Die Musik dröhnte in meinen Ohren und ich stellte mich neben Alex. „Möchtest du etwas trinken?" „Ja gern, einen Long Island bitte." Er nahm meine Hand und zog mich hinter sich her zur Bar. Nach ein paar Minuten hatte er unsere Drinks und wir stießen an. Der Cocktail schmeckte köstlich. Genau das was ich brauchte um meine Nerven ein wenig zu beruhigen. „Wann fangt ihr eigentlich an mit eurer ‚Rache'" fragte ich ihn dicht an sein Ohr. „Wir sind schon dabei, die anderen checken gerade die Lage und suchen diesen Mistkerl. Tony lockt ihn dann in eines der Hinterzimmer und da warte ich dann schon auf ihn." „Oh okey. Und wie will sie ihn da hin locken? Er wird ja wohl kaum freiwillig mit ihr mitgehen." Jetzt lachte er. „Haha, natürlich wird er freiwillig mitgehen, er ist schließlich auch nur ein Mann wenn du verstehst." „Oh." Sie wird ihn also verführen. Irgendwie tat er mir leid. Der arme Kerl geht mit der Hoffnung auf sonst was mit ihr mit und wird dann eiskalt erschossen. „Und du bringst ihn dann um?" fragte ich vorsichtig, darauf bedacht dass uns niemand anderes hört. „Was? Nein, ich werde ihm lediglich einen Denkzettel verpassen den er so schnell nicht mehr vergisst." Grinste er. „Ach so." Puh, Erleichterung machte sich in mir breit, heute würde also doch niemand sterben. Meine Stimmung wurde sofort besser und ich zog Alex mit mir auf die Tanzfläche.
Eins musste man ihm lassen, bewegen konnte er sich. Es sah verdammt heiß aus wie er sich im Rhythmus der Musik bewegte und ich gab ebenfalls mein Bestes nicht allzu bescheuert auszusehen. Ich liebte tanzen, auch wenn es nicht immer hundertprozentig gut aussah, mir ging es eher um den Spaß. Und den hatten wir. Nach einer Weile waren unsere Drinks leer und wir verließen die Tanzfläche. Alex sah auf etwas hinter mir und sein Blick wurde auf einen Schlag eiskalt und undurchdringlich. Ich drehte mich um und sah Tony die auf dem Schoß eines Mannes etwa um die 20 saß. Sie knutschten wild rum und die Hände des Typen lagen auf ihrer Hüfte. Dann zog mich Alex ein Stück weit hinter sich her. „Also, es geht los. Du bleibst hier und amüsierst dich. Wenn alles erledigt ist kommen wir wieder uns suchen dich. Mach keinen Scheiß und versuch nicht aufzufallen. Bis später Snow." Schnell umarmte er mich noch und dann war er weg. Na toll. Was zur Hölle sollte ich denn jetzt bitte allein in diesem Club machen? Um nicht gar so blöd dazustehen bestellte ich mir einfach noch einen Drink. Bezahlen tat ich mit dem Geld das mir Fynn gegeben hatte als wir ausgestiegen sind. Es war sozusagen mein Lohn von unserem gemeinsamen Deal. Langsam verstand ich auch wieso Alex so reich war. Bei diesem einen kleinen Deal an dem ich eigentlich nur am Rande beteiligt war, hatte ich 250€ verdient, und ich wollte gar nicht wissen was man für einen Auftragsmord bekam. Als ich das Geld wieder in meine Tasche steckte und meinen Drink nahm, beschloss ich einfach eine rauchen zu gehen. Ist auf jeden Fall besser als hier dumm rum zu stehen. Der abgetrennte Raucherbereich war schnell gefunden und so stellte ich mich etwas abseits von allen anderen hin und wollte in meine Tasche greifen um mir eine rauszuholen als mir einfiel das ich ja gar keine Schachtel hatte. Ansonsten hat mir immer Alex welche gegeben. Fuck. Nach kurzem überlegen beschloss ich einfach irgendwen nach einer zu fragen. Fest entschlossen ging ich zu der Gruppe Jungs vor mir, tippte einen an und fragte: „Ähm, hätte jemand eventuell eine Zigarette für mich?" verlegen lächelte ich den Jungen vor mir an. Er war hübsch und grinste mich ebenfalls an. „Für so schöne Mädchen wie dich doch immer." Er zog die Schachtel aus seiner Hosentasche heraus und gab mir eine. Der Junge neben ihm reichte mir sein Feuerzeug und ich zündete sie mir an. Ich bedankte mich und wollte eigentlich wieder zu meinem alten Platz etwas abseits gehen, aber der eine, der mir die Zigarette gegeben hatte, hielt mich zurück. „Willst du uns nicht noch sagen wie du heißt?" „Jenny." Erwiderte ich nur. „Und mit Nachnamen? Du kommst mir irgendwoher bekannt vor. Nach kurzen überlegen sagte ich die Wahrheit: „Rozarez". Wenn sie die R-Blood kannten, wäre leugnen sowieso zwecklos, da mein Tattoo durch das knappe Kleid nicht verdeckt war. Sie sahen mich alle erstaunt an. Mist, vielleicht hätte ich doch lügen sollen. „Freut mich dich kennen zu lernen Jenny. Ich heiße Denniz, das sind Nico, Aaron und Dominic. Er zeigte während er die Namen aufsagte, jedes Mal auf die betreffende Person. „Hi" sagte ich dann nur kleinlaut an die anderen gerichtet. „Und was machst du hier?" fragte Aaron. „Feiern und ihr?" „Ja das ist uns klar, aber wieso bist du hier ganz allein?" „Meine Freundin hat gerade jemanden kennen gelernt und da wollte ich nicht stören." Wirklich erstaunlich wie leicht mir das Lügen mittlerweile fiel. Andererseits war es ja nicht ganz gelogen. „Ah haha, das ist natürlich verständlich." „Ja, aber ich glaube ich schau mal wieder rein. Danke für die Zigarette." Lächelte ich die Jungs noch einmal an, drückte meine Zigarette aus und ging. „Vielleicht sieht man sich mal wieder." Rief mir Denniz noch hinterher, doch ich ging einfach stur weiter bis ich zu der Tür kam, die ins innere führte. Irgendwie waren sie komisch. Wie erstaunt sie geschaut haben als ich ihnen meinen Namen gesagt hab. Naja, vielleicht fanden sie auch einfach meinen Namen komisch. ‚Oder sie wissen wer die R-Blood ist!' rief mir meine Innere Stimme wieder ins Gedächtnis. Ich beschloss einfach nicht mehr drüber nachzudenken und ging auf die Tanzfläche. Nach einer Weile wurde mir das tanzen zu langweilig, ich ging zu einem der Barhocker und setzte mich. Nachdem ich erfolgreich drei Flirtversuche von besoffenen Typen abgewehrt hatte, entdeckte ich Alex. Er stand mitten auf der Tanzfläche und sah sich suchend um. Schnell sprang ich auf und ging zu ihm. Als er mich entdeckte packte er mich am Arm und zerrte mich raus. „Hey was ist denn los?" rief ich als er mich immer noch nicht los ließ. „Wir müssen weg. Irgendein Vollidiot hat die Polizei gerufen." Oh shit.
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Snow White ~ cold as ice
ActionZur falschen Zeit am falschen Ort und dein Leben wird innerhalb von Sekunden ein anderes. Du erfährst Dinge über deinen Vater die du dir nicht einmal im Traum hättest ausmalen können und landest von heute auf morgen gezwungener Maßen mit einem Auft...