-32. BLANK EXPRESSION-

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Hinata's Sicht:

Stumm gingen wir die Landstraße hinauf, um uns auf einen der dortliegenden Hügel für eine Weile niederzulassen.

Kageyama-san war ruhig. Die Art von ruhig, die man nicht einschätzen konnte. Ich konnte allgemein nie einschätzen, wie sich Kageyama-san fühlt, geschweige denn an was er dachte. Er war einfach ein verschlossenes Buch, geschützt von einem komplett blanken und weißen Einband. Sein Blick war monoton, jedoch nicht einschüchternd oder besorgniserregend. Mehr ausdruckslos...aber stärker als sonst.

Versteckt er seine Emotionen vielleicht?

Will er, dass ich das ganze vorhin einfach vergesse?

Ist es ihm peinlich?

Will er lieber alleine sein?

Ich weiß es nicht...

"Hey...", ich zupfte an seinem Ärmel, bevor wir uns auf den kleinen Hügel setzten.

"Hm?"

"Willst du reden, oder so?", fragte ich und versuchte es so locker, wie nur möglich, rüberzubringen.

"Nein"

"Okay...wie du magst", ich presste die Lippen aufeinander und spielte mit dem Saum meines Hoodies.

Gott...ich weiß einfach nicht, wie ich an ihn rankommen soll. Wir stehen uns nie besonders nahe. Es sei denn es geht um Sex. Da ist er immer total dabei. Aber kann man es ihm übel nehmen?

Nein.

"Magst du meinen Vater?", fragte er aus heiterem Himmel.

"Uhm...also hassen tue ich ihn nicht"

"Also magst du ihn?"

"Naja, was heißt mögen...? Ich meine, ich finde ihn cool. Er ist ein netter Kerl und solange Mom glücklich ist, ist alles gut"

Er grinste. Gehässig.

"Und...", setzte er an zu sprechen.

"Was ist, wenn ich nicht glücklich bin? Wäre dann trotzdem alles gut?"

"Huh, wie meinst du das?"

"Naja, was ist wenn diese ganze Familiensituation einfach nicht mein Ding ist?"

Hä?

"Ich verstehe immer nich nicht so ganz was du meinst, Kageyama-san"

Er seufzte, setzte an zu sprechen, ließ es dann aber wieder sein. "Vergiss es"

"Erklär mir doch einfach was du meinst. Du sagtest, dass du nicht glücklich bist und das unsere Familiensituation 'nicht dein Ding ist'. Was meinst du denn damit?"

"Ich wollte nie, dass unsere Eltern heiraten. Ich will Yui nicht als Stiefmutter haben und dich und Natsu genauso wenig als Stiefgeschwister. Ich will einfach wieder alleine, mit meinem 24/7 arbeitenden Vater, in Tokio leben und dort vor meiner Spielkonsole und in der Schule verrotten. Das ganze hier mit dem zusammenziehen und alles drum und dran, raubt mir jeden Nerv und es kränkt mich"

"Und warum?"

Kageyama rieb sich die Stirn. "Hinata...bist du dumm, oder tust du nur so?"

"Nein nein. Ich verstehe was du meinst. Aber was gefällt dir denn daran nicht? Ist es meine Mutter, bin ich es, tun wir etwas, was dich unwohl fühlen lässt?"

"Nein...es ist...Ich mag es einfach nicht. Ich mag das Gefühl einfach nicht, diesen Gedanken...das wir eine komplette Familie sind"

Ich nickte verstehend. Ich dachte es mir schon...

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