DAVINA
"Aurora hol deinen Vater." rief ich meiner süßen Tochter zu, die aussah wie ich, als ich fünf Jahre alt war, während ich versuchte regelmäßig zu atmen, denn ich spürte wie meine Fruchtblase geplatzt war. "Aber beeil dich." rief ich noch und spürte die Wehen, die in immer kürzeren Abständen kamen, auch wenn es etwas zu früh war für unser Baby.
Während ich versuchte, einen klaren Kopf zu bewahren spürte ich Enno's Anwesenheit die mir immer näher kam. "Es ist zu früh." sah er mich an als er mich ansah und er dieses Gesicht mittlerweile an mir kannte. Enno war normalerweise ein Mann, der genau wusste was zu tun ist aber die Panik war ihm ins Gesicht geschrieben, denn er wusste nie wie er mir helfen sollte, wenn unsere Kinder kamen. "Das ist unserem Kind aber scheiß egal." schrie ich vor Schmerz, als ich unsere Söhne hinter Enno erkennen konnte und sie ihm auf Schritt und Tritt folgten. Die fünf beteten ihren Vater regelrecht an. Überfordert sah mich Enno an, der selbst nach sechs Kindern nicht weiter wusste. "Hol Cleo oder Luca." forderte ich ihn auf während ich versuchte ruhig zu bleiben. Milo mit samt meiner anderen Söhne liefen Enno hinterher als er wahrscheinlich Cleo holte, da er nicht wollte das Luca mich so sieht, auch wenn er garnichts von mir wollte. Aurora, die sogar hellere Augen hatte als ich blieb bei mir und sah mich etwas besorgt an. "Mama kommt meine Schwester jetzt raus aus deinem Bauch?" wollte sie mit großen Augen wissen und ich würde mir wünschen, dass die oder der Kleine einfach rausplumsen würde, aber so war es leider nicht. Enno kam alleine wieder rein und fing an zu lachen, wofür ich ihn am liebsten eine verpasst hätte. "Lach nicht." schrie ich wieder vor Schmerz während seine schönen Augen mich ansahen. "Aurora mein Engel, geh lieber zu deinen Brüdern." forderte Enno sie lächelnd auf woraufhin sie schmollend rauslief und ich mich an Enno festhielt und ich es kaum erwarten konnte, unser Kind kennenzulernen.
___
"Du hast es fast geschafft." lobte mich Cleo, die mir wirklich bei jeder meiner Geburten geholfen hatte, bis auf Milo's. "Press und atme tief durch, dann hast du es geschafft." forderte sie mich lächelnd auf, während ich in Enno's Gesicht sah und ich ihm ansah, dass ich ihm Leid tat aber das er sich freute sah ich ihm auch an. "Ein Mädchen." lachte Cleo auf, als der ganze Schmerz auf einmal nachließ, nachdem unser Baby da war und ich endlich wieder atmen konnte. Wie ich aussah und wie ich roch wollte ich garnicht wissen. "Eine Schwester für sie." lachte Enno und sah mich dann lächelnd an und ich Heilfroh war, dass ich eine zweite Tochter bekommen hatte, denn die hatten wir uns beide so sehr gewünscht.
"Wie willst du sie nennen?" fragte mich Cleo, als sie mir mein Kind gab und ich mich verliebte, so wie in jedes andere meiner Kinder, die ich in meinen Armen halten durfte. Ich sah meine kleine Tochter an und freute mich für Aurora, dass sie eine Schwester bekommen hatte, denn ich hätte kein weiteres Kind mehr bekommen. Ich liebte sie alle mehr als mein eigenes Leben, keine Frage. Aber es war auch so anstrengend genug, auch wenn Enno ein sehr guter Vater war und mir viel Arbeit abnahm. Ich ließ meinen Blick zu Enno schweifen, der gerade reinkam und mich breit anlächelte. "Arabella." sah ich wieder zu Cleo und habe den Namen genommen, den Aurora sich gewünscht hatte und mir auch gefiel.
"Kein einziges mehr. Verstanden?" fragte ich Enno als er mir half mich etwas aufzurichten und er so glücklich aussah, wie bei der Geburt unserer ersten Tochter. Bei seinen Söhnen war er auch glücklich aber bei den Mädels war er noch glücklicher. Er lachte leise und legte seine vollen Lippen auf meine bevor seine Honiggelben Augen in meine sahen. "Verstanden." sagte er leise zu mir während sein heißer Atem gegen meine Haut prallte.
"Haben sie schon was gegessen?" fragte ich ihn und sah meine Tochter an, die auf mich zulief und ihre weißen Haare, ihr nur noch bis zur Schulter gingen, weil Enno der Meinung war, dass es einfacher wäre für sie. Aber als ich meine schneiden wollte, hat er gemeint mach das bloß nicht Davina. "Ja, die Jungs sind bei Luca." erklärte er mir und nahm Aurora auf seinen Arm bevor er sie mir gab, da sie zu mir wollte. "Mama wann gehen wir wieder nachhause?" wollte sie wissen, da Enno sein Wort gehalten hatte und wir nicht mehr da wohnten, wo wir bisher gewohnt haben. Auch das Schloss habe ich nie wieder gesehen, seit ich damals eingeschalfen war und ich Enno, das erste mal und das einzige mal hab weinen sehen.
Flashback
Es war so dunkel. So unfassbar dunkel aber ich hörte seine raue Stimme, die nach mir rief. Die immer und immer wieder meinen Namen rief und er klang so gebrochen. Mein Enno klang so gebrochen und so allein und das konnte ich nicht mitanhören. Aber seine Stimme war nicht alles, was ich hörte. Mein Sohn, er weinte und weinte. Milo hörte nicht auf und Enno war am verzweifeln, dass hörte ich auch, deswegen schlug ich meine Augen langsam auf und meine Augen traf eine Helligkeit. Es war so unglaublich hell, dass ich nicht glauben konnte, dass ich gerade noch in einer Dunkelheit gefangen war.
Meine Augen sahen direkt in Enno's Augen, der nervlich total am Ende war. Ich musste ihn mir kurz genauer ansehen, auch wenn sich nichts an seinem Aussehen geändert hatte. Er sah umwerfend aus, wie immer aber er hätte sich rasieren sollen und duschen aber wer weiß, wie es mir gegangen wäre an seiner Stelle, denn ich erinnerte mich an alles, was passiert ist.
"Du siehst schlimm aus, Enno." sagte ich zu ihm als ich mich aufrichtete und ein Schmerz meinen Körper durchfuhr, der mich zusammen zucken ließ. "Davina." hörte ich ihn leise sagen als er mich plötzlich an sich zog und ich seinen starken Körper spürte, der leicht bebte während ich meine Arme um ihn legte und ich das Gefühl hatte er brauchte das.
"Enno wo sind wir hier?" wollte ich wissen als ich meine perfekten Sohn auf den Arm hielt und ich mich umsah, da ich dieses Haus noch nie gesehen hatte. Langsam ging ich zur Tür und öffnete sie, bevor ich einen Schritt rausging und ich nicht glaubte wo wir waren, denn ich war noch nie am Meer. "Du bist hier in Sicherheit, ich werde dich nie wieder in die Nähe fremder Menschen lassen oder in die Nähe von sonst irgendwem." sagte er und wollte mir so wohl erklären, wieso wir in einem Haus lebten und es weit und breit niemand anderes hier gab. Langsam drehte ich mich zu ihm um und sah ihn fragend an. "Du bist wirklich schwanger, es geht dem Kind gut." lächelte er mich schwach an während er mich an sich ranzog. "Gott sei Dank." sagte ich leise und legte meine Hand auf meinen Bauch bevor ich ihn ansah. "Du solltest duschen und dich rasieren." informierte ich ihn als er sich langsam von mir löste und er anfing leise zu lachen. "Den Bart wollte ich eigentlich behalten." lächelte er mich an was mich leise lachen ließ. "Der Drei Tage Bart steht dir besser, das hier ist zu viel des guten." erklärte ich ihm und legte meine Lippen auf seine Wange.
Flashback Ende
"Sobald es deiner Mutter etwas besser geht." antwortete Enno ihr während sie sich an mich rankuschelte und ich eigentlich eine dusche brauchte. "Sie ist auch ein Werwolf oder?" fragte ich ihn, da wirklich jeder unserer Kinder ein Wolf war und ich mir vorkam wie eine Außenseiterin in meiner eigenen Familie. Seine schönen Augen sahen in meine bevor er leise anfing zu lachen. "Nein, Arabella ist ein Mensch." erwiderte er und atmete tief durch, was mich freute, denn ich hatte es mir gewünscht. Er freute sich weniger darüber, dass sah ich ihm an aber das war mir egal und ändern könnten wir daran sowieso nichts.
Was genau mit diesem Land passiert ist wusste ich nicht und Enno schien es auch nicht zu interessieren, auch was mit dem Rudel war wussten wir nicht. Cleo, Luca und Leo wollten unbedingt bei uns bleiben, haben sie damals gesagt, deswegen wohnten sie auch bei uns und unterstützten uns wo sie nur konnten.
Das einzige was wir gehört haben, war das Kai, das Rudel wieder übernommen hatte und das war in Ordnung so für uns, solange wir nur uns hatten.
DU LIEST GERADE
„Enno"
WerewolfIhre Augen schweiften zu mir während ich sie auf dem Boden sah. Als sich unsere Blicke trafen weiteten sich ihre Augen. „Du?" kam es aus ihrem Mund. „Ich." Erwiderte ich und ich sah ihr an das sie es nicht glauben konnte. „Wie konntest du nur?" hört...