Taehyung
Immer mal wieder sah ich ein wenig skeptisch zu dem jüngeren herüber, der an dem Tisch meines großen und offenen Wohnzimmers saß, während er sich den Kopf anscheinend über seine Aufgaben zerbrach, nachdem er hier her gekommen war, um noch ein wenig bei mir zu lernen, bevor wir... Etwas anderes tun könnten. Jedoch fiel mir auch sehr wohl auf, dass seine Aufgaben nicht das einzige waren, worüber er sich seinen hübschen Kopf zerbrach. Im Gegenteil sogar, er sah verzweifelt und teilweise auch schon einfach nur fertig aus, da ihn seine Gedanken plagten während er versuchte, sich auf seine Aufgaben zu konzentrieren.
Nur konnte ich mir das ganze definitiv nicht länger so mit ansehen. Was auch immer es war, dass ihn so durcheinander brachte ich wüsste, wie ich ihn ein wenig ablenken könnte und genau das würde ich auch tun. Weswegen ich bald schon selbst von dem Sofa aufstand, auf den jüngeren zuging und direkt vor ihm stehen blieb, um nach seinem Kinn zu greifen und es anzuheben, damit er gar keine andere Wahl hatte, als mich anzusehen. Und nur kurz zuvor hatte Jungkook seinen Stift selbst frustriert zur Seite geworfen und sich zu mir gedreht, nur um mir jetzt tief in die Augen zu sehen.
Was mich einen Moment lang tatsächlich fast schon durcheinander brachte und ich vollkommen vergaß, was ich vor hatte zu sagen. Weil mich seine Augen so sehr in seinen Bann zogen.
"Steh auf. Lass deine Sachen hier, du kannst sie später abholen" erklärte ich und zog ihn an seiner Hand dann auch schon zu mir hoch, legte meinen Arm um seine Taille und zog ihn noch ein wenig näher an mich heran, um mich zu seinen Lippen vorzubeugen. Und obwohl er zuvor noch so durcheinander schien, erkannte ich jetzt schon wieder ein fast schon zufriedenes grinsen auf seinen Lippen, nachdem ich zuende gesprochen hatte.
"Was hast du vor?" fragte er mich, doch ich ließ ihn nichts mehr sagen, zog ihn an seiner Hand hinter mir her in den Aufzug, da ich ihm natürlich nicht einfach so sagen würde, wo ich vor hatte, mit ihm hinzugehen. Was ihm anscheinend auch überaus bewusst war, jedoch gefiel es ihm natürlich auch, mich ein wenig zu provozieren. Auch dadurch, dass er sich leicht verführerisch gegen die Wand des Aufzuges lehnte und mich mit einem breiten grinsen musterte. Fast schon eine Art Einladung, um mich dazu zu bringen, ihm näher zu kommen.
"Wirst du sehen. Ich will... Dich ablenken, also komm schon. Oder vertraust du mir nicht?" fragte ich und musterte diesen unglaublich hübschen Jungen vor mir aufmerksam. Denn er war... Unglaublich hübsch. Ich hatte in meinem Leben definitiv mit genug gut aussehenden Kerlen geschlafen und vor ein paar Jahren auch eine Beziehung mit jemandem geführt, der mir gefallen hatte, sehr sogar. Auch sein Aussehen natürlich, auch wenn es mir nicht das wichtigste war, wenn es um Beziehungen ging. Beim Sex bevorzugte ich es definitiv, eher mit den hübscheren Kerlen zu schlafen.
Aber bei Jungkook... War einiges anders. Er war noch viel perfekter, als jeder Junge, den ich vor ihm überhaupt gesehen hatte und schaffte es so schnell, mich vollkommen verrückt werden zu lassen. Mich um den Verstand zu bringen und mein Herz zu erobern. Und fuck... Wie schnell er das geschafft hatte.
