-33. MIDNIGHT KISS-

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Kageyama's Sicht:

Kurz vor vier. Ich saß, wie oft auch, auf der Fensterbank im Badezimmer und inhalierte die schädlichen Stoffe meiner Zigarette. Es war die letzte und daher genoss ich sie in vollen Zügen. Ich weiß auch nicht, wie ich so tief gesunken bin und wann es damit begann, dass ich Zigaretten mochte und relativ abhängig von ihnen wurde.

Anfangs begann ich nur mit dem Rauchen, weil ich mich mit dem ekelerregendem Geschmack von anderen runterziehenden Gedanken ablenken konnte, aber mit der Zeit habe ich wohl, ohne es wirklich zu realisieren, Gefallen daran gefunden. Ich weiß zwar, dass es schädlich für mich und vor allem meiner physischen Gesundheit ist, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals damit aufhören kann. Und ob ich überhaupt noch die Kraft dazu hatte, damit aufzuhören.

Ich seufzte und blickte aus dem Fenster. Es war relativ kühl, aber angenehm kühl. Einige Sternchen funkelten am Himmel und beschmückten den Mond, welcher mir begrüßend entgegen strahlte. Ich mochte den Mond. Er war so ruhig. So friedlich und leer.

"Kageyama-san?"

Hinata rieb sich die Augen und funkelte mich müde an. "Warum schläfst du noch nicht?"

"Bin nicht müde", seufzte ich nur und zog ein weiteres Mal an meiner Zigarette, bevor ich mein Kopf an den Fensterrahmen anlehnte.

"Du siehst erschöpft aus...du solltest schlafen gehen", flüsterte Hinata mit einem Hauch von Müdigkeit in seiner Stimme.

"Mh, werde ich. Du kannst ruhig wieder ins Bett gehen. Ich rauche meine Zigarette fertig und komme dann nach"

"Ich glaube dir nicht", er setzte sich auf die Kommode, welche neben dem Fenster stand. "Ich warte, um sicher zugehen, dass du danach auch wirklich schlafen kommst"

Ich grinste. "Du kennst mich ein wenig zu gut"

"Na sicher doch. Zumindest gut genug, um zu wissen, dass du danach nicht ins Bett kommst und das nur daher gesagt war"

Ich schüttelte den Kopf, worauf einige Minuten lang pure Stille herrschte.

"Du ziehst ja daran, als ob dein Leben davon abhängt", merkte Hinata an.

"Es ist meine letzte"

"Achso...", er nickte verstehend.

Ich schloss die Augen und exhalierte den Rauch, gefolgt von einem zufriedenen Seufzer.

"Kageyama-san?"

"Hm?"

"In weniger als einem halben Jahr sind wir durch mit der Schule und bald fangen die Abschlussprüfungen an....weißt du schon, was du danach machen willst?"

Sehe ich so aus, als hätte ich irgendeinen Plan davon, wohin es mit meinem Leben gehen soll?

"Keine Ahnung...ich will einfach nur ausziehen. Kann die Fresse meines Vaters nicht mehr ertragen"

Hinata spielte mit dem Saum seines Hoodies. "Weißt du...ich habe einen Onkel in Osaka...der ist Hausmeister und hat mir eine leerstehende Wohnung angeboten, falls ich nach der Schule was in Osaka machen will. Du kannst ja überlegen, ob du mitkommen willst. Ich finde Osaka ganz schön und Ma' fand das Angebot auch echt gut"

Ich schmunzelte. Er ist echt verdammt süß.

"Also willst du mit mir ganz alleine in eine Wohnung weit weg von unseren Eltern ziehen?"

"Ja...?"

"Obwohl du weißt, wie es jedes Mal endet, wenn wir alleine unter einem Dach sind?"

Sofort wank er panisch ab und ich könnte schwören, dass seine Wangen vor lauter Scham einen tiefen Rotton annahmen.

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