Kapitel 23

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P.o.V Peter Parker:

Unruhig wippte ich mit meinem Fuß auf dem Boden rum, während die Lehrerin irgendwas von zentrischer Streckung und Strahlungen erzählte. Eigentlich machte mir Mathe Spaß. Eigentlich. Ich mochte alle Naturwissenschafften, aber in letzter Zeit konnte ich mich kaum noch konzentrieren.
Aber diese Konzentrationsschwäche bezog sich nicht nur auf den Unterricht. Selbst wenn ich mich mit Ned verabredete schweiften meine Gedanken ständig ab. Sogar als Spiderman hatte ich versagt. Bei einem Busunglück hatte ich nicht rechtzeitig reagieren können, ein Mann war gestorben und ich hatte es seitdem nicht mal über mich gebracht sein Grab zu besuchen, so ein verfluchter Feigling war ich.
Anscheinend hatte die Lehrerin auch bemerkt, dass ich keinen Plan hatte, was hier vor sich ging, denn sie trat einen Schritt in meine Richtung:,,Peter? Hast du allesverstanden?" Toll. Das waren immer die besten Fragen. Wenn ich jetzt ja sagte, dann würde sie mich irgendwas über das Thema fragen, aber wenn ich nein sagte, dann würde sie noch mal alles erklären, wo doch ehe fest stand, dass ich nichts verstehen würde.
Ich entschloss mich zu einem neutralem wiegen des Kopftes und zeigt auf die linke Tafelhälfte:,, Könnten Sie das vielleicht noch mal erklären?" Mit einem mitfühlenden Lächeln, was sie nicht gerade netter aussehen ließ nickte sie:,, Aber sicher doch" Super, jetzt fühlte ich mich wie ein Sozialfall, dem man alles dreizig mal erklären musste. Wenigstens lachte keiner über mich, was wohl auch daran liegen könnte, dass alle heimlich unter dem Tisch angefanhen hatten auf ihren Handys rum zu tippen, oder bereits am Schlafen waren.
Aber mal ehrlich, wer zum Teufel war auch auif die hirnrissige Idee gekommen, so lange Schule ein zu führen? Da müsste ich mich echt mal beschweren.
Mein Blick wanderte zur Uhr, noch genau zehn Minuten. Das konnte ich aushalten. Das doofe war nur, dass es nicht gerade besser werden würde, wenn ich Schulschluss hatte. Denn dann gab es gar nichts, was mich davon abhalten konnte, mich im Selbstmitleid zu suhlen.
May hatte heute ein wichtiges Geschäftsessen, weshalb sie vermutlich zu nichts zu gebrauchen sein würde und Ned und MJ mied ich in letzter Zeit, wenn ich ehrlich zu mir selber war auch. Auch keine große Stärke von mir selber.
Meine schultern sackten ein Stück nach unten, als mir einfiel, dass ich mich heute ja mit Mr. Stark verabredet hatte. Auch ihm gegenüber hatte ich ein verdammt schlechtes Gewissen. Ein noch viel schlechteres als MJ gegenüber. Aber im Grunde war er doch auch dafür verantwortlich, auch wenn Tony das ganz offensichtlich nicht wirklich so sah.
Doch er hatte es wenigstens geschafft, in die verfluchte Realität zurück zu gelangen, auch wenn ich genau wusste, dass immer noch alle möglichen K.I nach ihr suchten .
Doch mich plagten immer noch Alpträume. Es war, als hätte ich es selber erlebt, was sie erleben musste. Manchmal, wenn ich ein paar ganz schwache Momente hatte, überlegte ich, ob es wohl sein konnte, dass wir eine tiefere seelische Verbindung  zu einander hatten, aber mir war klar, dass sie diese, sollte sie existieren, so gut es ging zerstört hätte, und das machte mir der fehlende Abschiedsbrief von Chiara umso deutlicher.
Endlich ertönte die befreiende Schulklingel, auch wenn unsere liebe Lehrerin kurz danach noch ein gut gelauntes:,, Als Hausaufgabe macht ihr bitte das eben ausgeteilte Arbeitsblatt", flötete. Na herzlichen Dank auch. Als ob ich für so was jetzt noch einen Kopf hatte.
Als einer der ersten verließ ich den Klassenraum und schaute auf die Uhr. Noch eine halbe Stunde, dann erwartete mich Mr. Stark zu einer kurzen Besprechung, wie auch immer die Aussehen sollte. Zwar bestand in einem sehr optimistischen Teil von mir immer noch die Hoffnung, dass er vielleicht was über seine nun schon seit Monaten verschwundene Tochter herausgefunden hatte, aber dann hätte er definitiv positiver geklungen.
In einer verlassenen Gasse zog ich mir meine Kleidung über dem Anzug weg und  schwang dann die letzte Strecke zum Avengersgelände, winkte ein paar Menschen zu, die mit offenen Mündern auf mich zeigten und landete schließlich viel zu früh auf dem großen Anwesen.
Da keine Alarmanlage losging, beschloss ich, einfach schon mal ins Gebäude zu gehen und begrüßte gerade Jarvis, als ich den Eingangsraum durch die riesige Glasschiebetür betrat. Das Anwesen hier war wirklich viel zu riesig, um sich zu merken wo was lag, aber hier war ich wahrscheinlich ehe noch nie gewesen. Oder ich hatte es schon wieder vergessen.
Während ich eingetreten war, war ein Fernseher in der Ecke neben einer gemütlichen Couch angegangen und zeigte gerade News. Kurz blieb ich stehen, um mir alles wichtiges an zu hören, immer noch in der Hoffnung auf was spannendes, als plötzlich das Bild von einem riesigem Wald eingeblendet wurde, wo es brannte. Eigentlich nichts besonderes aber trotzdem wartete ich, bis aus dem Off eine stimme erzählte:,, In der Nähe von Milburn, Utha ist eine riesige Expolsion gemeldet worden. Die Feuerwehr ist derzeit noch damit beschäftigt, den Brand zu löschen. Die Ursache ist zur Zeit noch unklar, jedoch wurde der Brand von einer fremden Person gemeldet, deshalb geht die Polizei von einem eskaliertem Lagerfeuer aus"

Plötzlich meldete sich mein Spinnensinn, oder wie auch immer man ihn nennen würde. Es war eigenartig, aber  eine Sinne fokussierten sich nicht einfach grundlos. Mit angespannter Stimme sagte ich:,, Jarvis, erzähl mir mehr davon" Es hätte jeder sein können, wirklich ein Lagerfeuer, was in Brand geraten war, allerdings könnte das wiederum auch nicht sein, denn es regnete bereits und sah generell so aus, als sei es da ziemlich nass, dann geriet so ein Lagerfeuer nicht so schnell in einen riesigen Waldbrand.
Informationen wurden aufgelistet, allerdings hörte ich Jarvis gar nicht zu, wie er mir noch mehr Informationen zu lieferte, denn alles in mir kribbelte. Ich musste irgendwas tun. Einen Flug buchen, um da hin zu kommen, irgendwas. Chiara war da, sonst würde mein Spinnensinn nicht so reagieren. Und ich musste sie finden, denn ich hatte verdammt noch mal etwas gut zu machen.

No tomorrow without a YESTERDAYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt