Kapitel 4

1.2K 59 5
                                    

„Was wollen wir hier drin?" frage ich Alex der suchend durch das Geschäft schaut. „Na was wohl, dir was zum Anziehen suchen, oder willst du ewig mit deiner Kaputten Jeans und dem Tshirt rum rennen?" „Oh." Damit hatte ich jetzt überhaupt nicht gerechnet, aber er hat Recht. Mit den Worten „Alessandro, da bist du ja endlich." Kommt auf einmal eine Frau mittleren Alters auf uns zu. Sie sieht ziemlich hübsch aus mit ihren langen schwarzen Haaren und der leicht gebräunten Haut. Sie zieht Alex in eine herzliche Umarmung und als sie sich endlich von ihm lösen konnte mich ebenfalls. Es tat gut mal wieder etwas Freundlichkeit zu spüren. „Ich bin Marija, und du musst Jenny sein. Alex hat nicht übertrieben, du bist wirklich ein verdammt hübsches Mädchen." Ich spürte wie meine Wangen sich rot färbten und sah zu Alex rüber der ein bisschen Verlegen zur Seite schaute. „Na wie dem auch sei, Marija wir brauchen was zum Anziehen für sie." Sie sah mich kurz noch einmal an und dann schob sie mich auch schon Richtung Kabine. Alex nahm auf dem großen Sessel direkt davor Platz. Marija die offensichtlich schon ein paar Outfits vorbereitet hatte gab mir drei Schwarze Jeans und ein paar schwarze Oberteile mit hinein. Dann zog sie den Vorhang zu. Ich atmete einmal tief durch. Was zur Hölle mache ich hier überhaupt? Ich sollte die Beine in die Hand nehmen und abhauen. Aber ich käme wahrscheinlich nicht einmal bis zur Tür bevor mich Alex schon gefangen hätte. Ich zog mir langsam meine Jeans und mein Tshirt aus. Im Spiegel sah ich dass auf meinem Oberschenkel und auf meiner Schulter jeweils ein großer blauer Fleck prangte. Ich seufzte und zog dann eine der Jeans und ein Schwarzes Top mit Spitze an. Beides saß perfekt, und ich musste zugeben dass die Hose meinen Hintern gut zur Geltung brachte. Ich zog langsam den Vorhang auf und präsentierte das Outfit den anderen beiden. Es gefiel Ihnen und ich probierte die anderen Sachen. Als ich auch das letzte Outfit endlich gezeigt hatte sagte Alex: „Okey also die Alltags Sachen hätten wir, hast du auch ein paar Party Outfits raus gesucht Marija? Und die Sportsachen?" Party Outfits? Wofür brauch ich bitte Party Outfits? Ich habe eigentlich nicht vor feiern zu gehen in nächster Zeit. „Wieso Party Outfits?" fragte ich deshalb. Er grinste, kein gutes Zeichen. „Erstens weil wir öfter mal auf Partys gehen werden und zweitens weil ich es so will." „Aha weil du es so willst also." Knurrte ich leicht sauer. Dieser Typ macht mich langsam echt fertig. Er treibt mich quasi in den Wahnsinn. Lange halte ich das mit ihm nicht mehr aus. Immer dieses selbstgefällige Grinsen auf seinem Gesicht. Am liebsten würde ich es ihm aus dem Gesicht schlagen. Aber da kam Marija schon wieder mit gefühlten Tausend Minikleidern, Röcken und Tops angerannt. Gott Steh mir bei wenn ich das alles probieren muss. Sie hängte alle Sachen sorgfältig an eine Stange an der Wand und bedeutete mir zu ihr zu gehen. Ich betrachtete die Outfits und musste zugeben sie sahen wirklich toll aus. Zumindest die meisten. Alex leistete uns jetzt ebenfalls Gesellschaft und wir drei gingen jedes Outfit einmal durch. Ich wunderte mich dass ich mir die Outfits aussuchen durfte die ich probieren will. Ich suchte mir 7 Kleider, 6 Röcke und viele Tops aus. Nachdem ich alles probiert hatte und wieder aus der Kabine kam stand auf einmal Alex vor mir. Er hatte ein Kleid in der Hand. „Probier das noch, ich habe es grade da drüben gefunden." Er lächelte und ich probierte, zum hoffentlich letzten Mal heute, ein Kleid. Der Reißverschluss ist am Rücken. Verdammt. Ich öffnete den Vorhang einen Spalt breit und hielt Ausschau nach Marija. Doch sie war nicht da, nur Alex saß auf seinem Sessel und beobachtete mich belustigt. „Brauchst du Hilfe Babe?" Widerwillig ließ ich mir also das Kleid von ihm zumachen. Er beobachtete mich währenddessen die ganze Zeit im Spiegel. Als es endlich zu war trat er einen Schritt zurück um mich besser betrachten zu können. „Wow" entfuhr es ihm leise. Ich glaube nicht dass er wollte das es jemand hört denn gleich danach räuspert er sich und nuschelt ein ‚sieht gut aus'. Das Kleid war wirklich ein Traum. Es war schwarz und hatte keine Träger, eigentlich eher schlicht, aber irgendwie sah es doch aufregend aus an mir. Oben war es sehr eng geschnitten und viel nach unten in leichten Tüll. Es ging bis zur Mitte miener Oberschenkel was meine Beine nur noch länger wirken ließ. Auf jeden Fall das schönste Kleid das ich heute anhatte. Hat Alex wirklich gut ausgesucht. Marija kam auf einmal wieder herein und schrie eine kurze Parodie spanischer Wörter um dann noch „du siehst aus wie ein schwarzer Engel!" herauszubringen. Ich musste grinsen bei den Wörtern schwarzer Engel, denn irgendwie hatte sie Recht. Alex öffnete mir wieder den Reißverschluss, jedoch ließ er es sich nicht nehmen kurz bevor er es ganz offen hatte mit der einen Hand um meinen Rücken zu streichen. Ich zuckte vor dieser unerwartet sanften Bewegung zusammen und spürte Alex Atem an meinem Ohr. „Du brauchst doch keine Angst vor mir haben Black Angle." Gerade als ich erwidern wollte das ich ganz bestimmt keine Angst vor ihm hatte und er seine Pfoten von mir lassen sollte, was ein bisschen gelogen ist, schloss er auch schon den Vorhang und ich war allein. Ich zog mich also an und ging zur Kasse an der er und Marija schon standen. Sie hatte noch ein paar Sportklamotten dazu gelegt und kassierte schnell ab. Am Ende kam die beachtliche Summe von 661,99€ raus. Mir klappte der Unterkiefer runter bei so einer hohen Summe aber Alex schien soviel erwartet zu haben denn er zuckte keinen Moment mit der Wimper und reichte Marija das Geld in Bar. Wieso zum Teufel hat er so viel Bargeld dabei? Andererseits sollte es mich nicht wundern, schließlich ist er ein Gangster und Gangster zahlen immer Bar, oder? Wir verabschiedeten uns von Marija und gingen wieder zum Auto. Nach etwa einer halben Stunde schlief ich ein. Ich war wohl doch müder als ich gedacht habe.

Snow White ~ cold as iceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt