Das Wasser glitzterte ekelhaft, märchenhaft, etwas, was mich sonst fasziniert hätte. Wie konnten Sachen so schön aussehen, während auf der selben Erde tausende von Menschen starben. Wie zum Teufel schafften es manche, jeden Tag in ihrem eigenen beschaulichem Leben glücklich zu sein, wohl wissend, dass um sie, so viele schrecklich Dinge gab? Das alles fragte ich mich nicht das erste mal, oh nein, ich selber war schließlich schon mal an einem Punkt angekommen, wo ich es geschafft hatte, mich davon zu überzeugen, dass ich zu etwas ähnlichem fähig war.-
Ich hatte ernsthaft mal versuchen wollen, bloß ganz normal zu sein. Eine Teenagerin, die vielleicht ein bisschen jobbte und sonst gar nichts tat. Jedoch war das gewesen, bevor Hydra mich gefangen hatte. Gefangen, um mich zu foltern, um mich dazu zu bringen, jemanden zu töten. Danach war ich kaputt gewesen, aber Peter, verdammt sei dieser Junge, hatte es tatsächlich geschafft, meine Splitter auf zu sammeln und sie wieder zusammen zu setzten. Doch er hatte mich bloß mit Tesafilm zusammen geklebt, nur um mich danach zu zerschmettern. So gerne hätte ich ihm verziehen, hätte weiter gemacht, doch die Wucht von den Worten hatte mich viel zu schnell auf den Boden der Realität geholt, sodass ich nochmal, und das war eindeutig ein mal zu oft, zersplitterte.
Diesmal war es an mir, diese Splitter zusammen zu kratzen. Und zwar nicht, um sie wieder zurück zu setzten, sondern um etwas besseres zu formen. Ich musste besser werden. Ein Robortor, eine Maschine, wie mein Vater sie hatte. Aber diese Maschiene, als ich, dürfte keine Pause brauchen, sie musste einfach perfekt funktionieren. Schon wenn ich nur daran dachte, wie viele Versuche Hydra wohl zur Zeit an irgendwelchen wahllosen, unschuldigen Menschen durchführte, drehte sich mein Magen um.
Aber trotz der Größe, dieser viel schlimmeren Sache, hatte ich immer noch so was wie Gefühle, und das war das Problem. Jahrelang war es mir gelungen, mich nicht zu verlieben. Und das allein dadurch, dass ich den Gedanken, ich könnte eine andere, bedingungslose Art von Zuneigung für jemanden empfinden, einfach nicht in meinen Kopf gelassen hatte. Vielleicht war ich verliebt gewesen, gut möglich, allerdings hatte ich das niemals eingesehen. Und dementsprechend hatte es dann nie so weit kommen können, wie bei Peter und mir. Es war ein Fehler, den er zuerst eingesehen hatte.
Ich war schwach gewesen. Zu schwach. Doch Peter hatte mir gezeigt, ein weiteres mal, wohin, diese Schwäche führte. Nämlich genau in dn Abgrund. Und wenn ich dort nicht rein fallen wollte, dann musste ich verdammt noch mal diesen Auftrag erfüllen, mich auf das wirklich Wichtige in dieser Welt besinnen, wozu eindeutig nicht meine Gefühle gehörten.
Trotzdem zog ich den Zettel aus meiner Hosentasche und fuhr mit dem Finger über das zerknittertze Papier, ohne es zu lesen wusste ich genau, welche Worze dort drauf standen:
Chiara
Ich habe dich angelogen,ich wollte das alles nicht. Ich wollte nur nett sein, aber du bist mir zu anhänglich. Du hast Mist in diese nicht existente Freundschft interpretiert.
Sei nicht sauer
Das war alles. Ich hatte ihm meine Seele offenbart, meine Mauern gesenkt und ihn willkommen geheißen, aber Peter hatte das gar nicht gesehen, er hatte mich schlicht und einfach zerstört. Die schlimmsten Feinde kamen von innen. Das hatte der Civil War, zwischen Captain America und Tony eindeutig hezeig. Nur das das hier noch nicht mal ein Kampf war, was mich noch rasender machte. Peter hatte mich im Prinzip auf dem Boden geknebelt, um mir dann immer und immer wieder in meinen Bauich zu treten.
Wütend wollte ich den Zettel zerfetzten, aber das konnte ich einfach nicht bringen. Denn egal wie sehr ich es leugnete, ich brauchte diesen Beweis, damit meine Wut immer groß genug blieb. Denn was wär ich schon ohne Wut?
Sie war schon immer meine große Stärke gewesen. Wut, kontrollierte Wut, etwas, was man nutzen konnte, das hatte meine Mutter mich früh, sehr früh gelehrt. Jetzt musste ich sie nur noch auf die richtigen Dinge lenken und dann stände mir nichts mehr im Weg. Wohin dieser freie Weg dann führen würde, wenn ich meine Mission abgeschlossen hatte, dass wollte ich beim besten Willen nicht wissen.
Aber bevor ich mir darum Gedanken machen konnte, schaute ich meine Hände. Konzentration und Wut. Das Seil zu meiner Kraft. Immer hatte ich beides gebraucht, um etwas hervor zu rufen. Allerdings, hatte es sich auch immer um eine gewisse Menge von Angst gehandelt. Gut, dass ich davon genug, tief, in den hintersten Teil meines Gehirnes einen ganzen Haufen gelagert hatte.
Ich steckte den Zettel wieder in meine Gesäßtasche, dann streckte ich meine Hände aus, stellte mir vor, wie ein Feuerball, klein, wie ein Tischtennisball, dortdrin erschien. Vielleicht hätte ich Wasser nehmen sollen, das war definitiv ungefährlicher, aber was konnte man mit der Wut besser formen, als einen Feuerball.
Und tatsächlich, in meiner Hand erschien ein orangener Ball. Überrascht warf ich ihn in die Höhe, ließ ihn auf dem Boden fallen und grinste gefährlich. Der Boden, welcher vom Seewasser noch etwas feucht war zischte, das Gras wurde weggebrannt. Da sollte mal jemand sagen, ich sei kein verfluchtes Genie.
Schnell versuchte ich mir diesen Schutzwall vor zu stellen. Und plötzlich wurde ich zurückversetzt um so ungefähr drei Monate.
Peter trug mich, er rannte. Rannte vorbei an den kämpfenden Menschen, die so schrecklich ausgemergelt waren. Sie alle würden sterben, das wussten wir beide. Ich spürte dies silbrige Flüssigkeit in mir, das Wissen, dass sie mich beschützen würde, komme, was wolle. Aber ich wollte Peter schützen.
Ich kniff mir in den Arm, um mich selber dort raus zu holen. Peter musste nicht mehr geschützte werden. Er hatte das nie gewollt. Jetzt waren andere Leute an der Reihe. Und mit dem Gedanken ,ließ ich eine Hülle um den Feuerball wachsen, ließ zu, dass sie weiterbrannte, aber nicht mehr das Gras verbrennen konnte.
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No tomorrow without a YESTERDAY
FanfictionTriggerwarnung* Das Ende. Was ist das eigentlich? Chiara Caruso, Tochter von Tony Stark, hat das Gefühl, die Bedeutung davon viel zu genau zu erkennen. Aber das ist auch kein Wunder, wenn das Leben scheinbar beschlossen hat, ihr Zitrone zu geben und...