"Wenn du wüsstest" murmelte er eher zu sich selbst, als er vor hatte, dass ich es auch hören würde. Immerhin hielt der Aufzug gerade an und ich hatte nach seiner Hand gegriffen, um ihn zu meinem Auto zu ziehen, wo wir auch kurz danach ankamen. Dennoch war mir nicht entgangen, was er meinte. Auch wenn es mich wunderte, dass Jungkook mir vertraute. Wir beide kannten uns am Anfang, bevor wir miteinander ins Bett gegangen waren gerade Mal ein paar Tage, wussten nichts über den anderen und spürten nur dieses starke, sexuelle Verlangen nach dem anderen.
Dennoch hatte mir Jungkook nicht nur sein erstes Mal anvertraut, zumindest sein erstes Mal von einem Alpha flach gelegt zu werden sondern auch, dass ich niemandem davon erzählen würde, dass er sich von einem Alpha in den Arsch ficken ließ. Was ihm bei vielen seinen Ruf zerstört hatte und er sicherlich nicht mehr ganz so angesehen war, zudem schienen auch seine Eltern nichts davon wissen zu sollen. Was für mich in Ordnung war.
Zumindest noch. Denn jetzt war es nicht mehr nur den Sex, den ich von ihm wollte. Sondern so viel mehr als das... Auch wenn ich es vielleicht nicht sollte. Vorallem weil ich glaubte zu wissen, dass er nicht annähernd etwas ähnliches fühlte. Und selbst wenn er es täte, könnten wir womöglich niemals zusammen sein. Nicht weil er ein Feigling war und sich nicht traute oder seinen Ruf nicht ruinieren wollte. Wohl eher aufgrund seiner Eltern, die ihn mit einem Omega und nicht mit einem Alpha sehen wollten, den er nicht schwängern konnte.
Viele Eltern von Alphas und Omegas dachten so. Sie erzogen ihre Kinder auf eine grausame Art und Weise, zeigten Alphas, dass sie so kaltherzig und stark wie möglich sein und sich niemals zu sehr zu einem anderen Alpha hingezogen fühlen sollten. Was totaler Bullshit war. Nur obwohl wir nunmal keine biologischen Kinder bekommen könnten, war das nicht annähernd der Weltuntergang. Im Gegenteil.
Jedoch wurde ich auf einmal aus meinen Gedanken gerissen, auch wenn ich mich weiterhin aufs Fahren konzentrierte, nachdem ich dann auch schon los gefahren war, als ich erkannte wie Jungkook den Fahrtwind genoss und seine locken leicht in der Luft herum flogen und seine Frisur ein wenig wilder aussehen ließen. Und ich erkannte auch das breite, zufriedene Schmunzeln auf seinen perfekten Lippen, während er sich ein wenig mit seinem Körper aus dem Fenster lehnte, was er auch konnte, da ich das Dach wieder zurück gefahren hatte um selbst die warme Sommerluft zu genießen.
Nur genoss ich gerade etwas anderes viel mehr. Nämlich den Anblick des jüngeren, wie er fast schon zufrieden aussah und so unbeschwert. Und das nur, weil er gerade in meiner Nähe war und ich ihn vergessen ließ. All seine Probleme, seine Eltern und seinen Stress, den er momentan anscheinend zu Hause hatte.
Bei mir schien er sich tatsächlich... Wohl zu fühlen. Und traute mir so sehr, sodass er mir seine sanfte, teilweise sogar verletzliche und ehrliche Seite zeigte.
Eine Seite an ihm, die mir viel besser gefiel als wenn er vorgab jemand zu sein, der er nicht war.
~
Merry Christmas <3
DU LIEST GERADE
WAP // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓
Fanfiction𝐾𝑖𝑚 𝑇𝑎𝑒𝒉𝑦𝑢𝑛𝑔 und Jeon Jungkook hassten sich schon seit einer ganzen Weile und davon wusste auch jeder. Der ältere Alpha war dafür bekannt, kalt und unnahbar zu sein, was Jungkook, selbst als Alpha, gewaltig gegen den Strich ging. Naja, nu...