Kapitel 1

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DAVINA


Seine wunderschönen Augen sahen in meine und sie waren genau so schön wie am ersten Tag, in denen ich sie ansehen durfte. Sie waren aber nicht nur unglaublich schön, sondern auch unglaublich gefährlich, denn seine Augen hielten mich gefangen und ließen mich nicht mehr frei.

Der Unterschied zu damals war nur, dass ich nicht freigelassen werden wollte von ihnen und ich liebte jede Sekunde in denen ich mich in seinen Augen verlor.

Sein männlicher Geruch, stieg in meine Nase, während seine Lippen sich zu einem wunderschönen Lächeln bildeten und ich merkte, wie mein Körper schlagartig darauf reagierte. Mein Atem hielt an, während ich dieses schöne Lächeln betrachtete, denn es war perfekt. So perfekt wie Enno selbst es war.

Seine Lippen fühlte ich auf meinen, während seine rauen Hände meinen Körper erkundigten, wie sie es immer taten und ich mich ihm hingab. "Ich vermisse dich." sprach ich leise aus, bevor ich einen weinen wahrahm und ich versuchte ihn mit in die Realität zu nehmen, denn es war nur ein Traum der verschwamm und mein Sohn mich weckte.

Sein weinen riss mich aus einem wunderschönen Traum, den ich immer wieder träumte und ich Enno nur so bei mir hatte. Ich war froh, denn ich merkte so, dass ich mich an jedes kleinste Detail erinnerte. An das Gefühl seiner Lippen auf meiner Haut. An seine Hände auf meiner Haut. An sein kleines Muttermal unter seinem rechten Auge. An sein Lächeln selbst und selbst an den Klang seiner Stimme und seines Lachens. Das alles träumte ich immer wieder und war dankbar, dass ich wenigstens da, die Möglichkeit hatte meinen Mann bei mir zu haben.

Nur die Tränen jeden Morgen, störten mich, denn sie machten mir bewusst, dass ich ihn nie wieder sehen würde und das wusste sogar mein Unterbwusstsein. 

Seufzend stand ich auf und warf mir etwas drüber, da ich zu Milo wollte um ihn zu beruhigen, da ich ihn nicht weinen lassen konnte und ich ihn am liebsten bei mir schlafen lassen wollte, aber ich hatte Angst, dass ich ihn Nachts erdrücken würde. Außerdem war er unheimlich anstrengend manchmal, was im Alltag gut war, da er mich so von Enno ablenkte und ich immer dran dachte, mein Kind bei Laune zu halten.

"Soll ich das machen?" fragte mich Kai, der aus seinem Zimmer kam und er hier wohnte, weil er mir nicht zutraute alleine mit einem Kind klar zu kommen. Vielleicht dachte er aber auch, dass ich verrückt geworden war und ich mich selbst umbringen würde, weil ich diesen Verlust nicht überstand. Das hatte er damals zu Luca gesagt, als er dachte ich war geistig nicht bei bewusstsein.

"Nein schon gut." lächelte ich ihn schwach an und lief dann in sein Zimmer, bevor ich in die blauen Augen sah, die er von mir hatte und er seine kurzen Arme nach mir austreckte und ich ihn dann auf den Arm nahm. "Ich hatte so eine schöne Nacht mit deinem Papa." sprach ich leise seufzend und sah wie er sich langsam wieder bruhigte und ich ihm einen Kuss auf seinen Kopf drückte. Meine Augen ließ ich zu meinen Kind schweifen, dass alles war, was ich noch hatte von Enno und ich froh war, dass wenigstens er mir geblieben war.

"Du hast von ihm geträumt?" hakte Kai nach, als er ebenfalls reinkam und ich meinen Blick zu ihm schweifen ließ, bevor ich wieder zu Milo sah. "Ja." kam es leise von mir, während ich sah, wie Milo langsam wieder müde wurde und ich ihn dann langsam in sein kleines Bett legte und ich dann einen Schritt machte, als ich sicher war, dass er schlief.

"Ich bin für ein paar Tage weg morgen." informierte er mich, als ich an ihm vorbeiging und ich dann seine Tür nicht ganz schloss, da ich hören wollte ob er anfing zu quängeln, was er nicht tat. "Siehst du nach dem Rechten hier?" wollte er von mir wissen, als er mir hinterherging und ich dann die Treppen runterging. "Kann ich gerne machen." sprach ich leise, da ich es nicht für Kai tat, sondern für Enno, der mir damals gesagt hatte, dass ich das Zeug hatte dazu und ich es ihm zu gerne bewiesen hätte. Ich hoffte nur, dass er trotzdem sah, dass ich stärker war. Stärker unserem Kind zu liebe und auch Enno selbst zu Liebe, der die Stärke selbst war.

"Wen lässt du mir da?" wollte ich wissen, da er mich nie alleine ließ. Ständig hatte ich jemanden um mich, der Acht gab, dass ich genug aß oder mich sogar beim schlafen beobachtete. "Luca bleibt hier, die anderen nehme ich mit." erklärte er mir, was mich nur leicht nicken ließ und ich dan hoch wollte.

"Davina." sprach er mich an, was mich halten ließ und ich dann zu ihm sah. "Ich wollte mit dir noch über etwas sprechen." sprach er und klang das erste mal seit ich ihn kannte nicht wie die Arroganz selbst. Abwartend sah ich ihn an und hörte sein verzweifeltes Auflachen.

"Er braucht einen Vater." sprach er und ließ mich leise auflachen, während mein Herz anfing schneller zu schlagen. "Er hat schon einen Vater." sprach ich ehrlich aus und sah seinen Blick, der mir sagte, dass er das schon wusste und es ihn verletzte, aber dieses Kind gehörte nur Enno und mir und niemals würde ich zulassen, dass jemand seine Rolle übernahm. 


"Irgendwer muss ihn zu einem Krieger erziehen Davina. Ich stelle deine Erziehung nicht in Frage, aber du bist dazu nicht in der Lage." sprach er und ließ mich nun glauben das er nicht richtig tickte. "Er wird kein Krieger oder sonst was Kai." sprach ich knurrend, da ich die Schnauze voll hatte, dass sie mir alle sagten was er irgendwann sein würde. Das alles war mir egal und Milo konnte irgendwann selber entscheiden aber nicht solange ich das sagen hatte.

„Du kannst auch nicht dein Leben lang alleine bleiben." sprach er aus, was mich kaum merklich den Kopf schütteln ließ. Fassungslos sah ich ihn an und konnte nicht glauben was er da sagte. „Und wen soll ich deiner Meinung nach nehmen?" wollte ich wissen, da ich nicht einmal auf diesen Gedanken gekommen bin und ich keinerlei Interesse hatte.

 „Mich." sagte er dann und ich fing an zu lachen, weil er sie ganz offensichtlich nicht mehr alle hatte. „Ich will dich aber nicht." Gab ich schlicht zurück und muss sagen das ich seit ich bei Enno war, bei weitem mutiger geworden war. Er lachte rau auf. „Hab ich mir schon gedacht." Meinte er dann und da fragte ich mich warum er das überhaupt ansprach. „Überleg es dir Davina." Meinte er nur und stand dann langsam auf. Bevor er das Zimmer verließ kam er zu mir und ich fühlte seine vollen Lippen auf meiner Wange. Es fühlte sich nicht einmal annähernd so an wie bei Enno wenn er mich küsste. Das schien auch ihm aufzufallen denn er seufzte nur und ging dann.

Nachdem ich nochmal drüber nachdachte was er gerade von mir wollte, schlug ich mir das aus dem Kopf. Vielleicht hatte er Recht aber ich fühlte mich nicht Wohl bei dem Gedanken. In mir gab es ein Gefühl das mich davon abhielt auch wenn ich wusste das er tot war. Irgendwas sagte mir tu es nicht Davina. Warte auf deinen Mann. Auch wenn es bescheuert war so zu denken, denn Enno hätte mich niemals zwei Jahre einfach alleine gelassen. Er wäre zurück gekommen.

Ich ging hoch und versuchte da weiter zu träumen wo ich aufgehört habe. Ich wollte sein Gesicht nochmal sehen und dieses Gefühl wieder haben auch wenn es nur ein Traum war.

„Enno"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt