Leidenschaftlich küssend drückte er mich gegen die Wand. Ich stöhnte und gab mich ihm ganz hin. Er legte mich sachte auf das Bett in seinem Gemach und küsste meinen Hals zärtlich ab. Ich lächelte voller Glück und flüsterte in die Dunkelheit: „Ich liebe dich, Tristan." Er sah mir in die Augen und erwiderte mein Geständnis: „Und ich dich erst, Korina."
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Alles begann mit unserem kennenlernen. Es war der Anfang vom Ganzen. Vom ersten Augenblick an fand ich Tristan schon charmant und er schmeichelte mir immer wieder. Mit seiner Schwester verstand ich mich auch schnell und wir wurden gute Freunde.
Doch die beiden wussten über mein schwärzestes Geheimnis nicht Bescheid. Sie wussten nicht, dass sie es mit einem mörderischen Monster zu tun hatten, dass schuld an den ganzen Morden war, die im Dorf geschahen.
Fast jede Nacht schlichen Kol und ich uns nach draußen und tötete immer wieder ein paar Dorfbewohner. Die lebenden Dorfbewohner glaubten schon Dämonen seien nachts unterwegs und lebten in ständiger Angst.
Aber ich konnte Kol nicht sagen, dass ich lieber seltener auf Jagd gehen wollte, damit Tristan es nicht herausfand. Er würde mich auslachen über meine Liebe zu dem Grafen, deshalb tat ich einfach mit und hoffte das Tristan es nicht herausfand.
Am Hofe von Marseilles
1002 nach ChristusIch beobachtete Tristan und Elijah beim Axt werfen und lächelte als Tristan direkt ins Schwarze traf. Ach, er war doch der Traum von jeder Frau. Jeder am Hofe vergötterte ihn. Wie sollte ich, die sich nur als Adelige ausgab, je eine Chance bei ihm haben?
Ich beobachtete ihn weiter lächelnd, als er plötzlich kurz zu mir auf sah und mein Lächeln erwiderte. Wir schauten uns kurz an, dann riss mich mein Zwillingsbruder aus meiner Trance. „Meine Schwester findet wohl Gefallen am Sohn des Grafen", meinte Kol belustig und ich drehte mich beleidigt zu ihm um.
„Ich doch nicht Bruder", log ich und schaute dann wieder hinüber zu Elijah und Tristan. Gerade warf Elijah seine Axt auf die Holzzielscheibe und ich fügte hinzu: „Ich beobachte die beiden nur beim Axt werfen. Elijah macht sich gut, findest du nicht?"
Kol verdrehte die Augen und erwiderte: „Weich nicht vom Thema ab, Schwesterherz. Was empfindest du für Graf Tristan?" Ich überlegte kurz was ich ihm sagen sollte und gab dann zu: „Mag sein das ich ihn etwas mag. Er ist sehr charmant." Ich strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und wurde etwas rot um die Wangen.
„Oh, meine Schwester ist verliebt", meinte Kol belustigt, als plötzlich Tristan sich uns näherte. Ich warf Kol einen warnenden Blick zu, als der Sohn des Grafen bei uns ankam und mir charmant zulächelte.
„Ihr zwei seid ganz schön oft beisammen Graf Kol und Gräfin Korina. Euch beide trifft man selten alleine an", bemerkte Tristan und ich lächelte ihn an. „Der Grund dafür ist wohl das wir Zwillinge sind und uns sehr gut verstehen", erklärte ich ihm und er schaute mich überrascht an. „Ihr seid Zwillinge?", fragte er uns überrascht und musterte Kol und mich.
„Ja, sind wir", meinte ich mit einem leisen Lächeln zu Kol, der mir kurz zu nickte und dann hinzufügte: „Ich bin der Ältere von uns."
Beleidigt sah ich Kol an, dass er das jetzt erwähnen musste und ergänzte: „Nur um ein paar Minuten." Verschmitzt grinste mich Kol an und ich erwiderte sein Grinsen.
Tristan schmunzelte und meinte: „Mir hätte früher auffallen sollen das ihr Zwillinge seid, ihr ähnelt euch sehr." Ich grinste und fügte hinzu: „Wir verstehen uns ohne Worte."
Tristan lächelte und sprach weiter: „Ich bin um zwei Jahre älter als meine Schwester Aurora, aber trotzdem bedeutet sie mir alles. Ich kann mir also euer Geschwisterband gut vorstellen."
Ich lächelte, er und Aurora waren uns ziemlich ähnlich was das dauernde Beisammensein betraf. Die beiden traf man eben so selten alleine auf, wie mich und Kol und man sah ihnen an das sie sich ebenso viel gegenseitig bedeuteten.
Mein Blick schweifte etwas ab und ich bemerkte wie Lucien Aurora einen kurzen Blick zuwarf. Tristan bemerkte den Blick auch und begegnete ihm mit einem wütenden Blick. Belustig meinte ich: „Da scheint sich wohl jemand in eure Schwester verliebt zu haben."
Sofort bereute ich was ich gesagt hatte, als Tristan herablassend erwiderte: „Dieser einfache Bauer wird niemals Auroras Gunst verdienen." Ich schluckte, ich würde auch nie Tristans Zutun verdienen. Ich war ebenfalls unter dem adeligen Stand...
„Tristan", riss mich Auraros freudige Stimme aus meinen Gedanken, die plötzlich bei uns aufgetaucht war. „Du warst wundervoll beim Axtwerfen", lobte sie ihren Bruder, der ihr zulächelte. „Oh vielen Dank, Schwester. Elijah war ein wackerer Gegner", erwiderte er.
Aurora wendete sich plötzlich zu mir und meinte lächelnd: „Wir hatten noch gar nicht richtig die Gelegenheit uns kennenzulernen." Ich nickte und erwiderte: „Über mich gibt es nicht viel zu erfahren." Ich schaute kurz zu Kol hinüber, der meinem Blick begegnete. Über uns gab es viel zu erfahren, nur durften sie das meiste davon nicht herausfinden.
„Über so eine wunderschöne Frau gibt es bestimmt haufenweise zu erfahren", behaarte Tristan und fügte hinzu: „und ich freue mich schon sehr darauf alles von Ihnen zu erfahren, Korina de Guise."
Mein Lächeln verschwand kurz. Er hatte das alles so betont. Vermutete er schon das hinter meiner Schönheit mehr versteckt war? Was ist, wenn eines von Kols und meinen Opfern noch lebte und Tristan über unsere dunkle Seite schon bescheid wusste?
Ich schluckte und wurde von Kols Stimme aus meinen Gedanken gerissen: „Korina! Tristan hat dich soeben etwas gefragt." Verwundert sah ich auf, ich war kurz ganz weggetreten gewesen. „Mhm", murmelte ich und schaute Tristan an. Meine Bedenken waren zu dem Zeitpunkt noch völlig sinnlos, da Tristan noch nichts von uns wusste, aber er würde es noch früh genug erfahren.
„Ich habe gefragt, ob die Werte Lady einen Platz heute neben mir beim Essen einnehmen möchte", wiederholte Tristan seine Frage, die ich vorhin überhört hatte. „Oh", machte ich und war immer noch verwirrt. Hatte er mich wirklich gerade gefragt, ob ich neben ihm sitzen mag?
„Es wäre mir eine Ehre neben Ihnen zu sitzen", nahm ich die Einladung an und verbeugte mich leicht. Tristan lächelte und erwiderte: „Sie brauchen sich doch nicht vor mir ständig zu verbeugen, das hat eine so wunderschöne Frau wie Sie nicht nötig." Ich nickte, mit einem Lächeln auf den Lippen. Tristan lächelte mir noch kurz zu, dann schritt er mit seiner Schwester von dannen.
Zum Abendessen zog ich mir ein wunderschönes Kleid an und durfte einen Platz an der Tafel neben Tristan einnehmen. Es war ein wunderschöner Abend und wir sprachen sehr viel. Ich lernte ihn näher kennen und auch er erfuhr viel von meinem Charakter. Natürlich log ich in vieler Hinsicht bei meinen Erzählungen und verdrehte meine richtigen Kindheitsgeschichten, so dass sie etwas mit Adel zu tun hatten.
Ich fühlte mich sehr wohl in der Nähe von Tristan, aber ich hatte sehr viel Angst davor das er die ganze Wahrheit über mich herausfand. Aber im Moment wusste er nicht welches Monster ich war und schon bald kam es zu mehr zwischen uns.
Anfangs schmeichelte er sich immer wieder mit Worten bei mir ein und später machte er mir dann auch Geschenke. Ich wurde noch nie so von einem Mann umschwärmt und es machte mich glücklich. Tristan machte mich glücklich, aber irgendwann änderte sich dies ebenfalls. Wie man immer so schön sagt Liebe und Hass liegen nah beieinander...
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Die Ur-Häretikerin
VampirosKorina Mikaelson ist die Zwillingsschwester von Kol und mit ihr ist definitiv nicht zu spaßen. Während sie wie ihre anderen Geschwistern auch zu einem Ur-Vampir wurde, so behielt sie ihre Zauberkräfte, da sie eine Siphonerin (Energieabsaugerin) als...