Als ich die Augen öffnete, blendete mich die Sonne die durch eines der geöffneten Fenster schien. Schlagartig kamen die Erinnerungen von gestern wieder hoch. Der Unfall, der schief hängende Kopf von Nico und natürlich der Moment als mir Dominic den Lauf der Waffe an die Schläfe hielt. Ich kann immer noch das kalte Metall auf meiner Haut spüren und den Knall hören als er abdrückte. Vorsichtig schob ich meine Hand unter der Decke an meine Rippen und spürte den dicken Verband.
Auch wenn mich die Jungs behandelt haben wie den letzten Dreck ging es mir doch erstaunlich nahe dass sie tot sind. Immerhin sind sie indirekt wegen mir gestorben!
Ein leises klopfen riss mich aus meinen Erinnerungen. Ich wollte denjenigen vor der Tür herein bitten, doch bekam keinen Ton heraus. Es war als wäre mein Hals wie zugeschnürt.
Auch ohne Herein öffnete sich die Tür nun langsam und Tony kam herein. "Hey Süße, wie geht's dir? Du hast mir so einen Schrecken eingejagt!" Sie setzte sich zu mir ans Bett und musterte mich. "Hey, mir geht's gut. Aber wie geht's dir was ist da an deinem Arm passiert?" Brachte ich nach dem dritten Versuch schließlich krächzend hervor. Unter ihrem Tshirt lugte ein Streifen weißer Verband vor. "Ach nicht der Rede Wert, ist nur ein Streifschuss gewesen, nicht weiter schlimm. Aber bist du dir sicher dass es dir gut geht? Du warst ein Einhalb Tage mehr oder weniger bewusstlos nachdem dir unser Doc die Kugel rausgeholt hat."
"Bitte was? Eineinhalb Tage?!" Vor Schreck wollte ich mich sofort aufsetzten doch meine Seite machte mir einen gehörigen Strich durch die Rechnung sodass ich sofort wieder in mich zusammensank und einmal scharf die Luft ein zog. Tony nickte nur und tätschelte mir die Schulter. "Wann ist der Streifschuss passiert?" Fragte ich sie mit zusammen gebissenen Zähnen da sich der Schmerz noch nicht vollkommen gelöst hat. "Nun ja, bei unserem ersten Rettungsversuch für dich, da hab ich nicht richtig Aufgepasst weil ich mir einfach so große Sorgen gemacht hab, wir wussten zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht einmal ob du überhaupt noch lebst, und ja da hab ich diesen einen Typen nicht gesehen. Er kam schräg von der Seite und als ich kurz vor der Lichtung stand spürte ich nur noch wie mein Arm gebrannt hat wie Feuer. Zum Glück kam mir dann sofort Fynn zur Hilfe und hat ihn kalt gemacht." Ich schluckte einmal schwer. Ich hatte also doch recht mit meiner Vermutung damals, die blonde Gestalt am Waldrand war wirklich Tony. Nur wegen mir!
"Hey jetzt schau nicht so, es ist nicht deine Schuld Okey? Du kannst nichts dafür dass diese Arschlöcher dich entführt haben. Dich trifft keinerlei Schuld an irgendwas!" Zur Antwort nickte ich nur.
Es klopfte wieder an der Tür, diesmal nur etwas lauter. "Herein!" Rief ich, und schon ging die Tür auf und Alex stand im Zimmer. "Hey" lächelte er mich an. "Hey" antwortete ich. "also ich glaube das war mein Stichwort, ciao Süße ich komm später noch einmal vorbei." Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und verschwand. Als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt hob Alex die Decke an und legte sich zu mir. "Du hattest Glück, 5 min später und du wärst in meinen Armen verblutet." Alex, Charmant wie immer, weiß wie man Gespräche anfängt. "Danke. Für alles! Das ihr mich da rausgeholt habt und das du mich gerettet hast!" Bedankte ich mich aufrichtig und sah ihm dabei in die glänzenden Augen. "War doch selbstverständlich. Wie schon gesagt wir lassen keine Freunde zurück!" Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. Eingekuschelt in seine Umarmung und seine Schulter schlief ich bald darauf ein.Die nächsten 2 Wochen hatte ich noch strickte Bettruhe. Die andern kamen mich jeden Tag alle Besuchen und abends schlief ich meistens in Alex' Arm ein.
Von Tag zu Tag merkte man wie ich wieder Fitter wurde. Nach dem 3. Tag konnte ich schon wieder alleine gehen und meine Mangelernährung hatte ich nach einer Woche auch wieder einigermaßen im Griff.
Doch Ca. Die Hälfte des Tages war ich allein auf meinem Krankenzimmer, was soviel heißt wie man denkt einfach viel zu viel über alles nach.
Bis jetzt habe ich noch mit niemanden über das erlebte gesprochen, und ich glaube das dauert auch noch.
Doch was mir in diesen 3 Wochen Bettlegerichkeit klar wurde war dass das NIEMAND, ABSOLUT NIEMAND mehr mit mir machen wird.! Ich werde mich nie wieder so behandeln lassen und wenn es mich den Tod kostet!
Das Schwor ich mir hoch und heilig !
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Snow White ~ cold as ice
ActionZur falschen Zeit am falschen Ort und dein Leben wird innerhalb von Sekunden ein anderes. Du erfährst Dinge über deinen Vater die du dir nicht einmal im Traum hättest ausmalen können und landest von heute auf morgen gezwungener Maßen mit einem Auft...