Weihnachtsdolche

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Wir schritten die Treppen hinunter mit einem Champagnerglas in der Hand. In der Mitte der Treppen blieben wir stehen und sahen auf die vielen Gäste hinab, die zur Weihnachtsfeier unserer Familie erschienen waren. Wir entdeckten Rebekah in der Menge und belauschten sie, während sie mit der jungen Hexe sprach, die mein Zwillingsbruder hierher eingeladen hatte.

„Sie sind doch mit meinem Bruder hier", fing Bekah an die blondhaarige Frau gewandt an. „Ich hab da einen Rat für Sie. So eine reizende Hexe wie Sie sollte besser nicht mit Kol ausgehen", gab sie ihr den Rat und ich verdrehte die Augen.

„Oh, es ist nicht so etwas wie ein Rendezvous", fing das Mädchen schüchtern an, dessen Namen ich nicht kannte. Rebekah berührte sie kurz am Arm und meinte zu ihr: „Sie können bessere haben." Ich wandte mich nun an meinen Zwilling: „Wieso dieses Mädchen? Sie hat doch gar kein Interesse an dir." „Und genau deshalb, sie ist eine Herausforderung", erwiderte er und hob kurz das Glas und lächelte dem Mädchen zu.

Sie hob ebenfalls lächelnd das Glas und ich fragte Kol: „Du willst sie erobern, nur weil sie das einzige Mädchen ist, welches deinen Charm widerstehen kann? Wieso spielst du nur mit den Frauen? Du könntest nach deiner wahren Liebe Ausschau halten." „Nein, ich will mich nicht blind verlieben und denselben häufigen Fehler wie du machen", meinte er und sah dabei weiter zu dem Mädchen.

Verletzt von seinen Worten sah ich kurz zu Boden und sofort merkte er, was er gerade gesagt hatte. „Tut mir leid, ich wollte das nicht so ausdrücken", meinte er schnell und ich nickte. „Ich weiß, aber du hast Recht. Ich vertraue zu schnell", erwiderte ich und lenkte dann schnell wieder zum vorherigen Thema: „Hast du Gefühle für das Mädchen?"

„Ich bitte dich, nein. Außerdem glaube ich langsam, dass sie eher auf Frauen steht", meinte er und ich lachte. „Ja, das ist der einzige Grund, wenn eine Frau deinem Charm wiederstehen kann", scherzte ich und nun stellte sich Rebekah auch zu uns. Ich stand eine Treppe unter Kol, dann kam Klaus, Rebekah, Marcel und ganz oben ober Kol stand Elijah.

Der Fotograf machte sich bereit und ich lächelte liebreizend in die Kamera

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Der Fotograf machte sich bereit und ich lächelte liebreizend in die Kamera. Das grelle Licht blitzte auf und schon war das Foto geschossen. Das Foto von den Gastgebern, dieser Party. Als das Foto geschossen war und der Fotograf die Kamera wegräumte, schlug Klaus mit einem Löffel gegen sein Glas um Aufmerksamkeit von den Gästen zu bekommen.

Aller Augen im Saal wendeten sich zu unserem Bruder, der nun eine Rede hielt: „Wie Sie wissen, brachten die Mikaelsons, als sie in Louisiana eintrafen die für diese Jahreszeit traditionellen Freudenfeuer mit. Nun laden wir Sie, die wenigen Auserwählten, dazu ein, sich der Tradition unserer Familie anzuschließen und Wünsche füreinander aufzuschreiben und als Glücksbringer zu verbrennen."

Ich lächelte und sah zu Klaus, der seine Ansprache weiter hielt, während ich an unsere Tradition zurückdachte. Als Kinder hatten wir dieses Freudenfeuer immer gemacht. Kol hatte es immer am meisten Spaß gemacht, seine Wünsche ins Feuer zu schmeißen und ich liebte diese Tradition ebenfalls.

„Die Feiertage sind eine Zeit, um die Familie zu würdigen", Klaus sah kurz zu Marcel hinab und fügte hinzu: „und die Freunde." Er sah wieder zu den Gästen auf und fuhr fort mit seiner Rede: „Es ist ganz besonders befriedigend, dass man in Zeiten, in denen der Verrat tief reicht..."

Kol und ich wechselten einen kurzen Blick, während Klaus weiterredete: „...jemanden hat, dem man vertrauen kann." Wusste er Bescheid, was Kol und ich vorhatten? Er hob sein Glas nun hoch und sprach: „Ein Toast. Auf dich, meine Schwester." Rebekah lächelte Klaus zu, während alle Gäste riefen: „Auf Rebekah!" Jeder trank etwas, während Kol mir noch einen kurzen Blick zu warf bevor er an Elijah vorbei die Treppe hinauf ging. Irgendwas stimmte an der Situation hier gar nicht.

Ich überlegte kurz, was ich machen sollte, denn es war ziemlich sicher das Klaus Bescheid wüsste. Ich sah meinem Bruder nach und wollte ihm gerade nach gehen, doch dann sah ich Elijah plötzlich nicht mehr. Ich sah hoch zu dem Geländer und sah wie Elijah in Vampirgeschwindigkeit hoch gelaufen war und nun vor meinem Zwillingsbruder stand.

Klaus ging böse grinsend an mir vorbei ebenfalls hoch zu Kol. Geschockt sah ich zu, wie Elijah meinen Zwillingsbruder von hinten grob packte, der sich soeben zu Klaus umgedreht hatte. Er versuchte sich zu wehren, aber Elijah war zu stark und Klaus hielt wieder eine Rede zu den Gästen: „Ladies und Gentlemen, ich entschuldige mich für diese kleine Störung."

Ich sah fassungslos zu Rebekah. Sie hatte uns verraten! Sie lächelte mich gespielt an und als ich mich wieder umdrehte und die Treppen hoch zu meinem Bruder wollte, um ihn zu retten, war plötzlich Marcel in Vampirgeschwindigkeit vor mir. Wütend sah ich ihn an, während Klaus oben weiter seine Rede hielt: „Aber was wäre ein Mikaelson-Familienfest ohne ein wenig Missklang?"

Er zückte einen Dolch und ich meinte drohend zu Marcel: „Geh mir sofort aus dem Weg!" „Ich denk nicht Mal dran", erwiderte er und ich lächelte böse, während ich ihn mit einem Zauber schreiend in die Knie fallen ließ. „Ich wiederhole mich nur ungern", meinte ich wütend und ließ ihn mit einem Zauber über das Geländer der Treppe fallen.

Ich wollte gerade die Treppen hinauf gehen, als mich Rebekah bei der Hand packte und mich anschrie: „Korina! Was soll das?" Sie war echt total verliebt in Marcel, das würde ich wohl nie verstehen können. Ich entzog ihr meine Hand wütend und in dem Moment hörte ich Kol aufschreien. Verzweifelt sah ich hinauf, wo Klaus ihn gerade extra langsam erdolchte.

„Wie konntest du uns nur verraten?!", schrie ich Rebekah an und war in Vampirgeschwindigkeit oben. Kol lag erdolcht am Boden und ich sah Klaus und Elijah nun wütend an. Ich schleuderte Elijah hart gegen die Wand und verpasste ihm mit einem Zauber einen Genickbruch. Dann wendete ich mich an Klaus, der bereits einen zweiten Dolch gezückt hatte.

„Träum weiter", zischte ich und schleuderte mit einem Zauber den Dolch aus seiner Hand. Er fiel über das Geländer hinunter zu den Gästen. Ich machte noch eine Handbewegung und Klaus flog nun durch die Luft, über das Geländer, ebenfalls hinunter zu den Gästen. „Wage noch einmal uns zu erdolchen!", schrie ich, während die Gäste alle erschrocken auseinanderwichen, damit Klaus auf niemanden flog.

Ich wandte meinen Blick nun zu Kol und wollte mich gerade hinunter bücken, aber plötzlich wurde ich in Vampirgeschwindigkeit von jemanden gepackt und gegen die Wand gedrückt. Ich blickte erschrocken in Marcels Augen. Er packte mich grob bei den Armen und drehte mich so um, dass ich nun mit dem Rücken zu ihm stand.

Ich erkannte Rebekah, welche nun auf mich zu kam mit einem Dolch in der Hand. "Tu es Bekkah, sie hat es verdient", meinte Marcel als sie vor mir stehen blieb. Wieso verschworen sich alle gegen mich und Kol?! Ich blickte sie wütend an, wehe sie tat es!

Aber das kurze Zögern hatte schon ausgereicht um Marcel seinem Griff zu entkommen. Ich war immer noch ein Ur-Vampir und somit stärker. Es war also sinnlos sich mit mir anzulegen. Ich ließ ihn mit meinem lieblings Zauber wieder die Arterien in seinem Kopf platzen, so dass er unendliches Kopfweh hatte. Schreiend fiel er in die Knie.

Ich lächelte böse, doch dann spürte ich plötzlich einen Schmerz in meiner Brust. Erschrocken beendete ich den Zauber und sah hinab. Rebekah hatte mir den Dolch hineingejagt! So etwas hatte ich nicht von ihr erwartet.

Wieder einmal überkam mich diese grausame Kälte. Der Dolch, den ich aus Klaus Hand geschleudert hatte, hat sich Rebekah wohl geholt. Es war doch eigentlich klar gewesen, dass sie wie immer auf Klaus Seite stehen würde. Und dieser Marcel hatte versucht mich zu überwältigen.

Er war gescheitert. Rebekah hatte es schlussendlich geschafft. Trotzdem bereute ich immer mehr, dass ich ihn damals mit elf Jahren nicht umgebracht hatte. Ich hätte es einfach tun müssen. Vieles wäre leichter ohne ihn! Und Rebekah hätte ich niemals vertrauen sollen!!

Ich spürte wieder den unbeschreiblichen Schmerz bei meinem Herzen und diese Kälte, welche sich wieder in meinem ganzen Körper ausbreitete. Es war wieder so, als würde ich sterben. Ich hasste dieses Gefühl, der Schwäche, des Todes. Alles wurde schwarz und ich fiel erdolcht zu Boden...

Die Ur-HäretikerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt