Kapitel 1

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Langsam öffnete ich die Augen. Es war dunkel um mich rum, nur eine Nachttischlampe warf etwas Licht in den großen, in schwarz gehaltenen Raum. Ich lag auf einem Bett mit roter Seidenbettwäsche. Wo zum Teufel bin ich? Ich habe höllische Kopfschmerzen und meine Schulter tut weh. Ich richte mich langsam auf und denke nach was passiert ist.
Ich war mit meiner besten Freundin Liz auf einer Party von ihrem neuen Freund Nate. Er feierte etwas abgelegen in einem alten Fabrikgebäude seinen 20. Geburtstag. Ich ging allerdings nur mit da sie mich angefleht hat weil sie genauso wie ich lediglich ihren Freund dort kannte und nicht allein gehen wollte. Wie immer ließ ich mich breitschlagen. Was wohl ein verhängnisvoller Fehler war. Wir feierten ausgelassen und ich machte Bekanntschaft mit ein paar neuen Leuten. Obwohl ich nur Nate vom sehen her, und Liz kannte, war es echt eine schöne Party. Der Alkohol begann zu wirken und wir wurden immer lockerer, bis auf einmal ein Paar Typen mit schwarzen Bandanas um den Kopf herein kamen die offensichtlich nicht eingeladen waren denn sofort verstummte die Musik und Nate ging wutentbrannt auf die 5 Typen zu. Die Stimmung im Raum war auf einen Schlag sehr angespannt und sofort stellten sich Nates Freunde neben ihn. Sie führten eine hitzige Diskussion über etwas das ich nicht verstand. Aber sie klangen ziemlich aggressiv. Offenbar sagte einer von ihnen etwas Falsches denn plötzlich schnellte Nates Faust vor und traf einen der Typen im Gesicht. Binnen Sekunden brach eine Schlägerei aus. Da ich vorher kurz draußen eine geraucht hatte und Liz bei Nate geblieben war, suchte ich den Raum leicht panisch nach ihr ab. Verdammt wo ist sie? Die anderen Partygäste versuchten entweder so schnell wie möglich das Gebäude zu verlassen oder halfen Nate und seinen Jungs. Als ich immer noch panisch suchend durch den Raum rannte wurde ich auf einmal grob am Arm gepackt und nach rechts gezogen. „Wenn du nicht zahlen kannst, nehme ich mir eben sie als Bezahlung mit." Was hat der gerade gesagt? Ich versuche mich loszureißen doch keine Chance sein Griff ist einfach zu fest. „Das wirst du nicht tun!" rief Nate. „Und ob ich das tun werde! Oder ich nehme mir einfach gleich deine kleine Schlampen Freundin." Sagte der Typ der meinen Arm immer noch fest umklammert hielt. Ich bemerkte wie die anderen aufhörten sich zu prügeln und gespannt der Diskussion lauschten. Plötzlich knallte hinter Nate eine Tür und für einen kurzen Augenblick waren alle abgelenkt. Ich nutzte diese Sekunde und rammte dem Typen mein Knie in den Bauch. Er ließ mich sofort los und hielt sich gebückt den Bauch. Ich fing an zu rennen! „Fangt sie!" rief der Typ noch hinterher aber ich lief schon nach draußen. Hinter mir hörte ich Schritte. Schnelle Schritte. Scheiße! Ich rannte raus und lief in den schwarzen Wald. Man sah so gut wie nichts, nur ab und zu wenn der Mond den Boden durch das dichte Geäst fand. Hinter mir wurden die Schritte immer leiser und als ich schließlich keine mehr hörte, stellte ich mich kurz hinter einen großen Baum und rang nach Atem. Ich weiß nicht wie weit ich gelaufen bin, aber der Alkohol in meinem Blut machte meine Kondition auch nicht wirklich besser. Nachdem ich wieder normal atmen konnte wollte ich weiter rennen, doch plötzlich hörte ich Schritte. Verdammt, sie waren schon ziemlich laut, also konnte derjenige nicht weit weg sein. Wenn ich jetzt anfange zu rennen würde er mich sehen und fangen können. Das wäre glatter Selbstmord. Also kauerte ich mich am Fuße des Baumes zusammen und hielt mir meinen Jackenärmel vor den Mund damit mein Atem nicht mehr zu hören war. In diesem Moment liebte ich mich für meine Liebe für schwarze Anziehsachen. Vielleicht habe ich ja eine Chance und er entdeckt mich nicht. Nach einer Weile wurden die Schritte wieder leiser und ich entspannte mich ein wenig. Nun war es schon ein paar Minuten komplett still und ich stand wieder auf um weiter, tiefer, in den Wald zu laufen. Doch plötzlich hörte ich jemanden direkt hinter mir laut Atmen. Erschrocken riss ich den Kopf rum, als auch schon jemand grinsend hinter dem Baum an dem ich die ganze Zeit saß, hervor kam. Wie konnte das sein? Ich habe niemanden gehört?! Ich hätte ihn doch hören müssen! Schnell drehte ich mich um und fing wieder an zu rennen. Doch ich hatte keine Chance gegen den großen Jungen. Er warf sich im Lauf auf mich sodass ich mit der Schulter erst gegen einen Baum geschleudert wurde und dann auf den harten Boden krachte. Er fiel auf mich drauf und ein Stein bohrte sich tief in meinen Oberschenkel. Der Typ auf mir lachte dreckig: „Hab ich dich", drehte meine Arme auf den Rücken und band etwas drum. Mit einem Ratsch bohrte sich die Fessel tief in mein Fleisch und ich konnte meine Arme nicht mehr bewegen. Vor lauter Alkohol und Adrenalin spürte ich den Schmerz zum Glück nicht so stark. Er zog mich an einem Arm hoch und so stand ich nun vor ihm. Er grinste immer noch. So ein Arschloch! Er zog mich zurück durch den Wald. „Und was hast du jetzt vor?", sagte ich trotzig während er mich immer weiter neben sich herzog. „Siehst du schon noch früh genug." Ich komme mir vor wie in einem schlechten Film. Nach einer Weile Fußmarsch bei dem ich immer mal wieder über Äste stolperte, kamen wir endlich an eine Lichtung. Aber halt, wo ist das Fabrikgebäude? Ich dachte wir gehen zurück? Wo zur Hölle bringt der Mistkerl mich hin? Wir betreten die große Lichtung und ich sehe wie gerade ein großes schwarzes Auto auf uns zu fährt. „Na endlich." Nuschelt der Typ neben mir und greift mit der freien Hand in seine Jackentasche. „Schöne Träume, Süße." Bevor ich nachdenken konnte was er damit meint, riss er mich mit einem Ruck rum sodass ich mit dem Rücken an seinen Oberkörper gepresst wurde und drückte mir einen Stofffetzen aufs Gesicht. Mir wurde schwummrig und ich sackte zusammen. Dann wurde alles schwarz.

Snow White ~ cold as iceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt