Am Ende des Weges

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An einem gewöhnlichen Samstagmorgen zogen zwei Kinder los, um draußen zu spielen, so wie sie es fast jeden Tag taten. Sie rannten durch das gesamt Dorf, versteckten sich in Scheunen oder hinter Häusern, das alltäglich närrische Treiben eben. Aber dieser Samstagmorgen war alles andere als alltäglich, wie Kinder eben sind, sind sie sehr neugierig, so kam es, das sie immer wieder neues entdecken wollten und neue Sachen ausprobierten. Sie kannten bereits alles im Dorf und im unmittelbaren Umkreis, so fühlten die beiden sich schnell gelangweilt und wollten Abwechslung.

Jonas schlug vor, zur Abwechslung einmal in den nahegelegenen Wald zu gehen und dort zu spielen. Erik wusste nicht so recht, ob dies eine gute Idee war, seine Mutter warnte ihn immer wieder davor, in den Wald zu gehen, da dort angeblich immer wieder Menschen verschwanden. Jonas begann, sich über ihn lustig zu machen und provozierte somit Erik, Erik ließ sich das nicht gefallen und willigte nach etwas grübeln ein, zusammen mit Jonas in den Wald zu gehen.

Die beiden schnappten ihre Fahrräder und fuhren zum Wald, sie stellten sie anschließend am Waldrand ab und gingen zu Fuß weiter. Sie jagten sich gegenseitig immer weiter in den Wald hinein, sie hatten so viel Spaß sich hinter Bäumen und Büschen zu verstecken das sie komplett die Zeit vergessen hatten. Als Jonas die Schulter von Erik berührte, fing Erik auf einmal an zu schreien, er hatte jemand zwischen den Bäumen gesehen, er kannte diese Person nicht und war dafür, dass sie allmählich wieder nach Hause fahren sollten. Da es langsam dunkel wurde, willigte Jonas ein und sie gingen in die Richtung, aus der sie gekommen sind.

Sie gingen den Weg immer weiter entlang, immer in dieselbe Richtung, aber sie erkannten den Weg überhaupt nicht mehr wieder. Sie dachten sich nichts dabei, vermutlich haben sie nicht darauf geachtet, da sie die ganze Zeit nur gespielt haben, also liefen sie den Weg weiter entlang. Sie liefen immer weiter bis sie einige umgestürzte Bäume auf dem Weg fanden, spätestens jetzt wussten die beiden, dass etwas nicht stimmte. „Jonas, ich glaube hier stimmte etwas ganz und gar nicht" sprach Erik, „ach was, wo bleibt deine Abenteuerlust?" erwiderte Jonas und rannte weiter den Weg entlang. Erik zweifelte daran, dass dies alles kein gutes Ende nehmen wird.

Sie rannten immer weiter, mittlerweile lagen nicht nur umgestürzte Bäume auf dem Weg, sondern auch tote Tierkadaver, Erik bekam es mit der Angst zu tun, Jonas lachte ihn aus, das er eine Weichei sei und nie was im Leben erreichen würde. Plötzlich bemerkte Jonas etwas, er sah, wie erst Erik auch, wie ein Mann sie aus einer gewissen Entfernung aus beobachte. „Ist das dieser Slenderman, von dem man so viel hört?" überlegte Jonas, Erik stimmte ihm zu, „dieses aus der Ferne beobachten wäre durchaus typisch für ihn" fügte Jonas hinzu.

„Was sollen wir jetzt tun?" fragte Erik Jonas, „gegen den Slenderman können wir doch sowieso nichts ausrichten", sie beschlossen, immer weiter in die gleiche Richtung zu rennen, irgendwann würden sie schon aus dem Wald rauskommen. Gesagt, getan. Die beiden rannten so schnell sie konnten immer in die gleiche Richtung, aber umso weiter sie kamen, desto näher kam dieser Slenderman und umso düsterer wurde die Umgebung. Plötzlich hörten sie jemanden rufen, es war Eriks Bruder, er kam vermutlich gerade von der Arbeit zurück und sah die Fahrräder am Waldrand stehen. „Das ist mein Bruder!" schrie Erik laut „es kann nicht mehr weit sein, los wir schaffen das" so rannten sie immer weiter und weiter, sie waren mittlerweile sehr erschöpft und konnten kaum mehr rennen, die Stimme von Eriks Bruder wurde immer leiser und man konnte sie bald nicht mehr hören. Sie kamen zu einer kleinen Hütte mitten im Wald, eine gewöhnlich Jagdhütte wie es den Anschein hatte. Ohne lange zu zögern, rannten sie zu der kleinen Hütte, sie rissen die Tür auf und direkt vor ihnen stand dieser Slenderman, aber erst jetzt sahen sie, das es gar nicht Slenderman war, er hatte zwar auch kein Gesicht, aber er war viel zu klein und hatte auch keine Tentakel.

Aber was war es dann? Noch bevor sie schreien konnten griff die Kreatur sich die beiden und seitdem hat man nie wieder etwas von den beiden gehört...

Das ganze Dorf war in Aufruhr, Eriks Bruder hatte es jedem erzählt. Die Eltern der beiden beschimpften sich gegenseitig, dass es die Schuld des Sohnes der jeweils anderen Familie sei. Man wusste nicht, wie man die Kinder retten sollte, niemand der noch bei Verstand war traute sich freiwillig in diesen Wald, sie wollten den Wald abbrennen, doch scheiterte jeder Versuch ein Feuer am Wald zu legen auf mitunter seltsame Art und Weise, die man sich nicht so einfach erklären konnten, wie z.B. einen plötzlich umstürzenden Baum, der es genau auf diese Person abgesehen hat oder auch plötzliche Angriffe tollwütiger Tiere.

Niemand wusste, wie man diesen Wald bezwingen kann, die meisten aus dem Dorf hatten auch zu viel Angst um zu fliehen, aber wer konnte es ihnen schon verübeln?

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