Familienstreit

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"Lass uns doch etwas Spaß haben", meinte Klaus zu Kol und mir ein paar Stunden später. "Ich sollte Spaß mit dem Bruder haben, den ich am meisten hasse?", fragte ich und sah zu Klaus auf, der mich wütend anfunkelte. Wie wir uns nur beide hassten. "Nein danke, kein Interesse", lehnte ich ab, doch Kol unterbrach mich: "Ach komm schon, Schwesterherz. Etwas Spaß, kann doch nie schaden."

Ich starrte ihn fassungslos an. Wieso verzieh Kol unseren Brüdern so schnell? "Klaus hat uns schon viele Male qualvoll erdolcht, falls du das Vergessen hast. Es tut mir leid, dass ich das nicht einfach so ignorieren kann, wie du", meinte ich an meinen Zwillingsbruder und stand vom Sessel auf. Ich wollte gerade den Raum verlassen, aber Klaus hielt mich auf und fragte mich: "Könnte ich es mit einer Jagd wieder gut machen?" Er könnte es niemals wieder gut machen, aber ich hatte Lust zu töten und Kol grinste mich schon so an, damit ich ja sagen würde. Wieso also nicht?

"Gut", gab ich mich geschlagen. Die zwei hätten sonst niemals locker gelassen. Brüder konnten manchmal echt nervig sein. Ich sah zwischen den beiden noch einmal hin und her. "Aber ich darf am meisten morden", meinte ich zu den Jungs und verließ mit diesen Worten den Raum.

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Ich schenkte mir gerade einen Wein ein, während Klaus und Kol zusammen Schach spielten. Ich musste schon sagen die Jagd hatte ganz schön viel Spaß gemacht. Ich hatte einfach die Tatsache ignoriert, wie sehr ich Klaus hasste und das Töten genossen. Ich hörte plötzlich Schritte herein kommen und drehte mich um. Es war Elijah.

Ich stöhnte auf. Ihn wollte ich jetzt echt nicht sehen. "46", meinte er ernst an uns alle und nun konnte ich mir ein Grinsen nicht unterdrücken. "Ein ganzes Mietshaus. 46 ausgesaugte Leichen", beendete er laut und immer noch außer sich. Ich trank einen Schluck roten Wein und sah unschuldig in die Luft, während Kol desinteressiert einen Schachzug machte.

"Ach was", meinte Kol, als er sich wieder im Stuhl zurück lehnte. Grinsend fügte er hinzu: "Es waren fast 60." Plötzlich fiel Kol noch etwas ein und meinte: Ah, die vergaßen auf dem Dachboden nachzusehen." Ich lachte und bestätigte: "Ja, nach oben sind die meisten raufgerannt, vor allem die, die ich getötet habe. Ich wollte etwas mit ihnen fangen spielen oder besser gesagt verstecken. Gott, die waren alle schlecht im Verstecken."

Sie hatten aber auch keine Chance, da ich ja Vampirgehör habe und so ihren ängstlichen Herzschlag hören konnte. Ich liebte den Geruch von Angst. Ich grinste böse, während ich an meine Opfer heute zurückdachte. Die hatten alle so süß voller Angst geschrien. Kol und ich waren bekannt für unsere psycho Spielchen. Wir waren die psychopathischen Ur-Vampire.

"Warum fliehen eigentlich die Leute immer auf den Dachboden? Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn", meinte mein Zwilling und ich nickte. Er hatte Recht, das ergab wirklich keinen Sinn. Im Dachboden saß man kurz gesagt in der Falle. Elijah ergriff nun wieder das Wort: "Es ist schon schwer genug, unsere Anwesenheit hier geheim zu halten, auch ohne dass ihr 3 alles in eurer Macht Stehende tut, um Aufmerksamkeit zu erregen." Ich verdrehte die Augen, immer nervte Elijah. Er war schon immer ein Spielverderber gewesen und tat nur immer so nobel. In Wirklichkeit war er ein genauso schlimmes Monster wie wir alle.

"Ich bin überrascht, dass du Zeit hast, dich mit uns abzugeben", fing Klaus an, während er auf das Schachbrett starrte. "Angesichts der Stunden, die du damit verbringst, Marcellus zu verhätscheln", beendete Klaus seinen Dialog und sofort meinte Elijah wieder laut: "Ist es das, worum es hier geht?" Kol sah kurz zu ihm auf, während er einen Schachzug wieder machte und Klaus zu Elijah sah. Ich stellte mich mit meinem Weinglas nun neben Kol und beobachtete das ganze Szenario. Man erlebte nicht alle Tage, dass Klaus und Elijah stritten.

"Du bist neidisch auf meine Beziehung zu Marcellus. Niklaus, du brachtest dieses Kind hier in dieses Haus", beendete Elijah seinen Dialog. Wieso hatte Nik überhaupt dieses Kind aufgenommen? Welcher normale Vampir nahm bitte ein Kind auf? Ich meine, dies ergab keinen Sinn. Wieso sollte man ein Kind als Vampir aufziehen?! Und noch dazu bedeutete der Junge Nik etwas.

Marcellus war ein Sklave gewesen und vor einem Jahr hatte Klaus ihn gerettet als ein Plantagebesitzer ihn ausgepeitscht hatte. Eigentlich war Klaus nicht der, der anderen gutes tat, sondern genau das Gegenteil. Ich fand es deshalb eigenartig, dass ihm der Junge so viel bedeutete und er angefangen hatte ihn großzuziehen. Auch hatte Klaus ihn den Namen Marcellus gegeben, da er noch keinen Namen gehabt hatte. Das alles passte nicht zu Klaus!

"Er ist hier nicht länger sicher", meinte plötzlich Elijah, als er eine halbe Ewigkeit geschwiegen hatte. Ich sah zu unserem älteren Bruder hinüber, während dieser nun lauter weitersprach: "Ich kann nicht gestatten, dass er hier bleibt." Klaus stand nun wütend auf und fuhr Elijah an: "Du bestrafst den Jungen wegen den beiden?" Er zeigte auf Kol und mich. Jetzt wurden also wir auch noch in den Streit miteingezogen?

"Dann würde ich lieber die beiden zurück in einen Sarg legen", meinte Klaus laut und sofort fragte Kol wütend: "Du stellst diesen Welpen über unsere Familie?" Ich funkelte Klaus an. Ich hatte auch nichts anders von ihm erwartet. Marcellus gehörte für ihn schon mehr zur Familie, als Kol und ich zusammen. Wütend mischte ich mich in das Gespräch ein: "Vielleicht sollten wir diesen Welpen einfach für allemal erledigen, dann ist das Problem beseitigt und wir vergessen dann deinen Kommentar, dass du lieber uns erdolchen würdest, als..."

Klaus unterbrach mich: "Dieser Welpe gehört auch zu unserer Familie und wenn ihr ihm etwas antut, dann schwöre ich euch, dass ich euch beide bis in alle Ewigkeit erdolche!" Ich sah ihn böse an und erwiderte: "Hör doch endlich mit dieser Dolch Drohung auf." Ich hatte es satt, dass er dauernd mit den Dolchen drohte. Es blieb wieder kurz still im Raum, dann sah Klaus zu Elijah und meinte ernst und bestimmt zu ihm: "Marcellus wird nicht gehen."

Die Ur-HäretikerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt