Lebwohl

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Pov Kai

Es war ein dunkler Tag , es regnete in strömen und der Wind blies um die Häuser, als ich einen Anruf bekam... Den Anruf.

"Kai... Kai du musst ins Krankenhaus kommen"

Mein Herz begann zu rasen und ich rannte so schnell ich konnte nach unten, zog mir meine Jacke und die Schuhe an und hastete zum Auto. Es war erst eine Woche her, da hatte Robert es mir erzählt... Mit Tränen in den Augen hat er da gestanden und alles rausgelassen. Ich konnte nicht glauben was er sagte... Wie konnte ich nur ohne ihn sein.

Er sagte er hat nicht mehr lang Zeit , also nutzten wir sie so gut wir eben konnten, doch die Kopfschmerzen quälten ihn jeden Tag. Es ist ein schlimmes Gefühl zu warten.... Darauf dass es passiert. Ich möchte ihn nicht verlieren, all diese Erinnerungen die wir haben.. Und doch wäre es wohl egoistisch von mir, ihn diese Schmerzen erleiden zu lassen.

Als ich im Krankenhaus ankam und zu seinem Zimmer lief, war ich bereits der letzte... Jule und James waren schon da... Linda sowieso, sie wich nicht von seiner Seite.

Er sah schwach aus.. Die Haut war blass und faltig, die Augen glasig und kühl... Die Geräusche der Geräte an die er angeschlossen war hallten durch meinen Kopf.

"kai.. Hey ist alles okey?"

Doch ich hörte sie nicht... Nur das schwere atmen meines im sterben liegenden Vaters und der Maschinen die ihn am leben halten.... Doch nicht für immer. Für einen Moment hörte ich jedes einzelne Geräusch ohren betäubend laut und dann... War alles still.

Robert drehte seinen Kopf in meine Richtung und streckte seine Hand aus.

"kai... Komm her mein Sohn"

Ich setzte mich zu ihm und nahm seine Hand, noch immer nicht ganz bei Sinnen. Sie war kalt...

"du darfst den Schmerz fühlen kai. Hörst du? Du musst dich nicht verstecken"

Mein Herz klopfte in meiner Brust und ich merkte, wie mir langsam eine Träne die Wange runter lief.

Linda kam zu mir und legte mir ihre Hand auf die Schulter ... Sie sagte nichts. James und jule saßen still auf einem kleinen Sofa in der Ecke des raumes... Jule in james Armen. Doch ich konnte nicht anders als darüber nachzudenken wie es für sie wohl wäre.... Sie verlieren ihren Stiefvater, einen Mann den sie erst seit ein paar Jahren kennen... Klar sie werden trauern... Doch irgendwann geht das vorbei. Sie haben eine Mutter , die für sie da ist... Sie haben sogar einen Vater, auch wenn der ein Arsch ist.
Doch für mich... Stirbt nicht nur ein Vater, der mich immer mit vollem Herzen geliebt hat...mein leben lang. Nein für mich stirbt auch mein bester Freund.. mein Freund der mir mit lustigen Sprüchen durch die Trauer um meine Mum geholfen hat.. mein Freund der zweifelsohne versucht hat mich zu erziehen und es letztendlich doch aufgegeben hat weil er merkte, dass ich auch so zurecht komme. Mein Dad, den ich über alles liebe...

"kai ich möchte dir etwas sagen"

Er sah mir tief in die Augen und ich prägte mir seinen Blick ein. Ich nickte nur stumm.

"lisa hatte eine Fehlgeburt, vor dir... Wir trauerten unendlich und sie hatte fast keine Hoffnung mehr auf Glück..
Als du auf die Welt kamst... Das war der schönste Moment unseres lebens. Du lagst in ihren Armen... So klein und zerbrechlich und wir konnten es nicht fassen. Du hast unser Leben verändert... Jeden Tag haben wir uns mehr und mehr in dich verliebt.. Sie verehrte dich so sehr... Sie sagte immer zu mir, wie sehr sie sich freute zu sehen wie du aussiehst wenn du erwachsen bist... Doch sie konnte es nicht erleben. Sie durfte es nicht erleben. Kai... Du bist unser Wunder und ich weiß, dass sie dich jeden Tag beobachtet und sieht, wie groß du geworden bist... Dass du Vater wirst. "

Er fing an zu weinen... Doch vor Glück

" Papa ... Du kannst nicht gehen... Du musst sie doch kennenlernen wenn sie auf der Welt ist... Du bist ihr Opa .. Wie soll sie ohne Opa aufwachsen... Wie soll ich ohne ihren Opa leben"

Robert nahm Linda's Hand und drückte sie

"sie wird eine Oma haben, die sich super um sie kümmert... Und einen wundervollen Vater. Kai die Zeit mit dir war ein Segen ... Ich hätte mir nie erträumen können so etwas einmal zu erleben, geschweige denn noch einmal zu lieben nachdem wir sie verloren hatten. Ich weiß dass ist schwer, doch ich möchte, dass du den Schmerz zulässt der dich umgeben wird... Lass dich nicht davon auffressen, schieb die Dunkelheit beiseite und sei für deine Frau und dein Kind da, sie brauchen dich.

Ich werde Frieden haben Kai ... Ich werde bei ihr sein, bei meiner Lisa. "

Ich konnte ihn vor lauter Tränen nicht mehr erkennen und legte meinen Kopf auf seine Brust. Ich spürte das leichte vibrieren seiner Stimme

" ich liebe dich Linda"

Und dann war es still. Kein atmen. Nur das monotone Geräusch des Gerätes, das nun ununterbrochen piepte.

Jetzt ein Schrei, ein schmerzerfüllter Schrei von linda... Und die Stimmen von James und jule die zitternd versuchten sie zu beruhigen.

Ich konnte den Kopf nicht heben.. Ich spürte nichts... Nur den stechenden Schmerz. Mein Kopf lag weiterhin auf seiner Brust doch ich wagte nicht mich zu bewegen.

"lebwohl, dad... Ich liebe dich"

Die Sonnenstrahlen schienen durch das Zimmer auf mein Gesicht und ein lächeln begann sich zu formen.
Sie sind zusammen. Sie sind glücklich.



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The end😭

Uiuiui. Emotional

Ich würde mich sehr über eure meinungen in den kommentaren freuen, das war soweit das letzte kapitel von mir, hat auch lang genug auf sich warten lassen.

Danke an alle die das buch gelesen und mich unterstützt haben
Danke an alle fleißigen kommentatoren😉

🤗

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