Kapitel 27

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Es war so verdammt kalt. Kalt und gleichzeitig viel zu heiß. Ich schwitzte und schüttelte mich gleichzeitig. Stöhnend drehte ich mich auf die andere Seite, als mich etwas darein  stach. Ein Schrei entwich mir und meine Hand fuhr zu meiner Hüfte, betaschte eine verklebte Stelle. Verdammt, es tat einfach nur weh. Und zwar alles.
Stöhnend schlug ich meine Augen auf, sah in grünes Gestrüpp und hatte plötzlich keine Ahnung mehr, wo zum Teufel ich mich befand. Sonnenlicht blendete mich durch die Äste hindurch, sodass ich sie sofort wieder schloss, was extrem weh tat, denn es fühlte sich so an, als wäre das eine Auge zu geklebt worden.
Langsam sickerten die Erinnerungen zu mir durch. Ich war Chiara Stark... und scheiße, ich hatte wirklich Durst. Die Erinnerungen kamen, doch ich hatte keine Lust, mich mit meinem erstklassigen Versagen zu beschäftign. Natürlich, das musste alles noch anlysiert werden und ich sollte mich wohl damit beeilen, meine Wunden zu versorgen, damit ich nicht noch mehr Fieber bekam, allerdings würde es wohl anstrengend genug sein, mich in diesen Büschen um zu drehen  und dann diese dreizig Zentimeter zum Wasser zu kriechen.
Wenigstens hatte ich bis jetzt keinen Hunger. Ganz im Gegensatz, mir kam das nich vorhandene Essen fast schon wieder hoch. Stöhnend drehte ich  mich. Mein linker Arm war nicht belastbar, mein Atem ging ganz flach, ich hatte totale Kopfschmerzen und beide meiner Beine kribbelten unangenehm.
Stöhnend kroch ich Millimeter für Millimeter zum Wasser, wo ich gierig was trank. Es ließ sich nicht genau sagen, ob es wirklich warm war, oder es einfach nur an meinem Fieber lag, jedoch schien die Sonne sehr beruhigend auf mich.
Das Wasser war dazu im Gegensatz total kalt, doch trotzdem hielt ich mich nicht zurück, trank in etwa wie ein Hund, tauchte meine Nase unter Wasser, musste im Prinzip sofort wieder Luft holen, aber man lernt doch nicht dazu.
Ich saß da, genoss den Sonnenschein, spürte meine Schmerzen und schaute mich um.
Überrascht kniff ich meine Augen zusammen, das Boot, was ich eigentlich zur Flucht hatte nurzen wollen lag nur ungefähr zehn Meter von mir entfernt.
Seufzend streckte ich versuchsweise meinen Arm aus. Es tat weh, was hatte ich auch erwartet. Vermutlich hatte ich meinen linken Arm wirklich gebrochen. Vorsichtig schaute ich an mir runter. Ja, definitiv, ich sah einfach nur zum kotzen aus.
Meine Kleidung war zerfetzt, ich hatte überall rote Striemen, alles hoffentlich kleiner kratzer, die mittlerweile zerkrustet waren. Wenn ich eine tiefere Wunde hätte, die die Tage, welche ich in meiner Ohnmacht verschlafen hatte, weiter bluten würde, dann wäre ich jetzt wohl tot.
Mühsam begann ich mich weiter ins Wasser zu hieven, schüttelte mich vor Kälte und verdereckte ein weiteres mal das wunderbar saubere Wasser.
Zitternd versuchte ich mich zu waschen, sah, dass ich tatsächlich Recht gehabt hatte. Die meisten Wunden gingen nicht tief, aber dafür musste ich wahrscheinlich ein paar nochmal aufschneiden, weil darin Dreck steckte. Ich hatte jetzt schon Fieber und Schüttelfrost, was sollte noch alles kommen, wenn es dazu eine Infektion kam.
Ich schaute mich nochmal um, versuchte mich ein bisschen zu drehen, um zu schauen, ob ich sehen konnte, was oberhalb der Klippe geschehen war. Aber natürlich sah ich nichts, bis auf dass, ich auf einem ungefähr zwei Meter breitem Strefen voller Gestrüpp lag.
Mit einem stirnrunzeln sah ich mich nach einem spitzen Stein, irgendetwas, was ich benutzten konnte, um meine Wunden wieder auf zu schlitzen und den Dreck daras zu pulen, um .
Aber auch wenn ich genau wusste, wie wichtig diese Maßnahme war, fühlte ich mich schon wieder einfach nur unfassbar müde.
Der Fieber musste mir meine Sinne vernebelt haben, denn ich robbte einfach wieder zurück ins Gebüsch, nachdem ich noch einen Schluck Wasser genommen hatte.

Das nächste mal als ich aufwachte stand die Sonne tief, die Dämmerung hatte eingesetzt, es nieselte leicht und ich zitterte total unkontrolliert, sodass es für mich fast unmöglich war zum Ufer zu rutschen.  Mist, ich hätte mich wirklich zusammen reißen müssen um diese doofen Wunden auf zu kratzen.
Jetzt war es deutlich schwerer, mich überhaupt zu bewegen, alles tat weh. Stöhnend versuchte ich mich nach vorne zu hieven, hatte einen Stein gerade ins Auge gefasst, als ich ein stöhnen hörte, was noch mal mein eigenes geächtze übertönte.
Automatisch hielt ich mitten in der Bewegung inne und lauschte nochmal. Ein gedrücktes wimmern ertönte , nicht weit von hier, wenn ich es sogar ohne Kraft hören konnte, denn ich ging einfach mal davon aus, dasss meine Magie mir zur Zeit nicht zur Verfügung standen.
Und diesmal machte ich endlich mal keinen Fehler und rief nicht, gegen jegliche Vernunft, nach der Person, die dort Schmerzen litt, sondern versuchte , so schmerzlos und gleichzeitig leise, wie es ging, zu dem Geräusch zu kriechen.
Die Person musste ungefähr in der Nähe vom Boot liegen, wenn meine Sinne noch richtig funktionierten, was sie eindeutig nicht taten, denn erst nach der halben Strecke, wo ich mehr order weniger leise gekrochen war, kam ich auf die grandiose Idee, dass ich ja auch aufstehen könnte.
Naja, so grandios war das nicht unbedingt, denn ich war mehr als wackelig auf meinen Füßen und spürte  schon, wie mein Kreislauf dagegen ankämpfte sofort zusammen zu brechen. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich hier rum gelegen hatte und mich in meinem Elend gesuhlt hatte, doch es wurde Zeit, nach dieser doofen Person zu suchen, zu hoffen, dass sie noch schlechter dran war als ich, und dann bestenfalls mit einem halbtotem  Informanten davon  zu schippern. Wie auch immer ich ein Ruder bewegen sollte. Aber erstmal musste ich mich langsam planen und versuchen den ersten Schritt zu machen: Denn mich aufrecht die paar Meter zum Boot zu schleppen war schon ganz schön anstrengend.

No tomorrow without a YESTERDAYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt