ganzen schlimmen Dingen, die in meinem Kopf rumschwirrten. Ich hatte das Gefühl alles dreht sich und mir wurde unendlich schlecht. Die Straße war glatt und auf halber Strecke machte ich mir plötzlich sorgen, ob ich es bis zum Krankenhaus schaffen würde. Doch dieser Gedanke verschwand gleich wieder, denn das einzige was ich dachte war:

Ich muss das schaffen, ich kann sie nicht alleine lassen.

Nach etwa einer dreiviertel Stunde kam ich an, und stürmte auch schon aus dem Auto in den Aufenthaltsraum. Als ich an der Rezeptionistin vorbeilief rief sie mir hinterher

"hey, warten sie mal, sie müssen sich anmelden"

Ich war so hibbelig und gestresst, dass ich viel zu schnell mit ihr redete. Mein Herz raste wie verrückt.

"Entschuldigung, ich möchte zu Mira, Mira Michaelson, sie wird hier behandelt"

Die Frau blätterte viel zu langsam ein paar Seiten in dem Ordner der vor ihr liegt und sah mich wieder an

"ja, sie ist hier"

Sagte sie ruhig und ich war unendlich genervt davon, dass sie sich nicht beeilte

"in welchem Zimmer?"

Fragte ich hastig

"sind sie famile?"

Ich überlegte kurz, ob ich sie anlügen sollte, doch dann entschied ich mich doch für die Wahrheit

"nein, ich... Ich bin ein freund"

Sagte ich stotternd und wusste, dass ich wohl aufgeben sollte

"tut mir leid, ich darf sie nicht zu ihr lassen, sie befindet sich in einem schlechten Zustand"

Ich fing an nervös zu werden

"ja natürlich ist ihr Zustand schlecht, sonst wäre sie ja nicht hier, hören sie, ich mach mir echt sorgen. bitte... Sie können doch eine Ausnahme machen. Sie hat sonst niemanden. Und ich bin mir sicher ihr Stiefvater wird nicht kommen"

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